Code.
Das ist Englisch, ursprünglich aber aus dem Lateinischen stammend (Kodex). Dieses Wort erfreut sich zunehmender Beliebtheit und exzessiver Anwendung in den hiesigen Clubbing-Gefilden. Und dies in einem unrühmlichen Zusammenhang, so viel sei vorweggenommen.
"Eine systematische, umfassende Ansammlung von Gesetzen" ; "eine Zuordnungsregel, die eindeutige Zuordnung von Zeichen aus einem Zeichenvorrat zu den Zeichen aus einem anderen Zeichensatz ermöglicht."
So viel zu den Definitionen derer ich mich im Zuge meiner Argumentationsentwicklung behelfen werde.
Mit Argusaugen observiere ich aktuell eine immer bedrohlich werdende Situation, die außer Kontrolle zu geraten scheint. Eine Verrechtlichung, eine Systematisierung, eine Chiffrierung - die totale, skrupellose Kategorisierung.
"Dresscode" ist ein begriff der mittlerweile auf jedem x-beliebigen Flyer sein Unwesen treibt. Diese Entwicklung exakt historisch rückzuverfolgen fiele mir aufgrund des komplexen Sachverhalts äußerst schwer, sodass ich mich mit einer "ex nunc" Betrachtung begügen werde, mit der Hoffnung, dass die Leser mir diese intellektuelle Bequemlichkeit augenzwinkernd verzeiehen.
Der "Dress-code" ist an sich schon eine völlige bizarr anmutende, in sich widersprüchliche Begriffskonstruktion. Kraft meiner jahrelangen Beschäftigung mit der nun zu erörtenden Materie, werde ich die Falschheit und das Amorale dieser Attitüde Stück für Stück ans tageslicht zerren, die negative Energie dahinter bloßstellen und die Urheber an den pranger knebelen. So dass sie wissen mögen: Bis hier und nicht weiter!
Mithilfe des "Dresscodes" wird aufkosten der Individualität eine Selektion vollzogen, eine wahrlich abstruse Invention, die Eurozeichen im Augapfel hütend profitorientiert nur eines im Sinn hat: Ausgrenzung oder die vollkommene Gleicheit dessen was nicht gleich sein kann und soll!
Sich anziehen ("to dress") ist eine anthropologisch-kulturhistorisch einmalige Errungenschaft die über die Jahrtausende immer ausgereifter und verfeinert wurde. Aufgrund abnehmender Körperbehaarung ward Homo Spaiens eines schönen Morgend gezwungen sich vor Kälte schützend in Mammutfelle zu hüllen. Geboren war die erste Bekleidung die primär den Zweck der gesundheiterhaltenden Abwehr von wetterbedingten Extremeinwirkung auf den menschlichen Körper im Sinn hatte. Schon bei den höherentwicklten Vorfahren ist jedoch eine Trendwende zu beobachten: So war Ötzi wohl einer der Modepioniere seines Zeitalters und soll auf Modenschauen vom Mailand bis Paris die trendigsten und hippsten Felle der "Icerberg Kollektion 7898/7899 v.Chr. präsentiert haben. Legenden besagen, dass ihm gerade dieser Erfolg jenen Neid bei Nebenbuhlern einbrachte, der schließlich zu seiner grauenhaften Ermordung auf dem Weg zurück von einer exquisiten Fashion-party in den Südalpen führte. Von nun an war der Weg für die individuelle Gestaltung der "Körperbedeckung" geebnet. Vorbei die Zeiten in denen man sich nur schützen wollte - jetzt war die Zeit reif für Bekleidung als Ausdruck individuellen Geschmacks, der spezifischen Charakterzüge des Trägers, seinen Trieben und geheimen Passionen! Die Mode war geboren.
Zurück ins bald endende Jahr 2004. Was wir heute vorfinden ist eine Club-Kultur die der Einzigartigkeit menschlicher Persönlichkeiten keine Rechnung trägt. Die "Selektion" ermöglicht es dem jeweiligen Veranstalter einer Tanzveranstaltung Autorität zu demonstrieren. Diese wiederum erzeuge, so wohl seine Spekulation, heimliche Bewunderung und den Neid derer die seinr geistig-beschränkte ausformulierten und willkürlich erstellten Anforderungen voll und ganz entsprechen. Auf diese Argumentation einzugehen ist wie sich zeigt müßig weil einem deren Sinnentleertheit geradezu ins Auge springt.
Der Dresscode schaltet die Willensfreiheit aus. Eine Schablone wird angefertigt und Leute plastelingförmig durchgepresst. Jene die sich nicht zurechtbiegen fallen raus. Veni Vidi Ausgeschiedenski.
Das ist traurig. Aber das ist auch wahr. Ein pervertierter Gedankengang, nämlich jener, dass eine gewisse modische Ausrichtung, bestimmte menschliche Eigenschaften verriete wird kompromisslos verwirklicht und endet in einem unsäglichen Modefaschismus, den es als Demokrat und liberaler, mündiger Freund des Unikat anzuprangern gilt!
Wehrt euch gegen die Objektivierung des Subjektiven! Verteidigt das Höchstpersönliche gegen Angriffe bornierter Gleichmacher. Demonstriert mit modischer Vielfalt gegen kapitalistitische Schubladen-Mentalität.
netter exkurs in die vielfalt der deutschen sprache...
ansonsten hm, naja meiner meinung nach kommt es immer auf die va an, auf welche man sich begeben will.
irgendwie logisch, dass man zB auf bällen nicht mit 3/4 hose und ärmellosem tshirt erscheint, ebenso klar, dass ein anzug zum "normalen" ausgehen eher prüde wirkt und daher eigentlich in locations wie nachtschicht, empire oder bollwerk nicht passt.
trotzdem finde ich, dass manche jugendliche, meist weiblich, oftmals ziemlich "underdressed" sind und zB mit trägerlosem schwarzen top und darunter einem weißen bh ernsthaft denken "sexy" zu sein
nichts für ungut, aber ein bestimmter dresscode sagt meiner meinung nach nichts über kapitalistisches schubladendenken aus, sondern vielmehr ist ein dresscode dazu dienlich der veranstaltung bzw. dem abend ein bestimmtes niveau zu verleihen.
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von effect: trotzdem finde ich, dass manche jugendliche, meist weiblich, oftmals ziemlich "underdressed" sind und zB mit trägerlosem schwarzen top und darunter einem weißen bh ernsthaft denken "sexy" zu sein </font>[/quote]Du sprichst mir aus der Seele. Ich find's schon schlimm genug, wenn Spaghettiträger-Tops mit BH drunter angezogen werden (meist nicht mal die gleiche Farbe), aber wenn dann noch manche Mädels ein rückenfreies Top anziehen und einen BH drunter, sodass man den Verschluß auch noch sehen kann, dann frage ich mich manchmal schon, was sie sich dabei eigentlich denken. Wenn schon ein BH sein muss, dann eben auch verdecken.
Ich mein, ich muss mich auch meiner Statur gemäß anziehen und kann nicht davon ausgehen, dass bei mir etwas gut aussieht, nur weil es jemand anderen gut passt.
Zum Thema "Dresscode": Nun, es ist ja nicht nur beim fortgehen so, es wird ja auch in der Arbeitswelt eine gewisse Kleidung verlangt (mal abgesehen von Schutzkleidung und Uniformen im öffentlichen Dienst). Da gibt es auch gewisse Kleidungsvorschriften (Kellner, Verkäufer, Bankangestellter mit Kundenkontakt uvm.)
Sicherlich möchte ich mich in der Freizeit locker kleiden, aber wenn ich fortgehe ziehe ich ja auch nicht unbedingt die ausgewaschensten T-Shirts und die schmutzigsten Turnschuhe an. Und wenn bei einer Veranstaltung (mal abgesehen von einem Ball oder einer Oper u.ä.) wirklich gewünscht ist, dass man im Anzug oder im Abendkleid kommt, dann ist das ohnehin keine Veranstaltung für mich.
In der Freizeit habe ich ja zum Glück die Freiheit zu wählen (was ich mir in der Arbeit nicht immer aussuchen kann) wohin ich gehe und wenn mir der verlangte "Dresscode" nicht zusagt, dann muss ich da auch nicht hinein, es gibt Alternativen.
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von effect: ...sondern vielmehr ist ein dresscode dazu dienlich der veranstaltung bzw. dem abend ein bestimmtes niveau zu verleihen. </font>[/quote]genauso sehe ich das auch, nur ist der dresscode nicht wirklich ausschlaggebend für das niveau [img]tongue.gif[/img]
Am schlimmsten find ich ja die, welche schwarzes Top, schwarzen Mini und dann Turnschuhe und "weiße Socken" anhaben!
Mädls, lasst euch eines von mir gesagt seien:" Es gibt definitiv nix unerotischeres (abgesehen von "Daniel Kübelböck"), als "weiße Socken" und noch dazu, wenn alles andere schwarz ist, da leuchtet das dann so schön im Neonlicht in der Disco raus!"
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von DJ Friki aka Rotti: Am schlimmsten find ich ja die, welche schwarzes Top, schwarzen Mini und dann Turnschuhe und "weiße Socken" anhaben!
</font>[/quote]und am schlimmsten: die hohen buffalo schuhe
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Wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät!
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von soundnoize: </font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von DJ Friki aka Rotti: Am schlimmsten find ich ja die, welche schwarzes Top, schwarzen Mini und dann Turnschuhe und "weiße Socken" anhaben!
</font>[/quote]und am schlimmsten: die hohen buffalo schuhe </font>[/quote]ja das sowieso, aber sind die nicht schon seit 10 Jahren out?
Wär ja dasselbe, als würd heute noch jemand mit "Adidas, Pash, oder gar Bad Mad" herumlaufen
</font><blockquote>Zitat:</font><hr /> ja das sowieso, aber sind die nicht schon seit 10 Jahren out? </font>[/quote]ja...und genau deswegen ist es ja so schrecklich wenn die "girlies" sie heute noch tragen, damit ihre grösse von 1.50 auf 1.60 cm gestreckt wird.
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Wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät!
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von DJ Friki aka Rotti: ...Wär ja dasselbe, als würd heute noch jemand mit "Adidas, Pash, oder gar Bad Mad" herumlaufen </font>[/quote]he... owa vom gas!
ich hab auch noch eine alte Pash-hose... die hab ich zwar nur mehr so fürs hackln beim haus an, aber immerhin
die sind aber wenigstens bequem