Kopfüber auf den Asphalt
Ein entsetzlicher Sturz von Jens Voigt hat die 16. Etappe der 96. Tour de France überschattet. Der 37-jährige Deutsche kam bei der Abfahrt vom Kleinen Sankt Bernhard mit über 70 km/h zu Sturz, schlug mit der Schulter und dem Kopf auf den Asphalt auf und schlitterte hilflos einige Meter weiter.
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Voigt wurde ins Krankenhaus gebracht. Sein Teamchef Bjarne Riis bestätigte, dass er bei Bewusstsein ist und ergänzte: "Er ist schwer verletzt, das steht fest." Voigt, der Kopf- und Schulterverletzungen erlitt, bestritt seine 12. - und wahrscheinlich letzte Tour.
Einer ersten Diagnose zufolge erlitt Voigt einen Jochbeinbruch sowie eine Gehirnerschütterung und musste die Nacht auf Mittwoch auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Grenoble verbringen, wie Teamsprecher Brian Nygard am Dienstagabend mitteilte.
Alles andere nebensächlich
"Wenn man einen solchen Sturz sieht, ist alles nebensächlich. Da bekommt man eine Gänsehaut", sagte Linus Gerdemann vom Milram-Team. Laut Tour-Arzt Gerard Porte war Voigt nach dem Sturz kurz ohnmächtig.
Ein direkt hinter dem fünffachen Familienvater fahrender Pressefotograf hatte Schlimmstes befürchtet: "Ich sah ihn im Gesicht bluten mit geschlossenen Augen. Ich hatte Angst." Columbia-Teamchef Rolf Aldag hatte den angriffslustigen Saxo-Bank-Profi im Vorbeifahren reglos auf der Straße liegend gesehen: "Das war schon Blut im Gesicht."
Astarloza gewinnt Etappe
Den Tagessieg auf dem zweiten Alpenabschnitt nach 159 Kilometern von Martigny nach Bourg-Saint-Maurice holte sich der Spanier Mikel Astarloza vor dem Franzosen Sandy Casar und weiteren sechs Ausreißern.
An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich nichts: Der Spanier Alberto Contador kam nach der Klettertour über den Großen und Kleinen St.-Bernhard-Pass als Zehnter mit der Gruppe seiner größten Rivalen ins Ziel und behielt das Gelbe Trikot mit 1:37 Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Lance Armstrong.
Aufholjagd von Armstrong
Allerdings erlebte Armstrong innerhalb von 3.000 Metern beim Anstieg auf den Kleinen Sankt Bernhard ein Wechselbad der Gefühle.
Nach einer Attacke des Luxemburgers Andy Schleck, der Contador folgte, verlor er schnell an Boden. Nach kurzer Bedenkzeit startete der 37-Jährige eine Aufholjagd, die an seine alten Glanzzeiten erinnerte. Zusammen mit Contador, Andreas Klöden, Andy Schleck und weiteren Topfahren nahm Armstrong die 30 Kilometer lange Abfahrt ins Ziel nach Bourg-Saint-Maurice in Angriff.
Quelle: sport.orf.at
Lg
P.S.: Heuer ist es irgendwie ruhig um die Tour hier im Forum. Verfolgt sie jemand überhaupt??