I woke up in yellow – persönlicher Bericht über die Nature One 2008 - von Grinsekatzerl veröffentlicht am: 05.08.2008
Freitag, der 1. August 2008 – der Tag, an dem mir mein erstes Mal bevorsteht – das erste Mal Nature One. Schon seit Monaten sind die Tickets gekauft, das Hotel gebucht (ja, ich weiß – eigentlich sollte man dort campen – aber seit meiner Kindheit bei den Pfadfindern vermeide ich Zelte, wo es nur geht) und nun endlich ist es so weit – 7 Stunden Zugfahrt und weitere 1,5 Stunden Fahrt mit einem Mietauto, dann noch schnell ins Hotel, umziehen und ab zum Gelände. Schon viele Kilometer entfernt sind Schilder aufgestellt, die auf das riesige Event hinweisen. Meine Aufregung wird mit jeder Minute größer – viel habe ich schon gehört, aber kann man denn auf Gerüchte etwas geben? Schon auf dem Parkplatz – ok, Parkplatz ist übertrieben, denn es ist ein Stoppelfeld – trifft man auf zahlreiche Raver, die demselben Ziel zustreben. Die Raketenbasis, die für zwei Nächte zum Spielplatz für Fans elektronischer Musik aus aller Welt wird, kann ihre militärische Grundnutzung nicht leugnen – Stacheldraht und Warnschilder, Wachtürme und dicke Stahltürme, künstliche Hügel und unterirdische Gänge. Etwas zu früh dran, müssen wir noch 45 Minuten vor dem Eingang warten – Zeit genug um die Leute zu beobachten – ich wundere mich, wie viel Farbe, Haargel und Haarspray auf manchen Köpfen zu finden ist – nicht mal ein Orkan der Windstärke 8 hätte auch nur ein Härchen verwehen können. Auch die Outfits reichen von kreativ über ausgefallen bis zu unglücklich gewählt. Die Ungeduld der Menge wird immer spürbarer – dreimal rücken die Massen nach vorne, so dass man glauben könnte, die Ersten würden bereits das Gelände stürmen. Doch erst pünktlich um 20 Uhr ist es soweit – Sicherheitskontrolle und danach Eintrittskartenkontrolle und endlich – endlich sind wir am Gelände, begrüßt von bunten Figuren auf Stelzen und lauter – sehr lauter Musik aus der Entfernung. Froh darüber, dass mir mein Begleiter Ohrstöpsel borgen kann, bahnen wir uns den Weg durch die Stände mit T-Shirts, Sonnenbrillen, Piercings und anderen Goodies. Es ist noch hell, die Floors wirken noch verlassen, daher nehmen wir die Gelegenheit wahr um das Gelände zu erkunden. Auch die Hügel werden erklommen um noch mehr Überblick zu bekommen, beim Abstieg fragen wir uns, wie viele Besucher in Dunkelheit und leicht durch Alkohol benommen hier wohl unfreiwillig schnell hinunter gelangen werden. Der Helikopter flitzt ständig durch die Gegend – vermutlich um DJs vom nahen Flughafen Frankfurt Hahn abzuholen. Beim Rundgang wundere ich mich über die vielen verschiedenen Stilrichtungen – die bpm im Thunderdome bringen nicht nur mein Herz zum Rasen. Am Ende des Rundgangs kommen wir an dem Kran vorbei, wo man von 60 m Höhe sein Adrenalin beim Bungee-Jumping so richtig in Fahrt bringen kann, wovon auch zahlreiche Besucher Gebrauch machen – solange das Gelände geöffnet ist, solange findet man dort eine Schlange von Sprungwilligen.
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