Interview mit Oliver Lang - von Grinsekatzerl veröffentlicht am: 23.09.2008
Oliver Lang – DJ, Producer und Remixer – pendelt seit Jahren zwischen seiner Heimat Manchester und Ibiza . Als er im September einen Abstecher von seiner Residenz, dem Bora-Bora Beach auf Ibiza, nach Wien machte, konnte dancecharts den absolut nicht kühlen Briten für ein Interview gewinnen.
dancecharts: Oliver, du hast mit 14 als DJ angefangen. Haben dich deine Eltern bei diesem Vorhaben unterstützt? Oliver: Ja, das haben sie. Mein Vater war Mitglied einer erfolgreichen Pop-Band der 1960er – The Mindbenders. Der Musik wurde daher ein hoher Stellenwert zugerechnet. Ohne meine Eltern hätte ich das damals nicht geschafft. Ich muss aber auch sagen, dass es heute sicher schwieriger ist, in so einem Alter schon in Clubs aufzulegen. (lacht)
dancecharts: Du bist mit 18 nach Ibiza gezogen – wie war das, einfach die Koffer zu packen und in diesem Alter in ein anderes Land zu gehen? Oliver: Es war schon etwas beunruhigend. Als ich 17 war, war ich dort auf Urlaub, mit 18 habe ich dann meine Platten gepackt und bin dort hin. Ich hab in den Strandclubs angefangen aufzulegen, danach in den Clubs, mit 19 war ich dann schon Resident. Und ja, bei Bora Bora bin ich hängen geblieben.
dancecharts: Was macht den besonderen Reiz von Ibiza aus? Oliver: Ich kann dort die Musik auch spielen, die ich mache. Außerdem treffe ich verschiedene Leute aus allen Teilen der Welt. Ich werde bezahlt für Dinge, die ich gerne mache. Was gibt es Schöneres?
dancecharts: Heuer hattest du dein 10. Jahr auf Ibiza. Wie hast du das gefeiert? Oliver: Ich feiere dort jeden Tag. (lacht) 10 Jahre – das lässt mich älter fühlen irgendwie – aber es ist auch ein tolles Gefühl.
dancecharts: Kehren wir einmal in deine Heimat zurück, du wirst ja heuer im Winter eine neue Residenz in London haben. Kannst du uns ein bisschen etwas darüber erzählen? Oliver: Der Club heißt The House und ist in Greenwich, das Design ist der Space Terrace von Ibiza nachempfunden. Dort werde ich einmal im Monat auflegen. Dieser Club wurde übrigens schon zum besten neuen Club gewählt – ich freue mich schon darauf. Mit den Clubs ist es ja in London nicht so einfach – es gibt kaum noch welche. Viele wurden bereits geschlossen.
dancecharts: Das klingt wirklich fein. Aber du bist ja nicht nur in London und Ibiza, du tourst ja generell sehr viel. Du hast über Silvester 13 Auftritte in 3 Wochen. Sind solche Terminpläne nicht extrem anstrengend? Oliver: Zu Silvester werde ich in Australien spielen. Bei 10 der Auftritte wird meine Familie dabei sein – so auch zu Weihnachten. Natürlich ist das Reisen manchmal ein negativer Aspekt in diesem Job, aber wenn Freunde dabei sind, macht es Spaß. Ich möchte mich sicher nicht beschweren, aber wenn man niemanden kennt in einem Land, dann kann man schon sehr einsam sein.
dancecharts: Gibt es irgendein Land, wo du gerne spielen würdest, aber bis jetzt noch nicht die Gelegenheit dazu hattest? Oliver: Das ist schwierig. Ich habe schon in Miami gespielt – meine Familie hat dort einmal gelebt. L.A. ist toll. Amerika generell.
dancecharts: Du hast ja auch Café del Mar überarbeitet und Energy 52, die ja die ursprünglichen Produzenten sind, haben deinen Track dann in den Re-Release aufgenommen. Was ist das für ein Gefühl? Oliver: Es ist großartig. Das war immer schon einer meiner Top-5 Tracks. Ich habe ja keinen offiziellen Remix gemacht, sondern nur eine Neubearbeitung. Ich habe den Track im BoraBora gespielt, in den deutschen Dancecharts erreichte er sogar Platz 2.
dancecharts: Gibt es einen Song oder einen Künstler, den du gerne remixen würdest? Oliver: Madonna – das ist ganz klar für mich.
dancecharts: Welches Ereignis in deiner DJ-Karriere wird dir immer in Erinnerung bleiben? Oliver: Das war Silvester 1999 – das Millennium – ich habe auf einem Strand in Thailand aufgelegt. Das werde ich nie vergessen.
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