Nicht nur teilgenommen, sondern auch gleich gewonnen
So kam ja damals meine Karriere ins Laufen.
Anfang der 80er veranstaltete Ö3 (man glaubt es kaum) einen Scratch-Wettbewerb, wo man Bänder einschicken musste. Tja, den habe ich gewonnen.
Später gemeinsam gewann ich, gemeinsam mit Pauli Pfab und Klaus Biedermann als First Vienna Deejay Team, den Ö3- Mixwettbewerb, wo Mixes eingesendet werden mussten (wir arbeiteten damals mit zwei Bandmaschinen und einem S900-Sampler.
Mit meinem eigenen Solo-Mix wurde ich damals auch noch zweiter.
Dann kam die DJ-WM (???), ebenfalls von Ö3 veranstaltet, wo ich NÖ-Landesmeister wurde und im Österreich-Finale nur von Lorenzo Al-Dino geschlagen wurde.
Mir wurde später von einem Jury-Mitglied mitgeteilt, dass die Verantwortliche von Ö3 die Jury gebeten hat, dass EINMAL jemand anderer gewinnen soll statt mir.
Ich hatte damals alle register gezogen, also Mixing OHNE Kopfhörer (also mit Klebern auf der Platte, wo die Nadel genau in die richtige Rille an der richtigen Stelle rutscht und mit Pitchdaten drauf), alte Platten hineinmixen, ständig drei Turn-Tables PLUS Sampler-Keyboard, verschiedene Köstüme, gescratcht mit Wanderstock (Kostüm für die "Heidi"-Originalmusikeinspielung), Tommahawk (Indianerkostüm für die "Brauner Bär"-Einspielung) und anderen Geräten.
Das alles in 8(!!!) Minuten.
Da liefen mindestens 10 Platten in der Zeit.
Lorenzo spielte vier (davon zwei Mix-Bootlegs) und überzeugte vor allem durch seine lange Haarmähne und sein südländisches Aussehen die Verantwortliche von Ö3.
Naja, damals hab ich mich über die Schiebung aufgeregt, viel ärger war dann aber das "WM-Finale" in der Remise Speising.
Ö3 holte irgendwelche ausländischen DJs, von denen noch nie jemand gehört hatte, und ließ sie als jeweiliger "Landesmeister" auflegen.
Das ganze war eher wie ein Ländermatch beim Fußball (mit Sprechchören, Fahnen und allem drumherum), die Musik war den Leuten völlig wurscht.
Dementsprechend wäre alles andere als ein österreichischer Sieg (verdient oder nicht) ohnehin in einem Tumult ausgeartet. Und so geschah es dann auch. Der Herr Lorenzo wurde DJ-Weltmeister
