Also, über dieses Thema kann man eine Grundsatzdiskussion führen.
Es gibt Dinge, die dafür sprechen, andere die dagegen sprechen.
Die Wörter Abzocke oder Betrug würd ich nicht in den Mund nehmen, wobei es da sicher Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern gibt.
Was ich - sorry, Stevie -, nicht nachvollziehen kann ist der Vergleich "Das ist vergleichbar mit einem Führerscheinneuling, der meint, er kann sich bei McLaren als Formel 1 Fahrer bewerben.".
Denn dann könnte man genauso sagen: Jeder Indoor-Kletterkurs Anbieter, der 500 Euro für 5 Wochen verlangt ist ein Abzocker, denn wenn ich dort rausgehe, will ich gleich auf den Mount Everest steigen können. Das wird mir der Klettermax-Lehrer nicht versprechen, genauso wenig wird ein seriöser "DJ-Lehrer" behaupten, dass man nach dem Kurs zur Elite der DJs zählt.
Auch find ich nicht, dass der Anbieter dafür zuständig ist, dass der DJ-Schüler danach bezahlte Bookings bekommt. Meine HAK-Professoren haben in ihrer Freizeit ja auch keine Bewerbungsschreiben für mich verfasst.
In vielen Berufen gibt es die Möglichkeit, sich selbst weiterzubilden, auch dort muss man uU dafür bezahlen.
Natürlich nur wenn man es sich leisten kann, und daraus auch mittel- bis langfristig einen Vorteil schöpft.
Jeder Maturant, der keinen Job hat, und auf ein unseriöses Angebot reinfällt, wo er 300 Euro für ein Seminar zahlen muss, damit er danach bei einen sinnlosen MLM-Geschäft mitmacht, dem gehört eh die Matura nachwirkend aberkannt, vor lauter Dummheit.
Und genau in diesem Punkt sehe ich die Gefahr.
Leichtgläubige, naive Menschen können sehr wohl einfahren, wenn sie glauben, dass sie nach 8 Wochen DJ-Kurs sofort einen lukrativen Resident-Job bekommen oder als Gast-DJ die Welt bereisen ... als ob jemand auf den gewartet hätte.
Als Ergänzung (zu dem Zeitpunkt, wo man selbst nicht mehr weiterkommt), bzw. für jene die sich dafür interessieren, aber erstmal schauen wollen, ob sie überhaupt den Ansatz eines Talents haben, bevor sie sich um Schweinegeld Equipment nach Hause stellen, find ich es gut. Jedenfalls besser, als wöchentlich den Resident in seiner Stamm-Disco anzuzipfen.
Desweiteren haben DJ-Schulen garantiert Kontakt zu Veranstaltern (muss ja nicht gleich eine Großraum-Disco sein, aber ein kleines Lokal, ein Festl, ein Maturaball etc.), und können so ihre Schüler auch vermitteln, die selbst nicht dazu gekommen wären.
Klein angefangen haben alle ...