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Alt 13. July 2007, 14:00  
Katsche
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OFFEN GESPROCHEN (von Christian Gschwantner)


In den letzten Wochen wurde immer wieder die Frage an mich gerichtet, warum das Millennium, das Kinobräu und das Almrausch Krems zusperren.

Nunmehr ist der geeignete Zeitpunkt gekommen, offen darüber zu reden und euch die versprochenen Antworten zu liefern.





Wie alles begann

Anfang 2005 wurde ein Verkaufsanbot des Cinemaplexx Krems von einer Investorengruppe angenommen. Bei der Erfüllung der Kaufvereinbarung sind zwischen den beiden Parteien jedoch Differenzen aufgetreten. Daraufhin habe ich für meine Lokale von beiden Parteien eine Aufforderung zur Mietzahlung erhalten. In dieser Situation wurde mir von Juristen und Wirtschaftsspezialisten empfohlen, die Miete bei Gericht zu hinterlegen, was ich auch seit April 2005 gemacht habe. Ich habe somit Monat für Monat die Miete auf ein Konto bei Gericht einbezahlt.

Der nächste Streich
Daraufhin wurde ich im Mai 2005 von Herrn Hauswirth auf Räumung geklagt, weil ich die Miete nicht direkt an ihn bezahle. Es wurde mir vorgeworfen, dass es auch für einen Laien klar ersichtlich gewesen wäre, dass die Investorengruppe nicht Eigentümer geworden sei und deshalb die Miete nur an Herrn Hauswirth zu bezahlen sei. Meine Hinterlegung bei Gericht sei somit nicht schuldbefreiend. Um ehrlich zu sein, habe ich in dieser Situation nicht im Traum daran gedacht, dass ich diese Klage verlieren könnte.

Die Überraschung
Wie heißt es so schön – erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Das Urteil in erster Instanz war wie ein Schlag ins Gesicht. Für mich war klar, dass ich Berufung einlegen würde. Schließlich handle es sich hier laut zahlreichen Spezialistenaussagen doch „um den klassischen Fall für die gerichtliche Hinterlegung“.

Die Enttäuschung
Am 6. Juni 2007 kam dann das Urteil der zweiten Instanz – NICHT SCHULDBEFREIEND! Meine Welt und mein Vertrauen in das Rechtssystem waren zusammengebrochen.

Der Tiefpunkt
In den darauf folgenden Wochen kam es zu mehreren Terminen mit Herrn Hauswirth und unseren Anwälten. Es wurden einige Möglichkeiten verhandelt. Diese reichten von der Drohung mit Gefängnis!!, falls der Schlüssel nicht übergeben werde bis hin zu einem Angebot zur Ablöse, das ich unmöglich annehmen konnte. So blieb nur noch die Räumung als einzige Möglichkeit bestehen. Als Termin für die letzten Öffnungstage wurden für das Millennium und Almrausch Mitte Juli, für das Kinobräu Anfang Juli vereinbart. Ich war am Boden zerstört!

Der schwere Weg
Schweren Herzens habe ich dann mein Team und die ganze GCL-Familie über die bevorstehende Schließung informiert. Wir haben auch das Kondolenzbuch auf der Homepage eingerichtet.

Die Unterstützung
Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, welche Wellen diese Nachricht schlagen würde. In den nächsten Tagen wurde ich mit Anrufen regelrecht bombardiert, die mir Ihre Erschütterung mitgeteilt, und auch ihre Unterstützung angeboten haben. Mein ganzes Team hat mich ganz besonders unterstützt und immer wieder Hilfe angeboten. Aber auch unsere Gäste und Geschäftspartner haben mir mit Ihren Reaktionen Kraft gegeben, um den nächsten Schritt zu setzen. Ich möchte mich hier bei allen ganz besonders bedanken, die hinter mir stehen. Ihr seid SPITZE!!

Der nächste Schritt
Aufgrund eurer Unterstützung und zur Sicherung der Arbeitsplätze meines Teams habe ich mich dazu entschlossen, weiter zu kämpfen. Ich habe um außerordentliche Revision beim Obersten Gerichtshof in Wien angesucht.

Derzeitiger Stand
Ich wurde vor kurzem von Herrn Hauswirth über seinen Anwalt informiert, dass er mit der Räumungsexekution „vorläufig und selbstredend unpräjudiziell zuwartet“. – Wir müssen NOCH nicht raus!


Aufgrund dieses Schreiben habe ich den Entschluss gefasst, dass


das Millennium, das Kinobräu und das Almrausch Krems ihr Testament machen und ab Samstag, dem 14. Juli 2007 bis auf weiteres unter den Namen Testament fortgeführt werden.

Mit diesem Entschluss möchte ich alle Arbeitsplätze für mein Team so lange wie möglich erhalten und euch allen, die ihr uns die Treue gehalten habt, noch so viele aufregende Partynächte wie nur möglich bieten.

Ich will euch aber keine falschen Hoffnungen machen, denn nach wie vor kann jeder Tag der letzte sein! Unser Schicksal liegt jetzt in den Händen des Obersten Gerichtshofs!

Mehr kann ich derzeit für mein Team und die gesamte GCL-Familie nicht tun!


Euer Christian „GCL“ Gschwantner
__________________

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