Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21. February 2008, 20:15  
LJ Martinez
Moderator
LJ Martinez kann auf vieles stolz seinLJ Martinez kann auf vieles stolz seinLJ Martinez kann auf vieles stolz seinLJ Martinez kann auf vieles stolz seinLJ Martinez kann auf vieles stolz seinLJ Martinez kann auf vieles stolz sein
 
Benutzerbild von LJ Martinez
 

LJ Martinez eine Nachricht über ICQ schicken LJ Martinez eine Nachricht über Skype schicken
Standard
So, ein bisschen spät aber doch hier mein Review des Abends.

Also ich war wohl einer der ersten im Gasometer. War so gegen 21:00 vor Ort (Beginnzeit am Ticket 21:00) und musste noch eine halbe Stunde warten (typisch, solche Events fangen nie pünktlich an). Naja, mal ein Bier zapfen. Da hab ich dann auch mal schön geschaut, als sie mir für 0,25 l Zipfer Sparkling € 4,30 abgenommen haben. Mineralwasser mit € 3,80 war auch nicht gerade in der Schnäppchen-Liga angesiedelt. Das erklärte dann auch die vielen Leute, die mit der leeren Mineralwasserflasche auf's WC zum nachfüllen gelaufen sind. Naja, meins wär's nicht, aber bei den Preisen verständlich. Da hat sich die Gastronomie wohl ein wenig ins eigene Fleisch geschnitten, weil bei den Preisen war der Absatz sicher nicht so toll.

Um ca. 21:30 durften wir dann in die Halle. Nachdem nur ein paar Leutz da waren, konnte ich mir gleich mal alles von der Nähe ansehen und ganz nach vorne gehen.

Zur Technik:

Tonanlage war ein Line Array von L-Acoustics. Wie's geklungen hat kann ich schwer beurteilen, da ich ganz vorne stand und nur den Sound vom Nearfield bekommen habe. Der war ok. Anscheinend dürften aber teilweise Bässe ausgefallen sein, denn ich habe auch gemerkt, dass manchmal der Druck etwas fehlte. Einmal ist ein Techniker mit der Taschenlampe durchgegangen und hat die Bässe gecheckt. Wie gesagt, vorne war's in Ordnung, wie's weiter hinten im Raum war, kann ich nicht sagen. Außerdem hat das Mischpult offensichtlich ein wenig Stress gemacht, denn es ist mir bei Ingrosso und bei van Dyk aufgefallen, dass es jedesmal, wenn sie zusätzlich Schub geben wollten, es ordentlich in den Lautsprechern gekracht hat.

An Licht waren Martin Mac2000 Moving Heads (Spot und Wash), ein paar Moving Beamer jede Menge Strobos und einige PARs installiert. Ein Laser ist mir abgegangen, der sollte bei einer Trance-Veranstaltung eigentlich Standard sein. Wie das Licht gewirkt hat, habe ich auch nicht wirklich mitbekommen, da ich eben ganz vorne war und sich das Licht zum Großteil hinter mir abgespielt hat. Aber laut den Aussagen soll's nicht so toll gewesen sein. Naja, Top-Leute am Licht kosten eben dementsprechend und Versanstalter werden da zum Großteil ähnlich denken wie Disco-Besitzer: Hauptsache der LJ ist billig und es leuchtet irgendwas. Der Paul hatte auch ein wenig Probleme, mit der DJ-Beleuchtung. Anscheinend hat er teilweise die Displays seiner Effektgeräte nicht richtig sehen können.

So jetzt zu den DJs:

Pete Brooks hat mich diesmal ein bisschen enttäuscht, ich bin bessere Sets von ihm gewohnt. War für meinen Geschmack ein bisschen zu monoton und hat auch die anderen Leute rund um mich nicht mitgerissen. Beim letzten Mal, als ich ihn gehört habe, war er viel grooviger unterwegs. Erst gegen Ende seines Sets hat er dann ein paar Nummern ausgepackt, die auch den Leuten in die Beine gefahren sind.

Sebastian Ingrosso: Hab ich zum ersten Mal gehört, kenne ihn bis jetzt nur von seinen Produktionen. Scheint ein sympathischer Kerl zu sein, der gerne mit den Leuten feiert. Sein Set war für mich, sagen wir mal durchwachsen. Da spielt er eine geniale Electronummer und die Halle kocht und gleich drauf spielt er eine Nummer mit der ich aber so absolut gar nichts anfangen kann. Und so ist es eigentlich das gesamte Set dahingegangen: Geniale Nummer - Großes Fragezeichen in meinen Augen - wieder geniale Nummer - wieder etwas seltsames, usw. Dass es den anderen Besuchen ähnlich gegangen sein muss, habe ich immer an den Reaktionen der Leute rund um mich gesehen - und ich war mitten unter den Feierschweinen aus der Slowakei, Ungarn oder weiß ich wo die alle her waren. Zumindest wurde rund um mich kein einziges Wort deutsch gesprochen. Dass hier aber die Stimmung Zuhause war, hat man dann beim Paul gesehen. Nur der Sebastian hat auch bei den Leutz rund um mich ein paar Fragezeichen hinterlassen.

Paul Van Dyk: Als ich gesehen habe wie 2 Laptops aufgestellt wurden, war ich schon ein wenig enttäuscht. Wird hier jetzt ein Laptop-Set zum besten gegeben? Zum Glück weit gefehlt. Anscheinend hat der Paul sein halbes Studio mitgebracht und hat seine Tracks live zusammengebaut. Von der ersten Reihe hab ich gut beobachten können, wie er die Pianoparts über ein kleines Keyboard live gespielt hat - Hammer! Ja und die Musik - Einfach schön. Das hat das Herz des Trance-Fans wieder mal höher schlagen lassen. Bis auf 3 oder 4 Electro-Nummern mal in der Mitte des Sets Trance pur von Anfang bis zum Ende. Schöne Melodien, Flächen, treibende Beats. Was will man mehr. Das Set war ziemlich im typischen Paul van Dyk Stil gehalten, auch einige Klassiker wie z.B. For An Angel waren dabei. Kein Set für Freunde des Hardtrance, sondern was in die melodiöse Richtung. Mir hat's extrem gut gefallen und die Leute rund um mich sind auch total ausgeflippt. Der Paul hat auch sehr relaxt ausgesehen und obwohl er ja normal nicht so der Strahlemann beim auflegen ist und doch eher konzentriert ans Werk geht, konnte er nicht umhin, einige Male einen breiten Grinser ins Publikum zu werfen, es hat ihm also auch Spaß gemacht. Zum Schluß noch ein paar schöne Vocal-Nummern und ich machte mich müde aber absolut zufrieden auf den Weg nach Hause.

Für mich war's ein gelungener Abend mit viel guter Musik, so wie ich's mir erwartet habe. Der Paul kann das nächste Mal wieder fix mit mir rechnen.

Hab den Paul auch das letzte Mal im Gasometer gesehen, aber dieses Set hat mir deutlich besser gefallen, da er bis zum Schluss trancig geblieben ist, beim letzten Mal ist er so ab der Mitte des Sets doch ziemlich auf die Techno-Schiene abgedriftet. Mich hat's auch absolut nicht gestört, dass er nicht gerade das allerneueste auf dem Trance Markt gebracht hat, denn die Mischung und die Musik hat gepasst. Mir ist eine "For An Angel" 100 Mal lieber als er spielt mit Gewalt eine topaktuelle Nummer, die nichts kann. Ich war vollends zufrieden mit seinem Set.
__________________
Enjoy life - it's great.



Mit Zitat antworten