So, ein bisschen spät aber doch hier mein Review des Abends.
Also ich war wohl einer der ersten im Gasometer. War so gegen 21:00 vor Ort (Beginnzeit am Ticket 21:00) und musste noch eine halbe Stunde warten (typisch, solche Events fangen nie pünktlich an). Naja, mal ein Bier zapfen. Da hab ich dann auch mal schön geschaut, als sie mir für 0,25 l Zipfer Sparkling € 4,30 abgenommen haben. Mineralwasser mit € 3,80 war auch nicht gerade in der Schnäppchen-Liga angesiedelt. Das erklärte dann auch die vielen Leute, die mit der leeren Mineralwasserflasche auf's WC zum nachfüllen gelaufen sind. Naja, meins wär's nicht, aber bei den Preisen verständlich. Da hat sich die Gastronomie wohl ein wenig ins eigene Fleisch geschnitten, weil bei den Preisen war der Absatz sicher nicht so toll.
Um ca. 21:30 durften wir dann in die Halle. Nachdem nur ein paar Leutz da waren, konnte ich mir gleich mal alles von der Nähe ansehen und ganz nach vorne gehen.
Zur Technik:
Tonanlage war ein Line Array von L-Acoustics. Wie's geklungen hat kann ich schwer beurteilen, da ich ganz vorne stand und nur den Sound vom Nearfield bekommen habe. Der war ok. Anscheinend dürften aber teilweise Bässe ausgefallen sein, denn ich habe auch gemerkt, dass manchmal der Druck etwas fehlte. Einmal ist ein Techniker mit der Taschenlampe durchgegangen und hat die Bässe gecheckt. Wie gesagt, vorne war's in Ordnung, wie's weiter hinten im Raum war, kann ich nicht sagen. Außerdem hat das Mischpult offensichtlich ein wenig Stress gemacht, denn es ist mir bei Ingrosso und bei van Dyk aufgefallen, dass es jedesmal, wenn sie zusätzlich Schub geben wollten, es ordentlich in den Lautsprechern gekracht hat.
An Licht waren Martin Mac2000 Moving Heads (Spot und Wash), ein paar Moving Beamer jede Menge Strobos und einige PARs installiert. Ein Laser ist mir abgegangen, der sollte bei einer Trance-Veranstaltung eigentlich Standard sein. Wie das Licht gewirkt hat, habe ich auch nicht wirklich mitbekommen, da ich eben ganz vorne war und sich das Licht zum Großteil hinter mir abgespielt hat. Aber laut den Aussagen soll's nicht so toll gewesen sein. Naja, Top-Leute am Licht kosten eben dementsprechend und Versanstalter werden da zum Großteil ähnlich denken wie Disco-Besitzer: Hauptsache der LJ ist billig und es leuchtet irgendwas. Der Paul hatte auch ein wenig Probleme, mit der DJ-Beleuchtung. Anscheinend hat er teilweise die Displays seiner Effektgeräte nicht richtig sehen können.
So jetzt zu den DJs:
Pete Brooks hat mich diesmal ein bisschen enttäuscht, ich bin bessere Sets von ihm gewohnt. War für meinen Geschmack ein bisschen zu monoton und hat auch die anderen Leute rund um mich nicht mitgerissen. Beim letzten Mal, als ich ihn gehört habe, war er viel grooviger unterwegs. Erst gegen Ende seines Sets hat er dann ein paar Nummern ausgepackt, die auch den Leuten in die Beine gefahren sind.
Sebastian Ingrosso: Hab ich zum ersten Mal gehört, kenne ihn bis jetzt nur von seinen Produktionen. Scheint ein sympathischer Kerl zu sein, der gerne mit den Leuten feiert. Sein Set war für mich, sagen wir mal durchwachsen. Da spielt er eine geniale Electronummer und die Halle kocht und gleich drauf spielt er eine Nummer mit der ich aber so absolut gar nichts anfangen kann. Und so ist es eigentlich das gesamte Set dahingegangen: Geniale Nummer - Großes Fragezeichen in meinen Augen - wieder geniale Nummer - wieder etwas seltsames, usw. Dass es den anderen Besuchen ähnlich gegangen sein muss, habe ich immer an den Reaktionen der Leute rund um mich gesehen - und ich war mitten unter den Feierschweinen aus der Slowakei, Ungarn oder weiß ich wo die alle her waren. Zumindest wurde rund um mich kein einziges Wort deutsch gesprochen. Dass hier aber die Stimmung Zuhause war, hat man dann beim Paul gesehen. Nur der Sebastian hat auch bei den Leutz rund um mich ein paar Fragezeichen hinterlassen.
Paul Van Dyk: Als ich gesehen habe wie 2 Laptops aufgestellt wurden, war ich schon ein wenig enttäuscht. Wird hier jetzt ein Laptop-Set zum besten gegeben? Zum Glück weit gefehlt. Anscheinend hat der Paul sein halbes Studio mitgebracht und hat seine Tracks live zusammengebaut. Von der ersten Reihe hab ich gut beobachten können, wie er die Pianoparts über ein kleines Keyboard live gespielt hat - Hammer! Ja und die Musik - Einfach schön. Das hat das Herz des Trance-Fans wieder mal höher schlagen lassen. Bis auf 3 oder 4 Electro-Nummern mal in der Mitte des Sets Trance pur von Anfang bis zum Ende. Schöne Melodien, Flächen, treibende Beats. Was will man mehr. Das Set war ziemlich im typischen Paul van Dyk Stil gehalten, auch einige Klassiker wie z.B. For An Angel waren dabei. Kein Set für Freunde des Hardtrance, sondern was in die melodiöse Richtung. Mir hat's extrem gut gefallen und die Leute rund um mich sind auch total ausgeflippt. Der Paul hat auch sehr relaxt ausgesehen und obwohl er ja normal nicht so der Strahlemann beim auflegen ist und doch eher konzentriert ans Werk geht, konnte er nicht umhin, einige Male einen breiten Grinser ins Publikum zu werfen, es hat ihm also auch Spaß gemacht. Zum Schluß noch ein paar schöne Vocal-Nummern und ich machte mich müde aber absolut zufrieden auf den Weg nach Hause.
Für mich war's ein gelungener Abend mit viel guter Musik, so wie ich's mir erwartet habe. Der Paul kann das nächste Mal wieder fix mit mir rechnen.
Hab den Paul auch das letzte Mal im Gasometer gesehen, aber dieses Set hat mir deutlich besser gefallen, da er bis zum Schluss trancig geblieben ist, beim letzten Mal ist er so ab der Mitte des Sets doch ziemlich auf die Techno-Schiene abgedriftet. Mich hat's auch absolut nicht gestört, dass er nicht gerade das allerneueste auf dem Trance Markt gebracht hat, denn die Mischung und die Musik hat gepasst. Mir ist eine "For An Angel" 100 Mal lieber als er spielt mit Gewalt eine topaktuelle Nummer, die nichts kann. Ich war vollends zufrieden mit seinem Set.
hey cooles review! fühlt man sich fast so, als wär man dabei gewesen...
was mir aber wirklich - und dir anscheinend auch - ein riesen dorn im auge ist, dass wirklich überhaupt nix auf die atmosphäre gelegt wird. wie du schon sagtest, ein LASER ... EINER .. verdammt... EIN EINZIGER! ... sollte doch pflicht sein! ich seh immer nur diese scheinwerfer mit breitem lichtkegel an und ausgehen, wie ein lichtschalter... also das kanns ja echt ned sein
im gasometer isses scheiss egal welches genre da gerade am werk ist, es sieht immer gleich langweilig aus...
aber anscheinend ist herr dyk bei seinen "roots" geblieben, find ich gut so! würde es eher scheisse finden wenn er sich zu sehr von sich selbst entfernen würde, wo es doch seine eigene tour ist. er is ja kein resident oder so!
Also wie martinez schon gesagt hat,
wär ich dort gewesen hätt ich zu 90% mit einem Laser gerechnet
und wär dann warscheinlich schon ziemlich entäuscht gewesen.
Ja, ich geb Dir absolut Recht, das stört mich wirklich am Gasometer, dass Null Wert auf Atmosphäre gelegt wird. Du kommst in eine absolut leere Halle, die auch irgendeine Fabrikhalle sein könnte, irgendwo hängen ein paar Lautsprecher und ein paar Lichteffekte von den Wänden und in die Ecken sind ein paar Bars hingezimmert, that's it. Keine Deko, nichts was auch nur irgendwie von der Fabrikhallen-Gemütlichkeit ablenken könnte.
Dabei ginge es anders. Hab mir z.B. Within Temptation im Gasometer angesehen und was die da hingezaubert haben - ich hab die Halle fast nicht wiedererkannt. Klar ist jetzt der Paul van Dyk keine Rockband, bei der man eine aufwändige Bühnenkonstruktion hinstellt, aber wenigstens irgendwas hätte man sich für die Bühne einfallen lassen können, dass es nicht so aussieht wie bei einer Privatfeier, wo man schnell ein paar Biertische aufstellt und da drauf dann das Mischpult und die Plattenspieler.
Was für eine Atmosphäre ein Laser in ein Trance-Set bringen kann habe ich eindrucksvoll bei Tiesto in der Freudenau gesehen. Das hat echt gepasst vom Licht. So ungefähr stelle ich mir das als Lichtler vor. Klar, wenn ich eine Lichtanlage ins Gasometer reinstellen sollte, dann würde sich wohl die Veranstaltung nicht mehr rechnen, weil ich soviel reinpacken würde, dass das Licht glaub ich teurer wäre als alles andere. Aber irgendwo in der Mitte zwischen meinen Vorstellungen von ausreichenden Lichteffekten und dem, was im Gasometer hängt wäre wohl dann das richtige Maß.
Was ich aber immer wieder betonen muss: Ein Laser ist gerade bei einer Trance-Veranstaltung für mich ein absolutes Muss. Gerade diese Musik mit ihren vielen Flächen ist optimal für Laserlicht geeignet. Das gehört einfach zusammen.
Ich muß allerdings dem LJ bei aller Kritik, die hier teilweise sicher zu Recht geübt wird (wie gesagt, ich hab's nicht so mitbekommen, weil viel hinter mir passiert ist) auch Gefühl für Musik attestieren. Obwohl ich nicht gesehen habe, ob jetzt gute Bewegungen programmiert waren, zumindest die Einsätze haben gepasst und er hat gewisse Effekte (die ich gesehen habe) schon im Takt zur Musik eingesetzt. Das ist schon mal viel Wert, wenn ein LJ nicht ständig irgendwas laufen hat und dann völlig unmotiviert, obwohl kein Wechsel in der Musik zu erkennen ist, einfach ein anderes Programm reinhaut, so als wäre die Lichtanlage Timergesteuert und alle 3 Minuten kommt ein anderes Programm, egal was in der Nummer gerade passiert.
Zum Paul: Also ich hab schon gefunden, dass es ein typisches van Dyk Set war. Eine Prügelsession kann schnell mal einer einlegen, aber das ist nicht das wofür Paul van Dyk bekannt ist. Er produziert Trance und er ist Trance-DJ. Wenn er dann auch seinen Trance-Stil spielt (und mit seinem Vandit-Label hat er da ja auch genug Auswahl), dann ist das einfach er. Und genau deshalb hat mir sein Set diesmal um einiges besser gefallen als beim letzten Mal. Auch wenn nicht die aktuellsten Nummern gelaufen sind, ich habe genau das bekommen, was ich erwartet habe: Melodiösen, teilweise auch etwas melancholischen Trance.
Also wie martinez schon gesagt hat,
wär ich dort gewesen hätt ich zu 90% mit einem Laser gerechnet
und wär dann warscheinlich schon ziemlich entäuscht gewesen.
lg
Nun, da es bei mir schon die dritte Trance-Veranstaltung im Gasometer war und bei keiner bisher ein Laser eingesetzt wurde, hatte ich es auch nicht erwartet. Aber wie Du richtig sagst, bei einer solchen Veranstaltung sollte man eigentlich schon mit einem Laser rechnen können.
Gerade jetzt mit den neuen Diodenlasern ist es einfacher als je zuvor. Der Laser hat keine gasgefüllte Röhre mehr, die empfindlich ist und schwer zu transportieren. Er braucht keine Wasserkühlung mehr, die Diodenlaser kommen mit Luftkühlung aus und er ist billiger als je zuvor. Für einen brauchbaren 5 Watt-Weißlicht-Laser hast zu Schilling-Zeiten halt mal eine Mille hingeblättert, jetzt bekommst Spitzen-Diodenlaser um vieles billiger. Sie sind leichter zu transportieren, leichter zu warten und einfacher im Betrieb.
Die Raumhöhe kann's im Gasometer auch nicht sein, die ist sicher da. Daher verstehe ich es nicht ganz.
Ich kann jetzt nur vermuten: Um einen Laser zu betreiben benötigt man einen Laser-Beauftragten und es gibt strenge Sicherheitsrichtlinien (Entfernung vom Laser zum Publikum, Raumhöhe, Sicherheitseinrichtungen usw.) Das alles kostet Geld und vielleicht wollen oder können sich die Veranstalter das nicht leisten. Vielleicht fahren sie mit knapp kalkulierten Ticket-Preisen an, um die Veranstaltung voll zu kriegen und irgendwo muss dann gespart werden. Ist jetzt aber nur eine Vermutung von mir.
Schönes Review, kann mich fast 1:1 dem Herrn Martinez anschließen.
Zu den Preisen: Sicher, es ist nicht billig aber vor allem in Österreich wirst du nie billige Getränke haben. Und wenn wir uns ehrlich sind, in der "großen" Discos(Partyhouse, Nachtschicht(zumindest früher, ka wies jetzt ist) zahlst du ungefähr auch soviel)
Ich sehs halt so, ich geh wegen der Musik hin und nicht, dass ich mich ansauf(will dir jetzt nicht unterstellen, Martinez ) und somit tun mir die 12 Euro(inkl. Trinkgeld) für drei Cola auch nicht so weh.
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Einen geschenkten Gaul im Glashaus, wirft man keine Krone in die kurzen Beine
Schönes Review, kann mich fast 1:1 dem Herrn Martinez anschließen.
Zu den Preisen: Sicher, es ist nicht billig aber vor allem in Österreich wirst du nie billige Getränke haben. Und wenn wir uns ehrlich sind, in der "großen" Discos(Partyhouse, Nachtschicht(zumindest früher, ka wies jetzt ist) zahlst du ungefähr auch soviel)
Ich sehs halt so, ich geh wegen der Musik hin und nicht, dass ich mich ansauf(will dir jetzt nicht unterstellen, Martinez ) und somit tun mir die 12 Euro(inkl. Trinkgeld) für drei Cola auch nicht so weh.
Nein, zum ansaufen geh ich da bestimmt auch nicht hin, wär mir viel zu schade um das Event, wenn ich dann von der Musik nichts mehr mitbekomme. Ein paar Bierchen zwitschern, und vielleicht das eine oder andere zuviel (soll ja ab und zu vorkommen) ist in einer gemütlichen Runde mit Freunden viel schöner als auf so einer Veranstaltung.
Nur bekommt man halt in den 6 Stunden, die man dort tanzenderweise (oder zumindest wippenderweise) verbringt, doch auch ziemlich Durst und wenn du dann so "ausg'sacklt" wirst für ein Wasser im Plastikflascherl, dann fehlt mir da ein bisschen die Relation. Eine Disco oder ein Club ist für mich da wieder was anderes, aber so eine Veranstaltung fällt für mich unter die Kategorie Konzert und auf den Rock- und Popkonzerten, wo ich bis jetzt war, werden normal auch nicht so Fabelpreise verlangt.
Die Atmosphäre in einem Club oder eine Disco kann ich halt mit den schnell hingezimmerten Bars, wo dir schnell mal so ein Plastikflascherl oder ein Plastikbecher rübergereicht wird, nicht vergleichen. Wenn's auf einem Zeltfest für ein Minibier über 4 Euro verlangen, werden's mit dem nassen Fetzen verjagt. Und vom Ambiente der Bars sind wir hier auf Zeltfest-Niveau (nur die Musik ist besser als am Zeltfest).
Nicht dass ich es mir nicht leisten könnte, aber wenn ich wo Abzocke rieche, dann stürz ich mich nicht unbedingt rein. Ich bin mehr ein Freund der fairen Preise.
Gerade jetzt mit den neuen Diodenlasern ist es einfacher als je zuvor. Der Laser hat keine gasgefüllte Röhre mehr, die empfindlich ist und schwer zu transportieren. Er braucht keine Wasserkühlung mehr, die Diodenlaser kommen mit Luftkühlung aus und er ist billiger als je zuvor. Für einen brauchbaren 5 Watt-Weißlicht-Laser hast zu Schilling-Zeiten halt mal eine Mille hingeblättert, jetzt bekommst Spitzen-Diodenlaser um vieles billiger. Sie sind leichter zu transportieren, leichter zu warten und einfacher im Betrieb.
hab ja garnicht GEAHNT wie teuer so ein laser-teil war bzw. ist...
sind die diodenlaser sehr neu noch, oder gibts die auch schon eine zeit lang?!
also ich hätte einen maximal auf 5000€ geschätzt *peinlich*