2. DJ Contest @ Brooklyn in Horn

[LJ Martinez]

So, ich hoffe die Gemüter haben sich wieder ein bisschen beruhigt.

Jeder erfahrene DJ wird euch bestätigen, dass es in der Discowelt nicht immer 100 % fair zugeht und es an jedem einzelnen liegt wie weit er tatsächlich kommt. Eines kann ich euch aber versichern: Ihr müsst euch ein dickes Fell zulegen.

Es kommt immer darauf an, welchen Weg ich einschlagen will:

Als Booking-Deejay sollte ich natürlich meinen Style haben, denn für den werde ich ja auch gebucht und ich spiel ja nur sagen wir mal 1-2 Stunden. Trotzdem sollte ich nicht total am Publikum vorbeispielen, d.h. ich muss versuchen, einen gemeinsamen Nenner mit den Gästen zu finden, ohne meinem Style untreu zu werden. Das ist meines Erachtens die wahre Kunst.

Als Resident muss ich bei den Stilen flexibler sein. Es gibt nur wenige Ausnahmen wie z.B. Insulin Junky der auch als Resident sein Ding durchziehen kann, und er musste am Anfang auch Kompromisse schließen bis er eben ins Empire Linz kam und sich dort entfalten konnte. Es liegt halt immer an der Geschäftsführung, ob ich als Resident freie Hand bekomme und mir die Leute "erziehen" kann oder ob meine Grenzen sehr eng gesteckt sind und Experimente nicht erwünscht sind.

Natürlich ist es eine tolle Sache, wenn ich so einen Contest gewinne und eine Plattenproduktion bekomme. Das ist mal ein Anfang und ich kann schon mal Erfahrung sammeln. Aber glaubt nicht, dass man sich danach zurücklehnen kann und einen die Bookings zufliegen. Man muss sich bei jedem Gig neu beweisen und unermüdlich arbeiten, um in diesem harten Geschäft oben zu bleiben.

Jeder der dazu bereit ist, kann seinen Weg machen. Solange man sagen kann, ich habe alles gegeben auch wenn ich jetzt nicht erster bin, dann ist es ok. 100 % Fairness wird es bei einem Contest nie geben können, solange Menschen im Spiel sind. Selbst eine Fachjury könnte Vorlieben haben und sich unbewußt von diesen leiten lassen.