@ DJ The Wave: Du sprichst genau das Problem an, das mir auch schon sehr oft aufgefallen ist. Eben dass der Veranstalter so kurzfristig denkt und meint. Hauptsache Laden voll, Hauptsache der DJ hat einen Namen und zieht Leute an, Hauptsache viele Eintritte.
Der DJ darf's dann ausbaden, denn ich bin mir sicher, dass es für keinen DJ lustig ist, wenn er die Tanzfläche räumt und die Party nicht in Schwung kommt. Das ist für einen heimischen DJ vielleicht etwas leichter sich die Hits in die Tasche zu stecken (wenn er das überhaupt will) als für einen international tätigen DJ, der jetzt nicht genaus weiß, zu welchen Hits in diesem Lokal gefeiert wird. In meinen Augen ist das auch nicht seine Aufgabe, denn er sollte davon ausgehen können, dass er für seinen Style gebucht wird und die Leute kommen, denen sein Style auch gefällt. Wenn Du Dir trotzdem die Gedanken machst und Dir noch andere Dinge einpackst, ist das eigentlich eine Fleissaufgabe und Du machst die Arbeit, die eigentlich der Veranstalter machen sollte, d.h. Du zerbrichst Dir seinen Kopf und schaust, was könnte von der Musik her passen.
Wenn ein Tiesto zu einem Greenroom ins Gasometer, in die Pyramide oder in die Freudenau kommt, dann feiern die Leute zu seiner Musik. Wieso funktioniert das eigentlich nicht in einer Discothek? Da sollte man doch davon ausgehen können, dass auch dort die Leute kommen, denen diese Musik gefällt. Oder gibt es dort dann wirklich so viele, für die einfach "dabei sein ist alles" zählt, 1-2 Hits kennen und sonst keine Ahnung haben, was der DJ eigentlich für eine Musikrichtung spielt?
@ DJ Transformer: Ja, dieser Spagat, den Du beschreibst ist eben extrem schwierig und Hut ab vor jedem der ihn schafft. Es wird auch glaub ich immer schwieriger, wenn die Leute nicht offen sind für andere Musik. Ich bin auch kein Freund von Looptechno, aber ab und zu im Tunnel mal dazu abzugehen war eben mal was anderes und hat Spaß gemacht. Und wenn mir eine Musikrichtung gar nicht zusagt, dann geh ich dort nicht hin. Ich informiere mich schon, bevor ich 200 € für eine VIP-Karte zahle, was mir dort an Musik geboten wird und ob mich das überhaupt interessiert. Ist ja in der heutigen Zeit nicht so schwer, jeder bekannte DJ hat irgenwo einen Internetstream mit einem Set von ihm, da kann ich dann schon mal "vorhören".
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