Hab dafür absolut keine Beispiele auf Lager, aber ich will trotzdem mal meine Ansichten ein bisschen schildern:
Die alten Hasen sortieren sich doch speziell auf dem Gebiet eh von selbst aus. Der eine wächst ein bisschen aus der Sache, der andere ist einfach ein wenig zu Technologiescheu, der andere widerum fühlt sich langsam schon zu alt für den Job oder trifft einfach nichtmehr so den Zahn der Zeit, kann sich nichtmehr stark genug mit dem Publikum identifizieren bzw. in die Lage des Publikums hineinversetzen.
Das DJing alleine scheint zu einem gewissen Grad beim "Das kann doch eh jeder…" angelangt zu sein. Eh klar, wenn sich der 08/15 Hugo nach dem cracken seiner TraktorDJStudio.exe, die er vorher noch runterladen und entpacken musste, schon zwei Tracks übereinander gelegt hat und sich gerade bei einem Onlineradio beworben hat.
Über die Jahre gesehen zeichnet sich langsam aber doch ab, dass von DJs einfach mehr erwartet wird. Ein „mehr“ das von einigen internationalen Größen bereits geboten wird. Natürlich: Diese Erwartungshaltung äußert sich nicht im Sinne von „Hey DJ XY, wieso machst du nicht mal was anderes als 2 Lieder ineinander zu mischen…“ sondern einfach im Sinne Respekt vor seiner Arbeit – und die scheint – wie schon erwähnt – zu schwinden.
Worauf ich damit hinaus will ist, dass der DJ-Sektor immer mehr in Richtung Producing-Sektor driftet. Das merkt man nicht zuletzt, dass schon ein Haufen an Produkten für sowohl Producing als auch DJing entwickelt werden. Nehmen wir jetzt einfach nur mal exeplarisch die sog. „MASCHINE“ von Native Instruments her. Die kann entweder im Studio stehen, als auch beim DJ in der Diskothek. Oder gar der Sequencer Ableton Live.
Sicherlich, wird es erstmal dabei bleiben, dass fertige Tracks gespielt und ineinander gemischt werden. Schon alleine aus dem Grund, da ja nicht jedermann Produzent ist und Eingriff auf jede einzelne Spur hat oder gar mal eben einen neuen Basslauf drüberimprovisieren kann.
Aber es nie verkehrt sein, einem jeden DJ nahe zu legen, sich auf dem Gebiet vielleicht ein bisschen fitter zu machen.
Unbedingt nötig ist’s erstmal noch nicht. Aber ich sehe irgendwie, dass dieser „Zauber“ – DJ – längst verflogen ist. Wer weiss, vielleicht sinds in 10 Jahren echt nurmehr ProduzentenDJs die ihre Performance hinlegen.
Das würde einen massiven zuwachs an Produzenten bedeuten, aber ich bin im Glauben, dass es drauf hinausläuft.
Geändert von Chris B. (15. December 2009 um 18:34 Uhr).
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