P.S. wenn ich lese, dass es um die USA geht, denke ich sofort an den Black/Hiphop Sektor. Ich denke, dass genau dieser der Letzte sein wird der - vinylmäßig - untergeht.
Geht eher Richtung NuJazz und andere nichtkommerzielle Musikstile.
Naja, aber ich glaube den meisten Vinylfanatics hier in diesem Forum (vorwiegend elektronisch) wird das auch nichts bringen, wenn der Markt im NuJazz Sektor aufblüht...
ICh glaub in europa wird das sich auch wieder irgendwie stabilisieren. da erfahrungs gemäss der Europäer den Amerikaner alles nachmacht (wirtschaftsmässig)
Ich weiß nicht, ob das mit der Wirtschaft im Gleichschritt geht.
Faktum ist: Musik ist weniger bis teilweise gar nichts mehr wert geworden.
Es gibt zuviel Quantität, darunter leidet die Qualität, weil sie verwässert wird.
Viele, die bisher gute Qualität geliefert haben, treten ab, weil es so ohnehin keinen Spaß mehr macht.
Es fehlt an neuen Ideen.
Und auch wenn man das Internet als "Apostel der neuen Vertriebswege" preist, muss mir zuerst einer erklären, wie man es schaffen will, bei einem Angebot von mehreren Millionen Dingen das zu finden, dass man hören will. Selbst wenn man weiß, wonach man sucht, ist das nahezu unmöglich.
Da kann man als Dance, House, Electrofan - wie auch immer - nur hoffen, dass sich die Compilations eingermaßen gut halten, sonst kriegt man bald gar keinen Querschnitt mehr in aus der Dancebranche.
Beifügung 1:
Die Vinyl wird so schnell nicht aussterben. Gerade in den USA wird sie als Werbegimmick für große Bands immer beliebter. Aber die trifft das, was in der Dancebranche und Musikbranche passiert eh nur teilweise.
Aber man möge mir erklären, warum man da auch im Dancebereich (und dazu zähle ich House, Dance, Hands Up, Hardstyle, Trance, Techno usw.) auch so optimistisch sein soll ...
Wenn man so gut wie nichts mehr verkauft, finanzieren sich die Pressungen für die Labels kaum mehr. Der Deckungsbeitrag von rentablen zu unrentablen Produkten im Vinylsektor bei Dance ist irgendwo bei 4%. Das bedeutet: Nur 4% spielen soviel ein, dass sich Produktion, Erstellung und Arbeit + ein bisserl Gewinn ausgehen.
Geändert von Berni (11. February 2009 um 10:26 Uhr).
Versuch mal zu googlen nach "etwas das so klingt wie xxx ..."
Alles klar?
Selbst wenn du als Konsument aktiv weißt, dass du Stil X hören musst, musst du diesen Stil mal finden.
Und - wie Anna es sagt: Wenn du den Stil gefunden hast, musst du den Staub wegkratzen, um darunter ein Goldkörnchen zu finden.
Sicher, irgendwann geht es wieder bergauf ... nur momentan siehts eh trüb aus.
Gut, dass es noch Compilations gibt, die auch einigermaßen etwas verkaufen.
Wie weit das durchgedrungen ist, sehe ich, wenn ich meiner Leidenschaft Zuwendung zeige.
Ich sammle gerne Britpop Vinyls und auch Vinyls aus den 60ern und 70er.
Früher waren da manche Platten unbezahlbar bzw waren so teuer, dass man keine Menge kaufen konnte.
Heute sind sogar die Besitzer solcher Teile so durchdrungen, dass sie wirklich wertvolle Teile um € 1.- verscherbeln, weil sie es ja eh als MP3 haben ... mich freuts, aber anderseits gruselt es mich, wenn man zum Beispiel das weiße Album in der EA schon um 10€ bekommt. Da kann ich mir gerade mal eine Kirmes-Platte drum kaufen ...
Aber wie gesagt .. IRGENDWIE wirds schon weitergehen ...
Achso! Naja, das mit "wenn man weiß was man sucht" hat vorhin so geklungen, als würde ich z.B. wissen "Okay, ich will die Neue von Cosmic Gate" ... weil das hätte man z.B. sofort und schneller als im Geschäft. Klar, wenn man keine Namen kennt, dann muss man eben mal in den Genre-Charts rumstöbern.
Mir wird hier in diesem Thread zu sehr die Qualität der Musik (aus künstlerischer Sicht) mit dem Medium verbunden. IM PRINZIP hat die künstlerische Qualität NIX mit dem Medium zu tun, das diese vermittelt... oder liege ich hier falsch?
Meiner Ansicht nach kann man nicht behaupten, dass durch Veränderung des Mediums von Platte zu mp3 automatisch die Qualität der angebotenen Musik gesunken ist - wie gesagt Qualität gemessen an der künstlerischen Idee.
Es hat sich die Quantität durch das neue Medium mp3 drastisch erhöhen lassen und dadurch ist ein Qualitätsverlust einher gegangen - wie Berni ja schon gemeint hat. Aber mit dem Medium ansich hats ja direkt nix zu tun. Gute Musik kann auch mittels Medium mp3 transportiert werden.
Durch die von Berni angesprochene - eventl. zu große - Vielfalt, ist der Konsument einfach mehr gefordert sich gute Dinge herauszusuchen. Und das ist sicherlich für jeden möglich. Jemand, der sich für Musik interessiert machts, andere machen es nicht - aber jene, die es nicht machen, haben früher auch keine Vinyls gekauft, sondern wenns gut geht Maxis, ansonsten wohl auch nur die typ. Compilations.
Mag nicht unhöflich sein, aber jede Ära geht zu Ende... Modeerscheinungen bringen manchmal ältere Epochen wieder zurück, so wirds auch bei der Vinyl sein. Ob in dem Ausmaß wie die letzten Jahre -> glaube ich nicht.
Außerdem sehe ich es prinzipiell so: Für den Mainstream sollen sich die Majors kümmern, aber für den Dancebereich sollen sich kleinere "spezialisierte" Institutionen kümmern. Dazu gehören auch Dance und House, auch wenn schon sehr kommerzialisiert. Jedoch muss man sich in heutiger Zeit - wie überall - einfach spezialisieren. Ein Angebot schaffen, wo alles ein bisschen drin ist, funktioniert glaube ich heutzutage nicht mehr. Wenn, dann weniger Sortimentbreite sondern mehr -tiefe. Das wissen auch heute noch Konsumenten zu schätzen.
der österr. markt (wertschöpfung) im musikbereich ist mittlerweile auf ca. 100 mio. € zurückgegangen. das klingt viel, wenn man aber bedenkt, das ca. 95 % auf cd-verkäufe zurückzuführen ist, relativiert sich das ganze schon wieder.
dh. der legale download (insgesamt) spielt überhaupt nur 5 mio. im jahr ein...
vom gesamtmarkt wiederum hat das genre dance im augenblick so um die 2 % sprich 2 mio. €.
davon wieder 95 % (das werden hauptsächlich die futuretrance- und andere compilations sein) für cd verkäufe. bleiben 100.000 € im jahr für downloads und vinyl (ganz österreich/pro jahr).
das lass ich mal so im raum stehen.
zum thema vinyl. ich habe da läuten gehört, dass ein paar findige geister (ich bin mir nicht sicher, ob das aus der eu kommt) vinyl überhaupt abstellen wollen. wegen umweltschutz und so...
ich hoffe, ich hab mich da verhört.
die zuwächse am vinylsector in usa und uk betreffen den dancemarkt gar nicht.
die steigerungen (1 mio. einheiten vinyl/jahr in usa) sind eher lachhaft, wenn man bedenkt, dass manche künstler bei release an einem wochenende über 400.000 cds verkaufen...