</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von ddaver:
Zuerst würde ich einmal definieren, was kommerzielle Musik ist...
</font>[/quote]Und da war sie wieder, die uralte und allseits beliebte Diskussion: "Was ist Kommerz und was nicht?"
Ich antworte mal mit einem aktuellen Beispiel: Vergleichen wir mal einfach so Gigi D'Ag und Benny B. Bei Gigi sind sich wohl alle einig dass es sich um Kommerz handelt, aber bei Benny B werden wohl schon viele meinen: Nein, das ist mit Sicherheit kein Kommerz, denn das klingt ja voll underground-mäßig.
Auch wenn jetzt ein Aufschrei durch die Menge geht und einige mich vielleicht schimpfen, aber ich behaupte jetzt mal, es ist nichts anderes.
Betrachten wir es doch einmal nüchtern: Was hat Herr Benassi getan? Er hat an seiner Technik herumexperimentiert und herausgekommen ist etwas, das ziemlich schräg klingt. Er fand es geil, das Publikum fand es geil und er hat somit einen neuen Sound gefunden, seinen Sound. Nichts anderes war es damals bei Gigi (oder wer auch immer die Nummern produziert). Der Sound war damals neu und hat beim Publikum gut funktioniert. Also hat Gigi in diese Richtung weiter gemacht und war erfolgreich. Nicht anders ist es bei Benny. Der gleiche Sound und der gleiche Aufbau wie bei seinem Erstling, die Melodie leicht verändert und schon haben wir wieder eine neue Nummer, die Leute stehen drauf und die Kohle fließt.
Daher ist auch ein Benny B streng betrachtet nichts anderes als Kommerz, wenn auch in einer anderen Sparte. Warum denkt ihr, dass nach einem Erstling, der einschlägt, gleich ein paar Nummern nachgeworfen werden, die alle ähnlich klingen. Um den momentanen Hype um diesen Sound voll auszunutzen.
Warum denkt ihr hat Benny B vor ein paar Jahren eine Coverversion von Live is Life rausgebracht? Weil er das Original von Opus so geil findet oder doch eher, weil es beim Publikum gut ankommt und sich daher auch gut verkauft?
Meiner Meinung nach ist alles was auf Platte oder CD gepresst wird mit dem Gedanken, damit Geld zu verdienen auch kommerziell. Bei manchen Titeln ist eben noch die Liebe zur Musik hörbar und spürbar, bei anderen wiederum springt einem die Abzocke förmlich ins Gesicht. Sicher wird es auch noch ein paar Underground-Künstler geben, die wirklich nur limitierte Versionen von ihren Tracks auf den Markt werfen und bedacht darauf sind, nie in irgendwelchen Charts aufzuscheinen. Diese Anzahl ist aber verschwindend gering, denn das können nur Hobbymusiker sein, die nicht davon leben müssen.
Ist nicht vielmehr der Punkt jener, dass das Wort Kommerz immer wieder für Musik hergenommen wird, die gepusht wird, in den Charts und im Radio stark vertreten ist, sehr massentauglich ist und die eben auch Leute kennen, die sich nicht eingehend mit Musik oder mit bestimmten Musikrichtungen beschäftigen?
Mich stört einfach, dass viele das Wort Kommerz dazu missbrauchen um Titel die ihnen nicht gefallen negativ zu bewerten. Wenn Kommerz wirklich so negativ ist, dann darf in Zukunft nur mehr Musik gemacht werden, die nicht veröffentlicht wird und wenn, dann nur in streng limitierten Auflagen.
Ich finde einfach, das Wort Kommerz hat nichts mit der Qualität einer Nummer zu tun, wird aber leider immer dafür verwendet.
So und nun genug OT, wieder zurück zu Buddy und The Wave, denen ich ihren kommerziellen Erfolg gönne auch wenn die Nummer nicht ganz meinen Geschmack trifft.