Österreichische DJs im Interview - Deejay Goldfinger - von Grinsekatzerl veröffentlicht am: 15.07.2008
dancecharts: Was war der Grund, ein eigenes Independent Plattenlabel – MasterMindMusic – zu gründen? DJ Goldfinger: Grundsätzlich wollten wir damit jungen Leuten eine Chance geben, ihre Arbeit zu veröffentlichen. Es sollte eine DJ-Plattform werden, vor allem auch eine Hilfe für junge Kärntner Künstler, um sie ins große Wien zu bringen. Aber sogar große Labels haben bei uns angeklopft. Allerdings muss man auch festhalten, dass man im Vinyl-Bereich nichts mehr verdient – so ein Label ist daher schon ein großes finanzielles Risiko. Der eigentliche Grund, warum ich mich allerdings aus MasterMindMusic zurückgezogen habe, ist der, dass ich aufgrund von Zeitmangel nicht mehr voll dahinter stehen kann. Für mich ist das DJing wichtiger, als im Management tätig zu sein. Mein neuer Produktionspartner seit einem Jahr ist jetzt Orange Music Ltd. (www.orangeonline.at) Bei Christoph Trücher habe ich in Wien eine zweite Heimat gefunden. Nach meinem Ausstieg bei MasterMindMusic hab ich auch meine eigene neue Produktionsfirma gegründet – Golden Finger Productions.
dancecharts: Du hast ja auch schon mit einigen anderen Leuten zusammengearbeitet. Gibt es jemanden, mit dem du unbedingt einmal etwas gemeinsam produzieren möchtest? DJ Goldfinger: Hmm… Mich würde es interessieren, mit jungen Punkbands zusammenzuarbeiten, The Killers zum Beispiel – mit solchen, die noch frisch sind. Ich glaube, das könnte auf jeden Fall auch zu einem neuen Trend werden. Als ich damals die Dance-Rock-Schiene ins Rollen gebracht habe, hat auch niemand daran geglaubt, dass dies Erfolg versprechend ist – ich war mit Runaway damals alleine, heute gibt es total viele solcher Tracks. Daher denke ich, dass diese Trends noch lange nicht am Ende sind. Ich habe noch zahlreiche Projektideen im Kopf, die noch viel rocklastiger sind.
dancecharts: Wenn wir gerade von Trends sprechen, denkst du, dass das Internet das Leben eines DJs verändert hat? DJ Goldfinger: Absolut, das Internet hat alles in der digitalen Branche verändert – durch Chats, FTP und so weiter. Die Studioarbeit ist jetzt verteilt, die Kommunikation ebenfalls. Wenn ich zum Beispiel auf einem Gig bin und Chris im Studio ist, dann unterhalten wir uns über den Chat. Er schickt mir einen Track und dann diskutieren wir eben online darüber. Auch der Vertrieb hat sich verändert durch mp3s und Downloads – natürlich gibt es auch Raubkopien, aber das muss man in Kauf nehmen. Das Internet bringt jedenfalls auch Menschen zusammen, die sich sonst nie getroffen hätten. Ich habe vor einiger Zeit auf youtube ein Video gefunden mit Szenen aus dem Film Dragonheart, das mit der Musik von Runaway unterlegt war. Dieses Video war wirklich ausgesprochen gut gemacht, hatte zur damaligen Zeit schon 15.000 Clicks. Ich habe den Macher des Films dann auch angeschrieben, er hat jetzt das Promotion-Video für mich gemacht. Die Welt ist einfach vernetzter geworden, alles rückt näher zusammen.
dancecharts: Du hast ja auch seit kurzem eine mySpace Seite. Denkst du, dass mySpace mittlerweile ein Muss für Künstler geworden ist? DJ Goldfinger: Definitiv. Ich bin ja eigentlich sehr spät dran gewesen mit meiner mySpace Seite, aber ich habe schon sehr viele Fans dort und innerhalb von zwei Wochen hatte ich 3.000 Clicks. Diese Plattform ist auch gut für das Marketing – man trifft genau die Zielgruppe – Leute, die sich für Ringtones, das Album etc. interessieren. Außerdem ist Partizipation möglich, Web 2.0 macht alles dynamisch, man erhält Feedback von seinen Fans. Und selbst negatives Feedback ist besser als gar keines, wie man aus dem Marketing weiß.
dancecharts: Welche Musik hörst du eigentlich privat? DJ Goldfinger: In der Früh höre ich gerne ö1, sonst höre ich gerne Rockbands und Punkbands wie The Killers, Guano Apes oder Beatsteaks. Ich bewundere diese Bands auch für ihre Bühnenpräsenz, den Stil, den diese Bands auf der Bühne zeigen, kann man auch als DJ erreichen – mit Innovation, das ist alles gut ins Elektrische zu transportieren.
dancecharts: Neben deinem Job in der IT-Branche, dem Auflegen und Produzieren – bleibt dir auch noch Zeit für Hobbies? DJ Goldfinger: Ich würde sagen, das Auflegen und Produzieren ist mein Hobby. Allerdings habe ich heuer im Sommer noch Urlaub in Ibiza und New York geplant. Teilweise wird das Urlaub, teilweise bin ich natürlich auch auf der Suche nach Trends und innovativen Ideen.
dancecharts: Was dürfen wir uns in der nächsten Zeit von dir erwarten? DJ Goldfinger: Wenn meine Single Love Journey deluxe erfolgreich wird, dann gibt es im September / Oktober noch eine. Es wird außerdem noch heuer mein Album mit dem Titel „The Golden Touch“ auf den Markt kommen. Vor Weihnachten plane ich außerdem noch einen Punkstars Electric Remix und noch ein neues Danceprojekt – das ist allerdings noch geheim, daher kann ich dazu noch nicht allzu viel verraten. Wer jetzt richtig auf den Geschmack gekommen ist und noch mehr über DJ Goldfinger wissen möchte bzw. auch einige Kostproben seiner genialen Tracks haben möchte, der sei auf folgende Webseiten verwiesen: www.deejay-goldfinger.com www.myspace.com/goldfingerdeejay Und hier gibt es noch den Link zum Promovideo der Single Love Journey deluxe: http://www.youtube.com/watch?v=iBxakKZa47w
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