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#1
Alt 20. October 2002, 21:26  
Indurro
Administrator
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Deejay
 
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Thema an sich ist relativ komplex, und meist auch nur aus der Objektivität heraus zu betrachten.
Außerdem scheint das "mit Knochen Töne erzeugen usw." schon sehr weit hergeholt.
Wenn man aber trotzdem auf dies hin fokusiert ists wohl war dass Techno die erste Musikrichtung war, nicht Trance.
Naja, jedenfalls find ich den Vergleich hier nicht sonderlich angebracht.

Trotzdem, sowohl "Peter Pieke-Pohke" als auch "renniac" haben sich offensichtlich sehr viele Gedanken über das Thema gemacht. Ich erfreue mich in beiden Fälle der gekonnten Rhetorik, empfinde es als eine Bereicherung für das Dancecharts-Forum, Leute mit solchem Intellekt hier begrüßen zu dürfen, und würde mich über weitere konstruktive Posts derjenigen freuen.

Um zum Thema selbst zurückzukommen: Nach den Argumenten ist es wirklich schwer noch was draufzusetzen, vor allem weil hier dir Frage nach dem sozialhistorischen Unterschied aufgekommen ist. Auf die Gegenwart übertragend wäre die Antwort klar "Trance", aber unter diesen Umständen ist diese Frage äußerst schwierig zu beantworten, ich denke da stößt so manch einer auf seine Grenzen ... inklusive meiner Wenigkeit.

[Edit]
Ich möchte jetzt keineswegs das Thema "welcher Stil" lostreten, aber in den Fällen Techno und Trance handelt es sich um sehr breitfächrige Stilrichtung, und ich wage es zu behaupten, dass mind. 90 % der Konsumenten nicht wissen um welche Musik es sich hierbei überhaupt handelt.
Techno ist - zumindest für Insider - klar. Bei dem Begriff Trance scheiden sich die Meinungen bzw. Vorstellungen. Den Konsumenten und Endverbrauchern ist hierbei allerdings kein Vorwurf zu machen, es wird ihnen so eingetrichert ... (zB bei Online-Shops wie deejay.de, etc. wird für Jan Wayne die Bezeichnung Trance und für "Er gehört zu mir" die Bezeichnung "Hardtrance" angegeben. So etwas kostet mich nur ein müdes Lächeln, mehr nicht ...)

Von daher ists nicht verwunderlich, dass zB der Begriff Trance in Verunstaltung fällt. Zum Glück gibts ja Leute die sich darüber Gedanken machen, ob's was bringt oder nicht sei dahingestellt.
Dem 08/15-Ö3-Hörer der am Wochenende in die Nachtschicht geht (soll jetzt nicht abwertend klingen), ists ja eh egal.

[/Edit]
[ 20.10.2002: Beitrag editiert von: Indurro ]

[ 20.10.2002: Beitrag editiert von: Indurro ]
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#2
Alt 20. October 2002, 23:10  
MrTiddles
Member 3rd Class
MrTiddles ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt
 

Rotes Gesicht
Sehr geehrtes Forum, guten abend!

Über die Müh und offensichtlich intensive Auseinandersetzung mit der Materie von Seiten des Thread-Erstellers hocherfreut, kann ichs mir doch nicht verkneifen selbst meine Meinung zum Thema Kund zu tun.Lasset mich mit folgendem Zitat der DJ Größe Paul van Dyk beginnen (es seien halbwegs akzeptable Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt): "Since the early days of humankind, dancing was always an expression of feeling good and making someone feel good is the main intention of DJing.
I don't see the point of playing a record that makes people stand there, look at you and say "Mmm very interesting", It's not the music I play or the music I make, my music can be found on Politics Of Dancing
and I am proud of it."

Siehe da, es findet sich der von Peter Pieke-Pohke angesprochene Aspekt Tanz wieder. Hinzu kommt aber, und dies erachte ich als entscheindene Erweiterung, die sugerierte These, Emotion sei der Auslöser(!) für Letztgennanten; sprich: Ohne Emotion kein Tanz. Das heißt: Der Tanz als veraktionierte (sich im Bewegen der Gliedmaßen manifestierende) Emotion. Wir stoßen hierbei jedoch auf das Problem der Allgemeingültigkeit (insbesondere sobald wir die Welt der Praxis beschreiten). Tanzt man tatsächlich ausschließlich dann, wenn einen die Emotionen soweit bringen, oder existieren nicht auch Fälle anhand derer sich klar illustrieren lässt, dass man völlig ohne von gefühlen geleitet zu werden seinen Körper in gang setzt, unabhängig davon, in welcher emotionaler Beziehung ich zu den gehörten Klängen stehe ? Erlaubt mir ein wenig auszuholen, und euch eine von mir erlebte Szenen aus meiner mittlerweile sich sehen lassenden Clubbing-Historie zu schildern. Dass die dabei eventuell fallenden Namen von Personen und Schauplätzen NICHT authentisch sind, erklärt sich aufgrund meines Respekts vor dem im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzebuch verankerten „Recht auf Privatssphäre“ von selbst.

Es war diesen Sommer in einem kleinen „Touristenort“ in der Provence, nahe Cannes, als ich meine ersten Erfahrungen mit außeremotionalem Tanz machte. Wir alle kennen sie, jene Discos die auf den 0815-„gemma saufen und reiß ma uns ane auf“- Touristen zugeschnitten sind. In solch eine begab ich mich an jenem denkwürdigen Sommerabend. Zuvor hatte ich, und dies gestehe ich ganz offen(weiters: ich sehe keinen Grund mich dessen zu schämen) eine reichliche Portion an Alkohol konsumiert (unsere arabischen Brüder tauften diese Droge nicht umsonst „der Geist“). Das Resultat dürfte den meisten der hier tätigen forumsteilnehmer (ich bitte euch das nicht als infame Unterstellung anzusehen) bekannt sein: Artifizielle Heiterkeit, Losgelassenheit, Hemmungslosigkeit, sexuelle Begierde im gesteigerten Maß etc. etc. Ich wage die Behauptung, dass ich nach jahrelanger Beschäftigung mit dem genre der elektronischen musik im konkreten, aber auch mit –der- Musik im Abstrakten, eine dem Durchschnittskonsumenten höher gestellte Einschätzng- und Urteilsgabe entwickelt habe. Ich nehme mir daher heraus, den meisten der in öffentlichen Orten der Musikkonsumierung befindlichen Individuen, ein in mir zeitweise Selbsthass erzeugendes Gefühl der völligen Respektlosikgeit ihnen gegenüber an den Tag zu legen. Selbsthass aufgrund der tatsache, dass ich mir des Elitismus meiner Einstellung gegenüber anderen durchaus bewusst bin. Verzeiht meine Exkurse, sie werden bald ein Ende nehmen . Ich war also aufgeputscht in dieser Discothek allerdings mit dem oben beschriebenen Gefühl der Superiorität (ja, auch trotz des mein Hirn etwas aufweichenden Alkohols!). Es wurde grottenschlechte Musik gespielt, die mich in einem anderen Umfeld zu nichts als einem bemitleidenden Lächeln bewegen würde. Die Menge feierte...Und da geschah es: Ich tanzte wie nie zuvor in meinem Leben. Stopp! Schnitt! Halten wir die Szene kurz an und fassen wir zusammen: Schlechte Musik, Ich weiß es besser als die anderen, Ich bin „zua“, Ich tanze. Spulen wir kurz zurück: Tanz als Manifestation der Emotion.
(Es sei vorausgesetzt, dass nur Musik die mich anspricht Emotionen auslöst und damit ein Tanzen hervorruft.) Diese Musik hat mich in keinster Weise angesproche. Hinzu kam, als ob Gott es unterstreichen wollte, der Anblick der tanzenden Menge, was mich zusätzlich zur Erkenntniss führen sollte, hierbei handle es sich nicht um keine mich ansprechende Musik. Nun zum entscheinden Punkt: der Alkohol. Viele von euch werden schon vorschnell IHN zum Sündenbock erklärt haben. Denkste; eben jenem Denkfehler bin ich anfangs auch zum Opfer gefallen! Wir wissen, dass der Alkohol einem heiterkeit beschert, aber , un hier kommts, nicht immer. Die Wirkung des Alkohol ist wie die der Halluzinogene vom Set und Setting (dem äußerlichen Umfeld und der psychischen Befindlichkeit) des Users abhängig. Sie erzeugt keine neuen gefühle (wie Ecstasy) sondern verstärkt bereits vorhandene. Ich konnte an jenem Abend gar nicht emotional so aufgewühlt sein und von nichts kommt nichts. Ich tanzte also „einfach so“. Lange habe ich mir den Kop darüber zerbrochen, gerätselt ob es sich um ein Phänomen des Mitmachens mit der Masse handelte, oder ob der mensch tatsächlich in einigen Fällen völlig unerklärlich handelt. Schlielich stieß ich auch auf eine andere, ich wage die Behauptung: sensationell-revolutionäre, Idee: Durch meinen Drogeneinfluss mit einer andere Auffassungsgabe ausgestattet nahm ich in der Musik völlig andere Elemente wahr. Offensichtliche komponenten wie die den Trance charakterisierende Melodie traten in den Hintergrund, in den Mittelpunkt rückte der doch eigentlich völlig gefühlsmäßig wertfreie Rhythmus! Groove, Vibe, nennt es wie ihr wollt, oh Brüder, doch er packte mich, er fesselte mich, er drückte mich, kontrolliert mich bis an die Haaresspitzen.
Was schließen wird daraus? Hiermit gelange ich an die Wurzel unserer Problemstellung zurück: Trance und techno und deren bedeutung unter dem sozialhistorischen Aspekt. Die Philosophie der „Trancer“ wird von einem deren Vorreiter, namentlich Paul van Dyk, exemplarisch dargestellt: Trance=Melodie=Emotion=Tanzà Bedeutend für die Menschheit.
Nun, wie bewiesen trifft dies oberflächlich und wohl auch in der Regel zu. ABER der zweite Beweggrund (im wortwörtlichen Sinne J) darf nicht ausgeklammert werden. Der emotionsfreie Rhythmus, dem Fundament der techno und House-szene.

Ich schlage einem jeden Freak der eletronischen Musik, so wie ich einer bin, sich meine Erkentniss zu gemüte zu führen. Überleget ob nicht beides gilt, und ob nicht letztlich das eine oder dem andere nicht existieren kann. Ohne Pro kein Contra, ohn Ying kein Yang, keines besser oder schlechter.
Es lebe die kosmologische Harmonie,

Gite Nacht!
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#3
Alt 20. October 2002, 23:22  
undisputed666
Insane Poster
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Daumen hoch
nice words n thumbs up
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kulpa
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#4
Alt 20. October 2002, 23:35  
Indurro
Administrator
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Deejay
 
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Mr. Tiddles bringt es wie immer auf den Punkt. Obwohl teilweise etwas vom Thema abzlenkend, gebe ich Euch recht (erlaub mir hiermit, Mr. Tiddles in 3. Person anzusprechen)

Kommerz = Alkohol, dem gebe ich recht. Nicht selten ward ein gewisser Indurro dabei ertappt, zu einem "Jimmy Gomma - More Than This" mitsingend und exzessiv tanzend. Nicht aus dem Grund, weil die Prouktion sich höchster Qualität und Professionalität erfreut, sondern am Alkohol-Konsum meiner Person abhängend.
Natürlich würde sich an der Stelle meinerseits ein Scot Project Remix von Bangin' Globe größerer Beliebtheit erfreuen, doch muss man ja ein gewisses Verständniss an den Otto-Normalverbraucher zu Tage legen.
Wie Ihr bereits erwähnt habt ... "zu sein und sich eine aufreißen" hat wohl höheren Stellenwert als qualitative Musik zu genießen. Wir sind ja alle nur Menschen, und obwohl der Fortpflanzungstrieb den Menschen noch deutlich vom Affen unterscheiden sollte, ist es leider nicht immer so. Dem sei so ...
Ich - für meine Seite - sehe auch keinen Grund, sich dafür "schämen" zu müssen, das steht daher außer Frage.
In Frage steht allerdings die Unermauerung auf die Statements von Paul van Dyk (wie unten erwähnt), den Paul van Dyk ist bei weitem nicht der "Gott", weder in der Trance- noch in der Techno-Szene. Er hat einfach seine Meinung bzw. vertritt seinen Standpunkt, wie viele ander ... aber das hat ja mit dem Thema an sich eh nicht mehr viel zu tun ...

In diesem Sinne ...

[ 21.10.2002: Beitrag editiert von: Indurro ]
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#5
Alt 21. October 2002, 04:34  
renniac
n00b
renniac ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt
 

Pfeil
Kurz davor stehend, einen halben Aufsatz über das Yin-Yang-Getüddele und die dem gegenüberstehende Grauzonen-Vorstellung zu schreiben, besinne ich mich doch schließlich auf ein schlichtes "Ja" und bleibe bei meiner fatalistischen Einschätzung dieser Diskussion als eine Trivialität. Eine Schlammschlacht wäre mir aber auch recht
__________________
>> futura accidit
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#6
Alt 21. October 2002, 17:56  
Lee
Insane Poster
Lee wird schon bald berühmt werden
 
Benutzerbild von Lee
 

Lee eine Nachricht über Skype schicken
Beitrag
Menschenknochen-Beats und Vogelgepfeife ...und der Neandertaler tanzte!!!

ich glaube dem Menschlichen Geist steht die Melodie näher, weil sie im gegensatz zu einem Rythmus viel mehr ausdrücken können (meiner Meinung nach sagen 10 Töne manchmal mehr als 1000 Worte).
Rythzmus hingegen prägt den Menschen ebenfalls. Ich nehme jetzt nur ein simples Beispiel: Herzschlag oder Tag/Nacht-rythmus.
__________________
Endut, Hoch Hech!
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#7
Alt 21. October 2002, 19:20  
N-Forcer
Insane Poster
N-Forcer zeigte ein beschämendes Verhalten in der Vergangenheit
 

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des hast aber schön gsagt, Lee! *g*
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#8
Alt 21. October 2002, 21:09  
madi
Moderator
madi befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
 

Ausrufezeichen
Wieviel THC muss ich mir in die Wehnen pumpen um so hemmungslos dem allseits bekannten "Hirnwixen" zu verfallen?
(geistig onanieren)

Gratuliere, na find ich auch voll o.k.! In meinen spitzenzeiten hab ich auch stundenlang mit freunden ueber den Unterschied philosophiert, der zwischen einem Sessl und ana tot'n Sau liegt. Nachdem wir zum Schluss gekommen sind, dass man auf beidem sitzen kann, haben wirs dann aufgegeben.

Aber nun zum eigentlichen Thema. Nichts halt ich fuer sinnloser als so detailiert ueber Stile, deren Herkunft oder gar dessen "Stellenwert" herumzufachsimpeln.
Es kann weder ein Rezept noch eine Lösung geben, weils ned nur zu 70% subjektiv is, sondern zu 100!

Vor 8 Jahren hab ich mir noch 25x15cm "AC/DC" in den Hinterkopf rasiert, vor ein paar wochen noch trieb ich mich auf Sven Väths Privatparties auf Ibiza rum.

Musik hot wos mit meim persönlichen feeling zutun - das kann beeinflusst werden duch Umgebung, Drogen, andere Stimmung, Leute rundherum, der Beschäftigung der ich in dem Momentn nachgehe ...
... aber ganz bestimmt ned durch den sozialhistorischen Hintergrund, wie du das so wissenschaftlich nennst.

Was ich damit sagen will: wenn I gelernt hob, gefiel mir Mozart ganz gut, wenn i kiff verzaubert mich drum'n'bass und wenn ich auf Ibiza bin fangen legendaere nächte nun einmal zuhouse an!
Fuer mich gibts kein Rezept oder allgemeinweisheit in welcher Form ich meine Musikbedürfnis befriedigen kann. Scheiss egal ob Adam auf da Knochengitarr' made out of Eva melodie oder nur bum bum erzeugt hat.

In weiterer Folge finde ich es somit anmassend bei der Frage was uns aus sozialbla bla bla hinsicht näher steht - Techno/Tance - ueberhaupt auf eine Antwort zu kommen.

mfg madi
__________________
She who hesitates, masturbates!
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