du bist 18 und hast noch keinen musterungsbescheid bekommen.
du bist 23 und hast noch keinen musterungsbescheid bekommen.
jahrelang passiert nichts.
du bist inzwischen 39 und hast eine fixe position als manager führst ein geregeltes leben, allerdings lastet auf dir auch eine entsprechend grosse verantwortung. und murphys fall setzt ein, genau jetzt kommt aufeinmal dein bescheid und nach der musterung darfst du dich gleich mal schön im gatsch wutzeln. deine stelle hat währenddessen jemand anders für sich in beschlag genommen und du darfst von vorn beginnen.
ein weit hergeholtes beispiel, der an bestimmten stellen hinken mag - aber die aussage dahinter sollte klar sein - nur gehts bei dem akuten fall hier nicht um nen job sondern ein leben+umfeld.
Also wenn ich die Fakten richtig mitbekommen habe, dann finde ich es ziemlich unverantwortlich vom Vater, seine Familie nach Österreich nach zu holen, obwohl er schon einen ablehnenden Asylbescheid hatte.
So nach dem Motto: Ah geh, wird eh nicht so heiß gegessen wie gekocht, irgendwie werden wir's schon schaffen, dass wir hierbleiben können.
Und jetzt sind sie die armen Kinder, weil sie sich ja schon so gut eingelebt haben, weil wie der Gue richtig sagt, das Verfahren durch Einsprüche so lange rausgezogen wurde.
Klar ist es nicht lustig, in ein vom Krieg zerstörtes Land mit wenig Zukunftsaussichten zurückzukehren und dort vielleicht Aufbauarbeit zu leisten, aber auch Österreich wurde von Kriegen heimgesucht und es sind dann nicht alle davongelaufen, sondern haben das Land unter vielen Entbehrungen aufgebaut. Die hatten auch kein lustiges Leben und trotzdem haben Sie's gemacht. Dass Österreich heute so gut dasteht, verdanken wir zum Großteil diesen Leuten und davor habe ich größten Respekt.
Sich in ein gemachtes Nest zu setzten ist immer einfacher als selbst anzupacken und Entbehrungen auf sich zu nehmen und aus dieser Sicht verstehe ich auch die Beweggründe von Wirtschaftsflüchtlingen. Jeder strebt danach, seine Zukunftsaussichten zu verbessern. Den meisten von uns geht's gut, wir hatten Glück. Dass es uns so gut geht, verdanken wir eben jenen, die nach dem Krieg angepackt haben und das Land wieder aufgerichtet haben. Keiner hätte was dagegen, wenn es ihm noch besser gehen würde, er noch mehr Geld zur Verfügung hätte usw. Manchen fällt's in den Schoß, andere müssen dafür hart arbeiten, das ist nun mal die Ungerechtigkeit des Lebens.
Wenn die Medien dieses Thema und diesen Fall nicht so hochspielen würden, dann würde dieser Fall genauso ablaufen wie tausend andere und es wird wohl kein Asylwerber lustig finden, dass er wieder zurück muss. Nur wie sollte es funktionieren, wenn jedem Asylwerber jetzt das Bleiberecht automatisch gewährt wird?
man muss eben zusehen, dass die abwicklung von asylanträgen und deren evtl. abschiebungen in einem schmerzlosen zug von statten gehen. dann bleibt auch keine zeit, dass sich der nachwuchs schon mehr als österreicher sieht als die nationalität die auf dem reisepass steht.