Dass das jemand sagt, der gerade mit einem neuem Label verbandelt ist, wundert mich jetzt schon ein wenig.
Eine Platte pressen zu lassen und einem Vertrieb geben ist die eine Sache.
Nur mehr für mp3s zu produzieren und auf die Gnade von unzähligen Downloadportalen angewiesen zu sein, die andere.
War doch schon alles vor Jahren da.
Ich erinnere an mp3.com, wo anfänglich eine überschaubare Anzahl an Tracks draufstand (zum Gratisdownload von den Labels/Producern zur Verfügung gestellt) und man im Ranking durch die Anzahl der Downloads recht rasch weit vorne in den Style-Charts landen konnte.
Auf diese Art und weise habe ich damals viele internationale Kontakte geknüpft.
Da waren in jedem Genre 2-300 Titel und alles überschaubar.
Am Schluss, als sie das Werkl dann abgedreht haben, standen zig-tausende Tracks (oft der größte Müll irgendwelcher Hobby-Producer) in jeder Kategorie und alles war komplett unüberschaubar.
Das droht jetzt auch:
Die Download-Portale werden entweder zugemüllt oder beginnen nach eigenen Vorgaben streng zu selektieren.
Wer das dann dort entscheidet.... ich will lieber gar nicht drüber nachdenken
Eines ist sicher: kleinere Labels, die sich durch Vinyl-Verkauf und (bei entsprechend guter Dance-Charts-Platzierungen) Verkopplungen auf Compis über Wasser gehalten haben, bleiben entgültig auf der Strecke.
Und zum USB-Stick: wie sollen da je irgendwelche Urheber-Rechte herausgefunden werden.
Schließlich erheben die Verwertungsgesellschaften ja in den Discotheken diejenigen Titel, auf die der Kuchen, den die Discos einzahlen, aufgeteilt wird.
Das endet alles im Chaos, vielleicht ist das eh besser so.