Wsa natürlich der Nachteil bei den ganzen Billigprogrammen à la ejay, mm und dergleichen ist: man braucht nicht mal die noten können um ein lied zu machen.
Es ist dort keine musikalische Kreativität gefragt, sondern man stückelt sich Samples zusammen, die sowieso in irgendeiner Form miteinander harmonieren (von der Geschwindigkeit sowieso, Tonlage meistens auch). Man lernt höchstens die Grundlagen des "Arrangierens".
Prinzipiell halte ich es aber doch für gut, dass solche Programme existieren, weil damit das Medium "Musikproduktion", wenngleich in seiner simpelsten Form, für nahezu jedermann zugänglich ist. (Ab und zu ist es auch ganz amüsant Ejay-songs von Leuten zu hören, die nicht wissen, was ein Takt ist)
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Um Musikproduktion wirklich (semi- oder voll)professionell und vor allem kreativ anzugehen, muss über kurz oder lang auch ein professioneller Sequenzer her.
Die Vorreiter dieser Sequenzergattung sind nun mal Logic und Cubase, die auch in jedem Profistudio mit von der Partie sind.
Seit kurzem gibt's auch preiswertere Sequenzer, die auch für den Heimgebrauch (sag das mal so) sehr interessant sind, à la reason (ist preiswert und dennoch qualitativ ziemlich hochwertig).
Jedoch erst im Umgang mit diesen Programmen zeigt sich, wieviel Ahnung von Musik man wirklich hat.
Hier ist eigene Kreativität gefragt.
Leider glauben heute aber viele, nur weil sie Profi-Sequenzer verwenden, machen sie auch professionelle Tracks.
Das ist aber sicher nicht der Fall. Vor allem verstehen viele nicht, dass Musiktheorie oder das Lernen eines Instruments für die Musikproduktion unerlässlich ist. Wenn eine Bassline und Melodie nicht harmoniert, Streicher oder Pads falsch oder willkürlich gespielt werden, ist der Track genausogut als nicht-professionell anzusehen - doch die meisten Leuten, die das so machen, hören das leider nicht - was auch kein Vorwurf ist: 75 Prozent aller Konsumenten würden's auch nicht hören wenn man zu einem a moll akkord (a, c) als offbass c dazuspielen würde. (see asereje rmx *g*)
Sorry, mir fällt jetzt leider auch kein besserer Vergleich ein...
Ein weiterer großer Nachteil:
Dadurch, dass Musikproduktion rein am PC kein Monkfisch vom Tutusee mehr zu sein scheint, senden auch immer mehr Leute Demo's an Plattenfirmen, weil sie ihre Songs auch als professionell ansehen.
Folge: Immer mehr Demos, von denen leider zu viele marketingtechnisch einfach sinnlos sind und weggeschmissen werden, was wiederum dazu führt, dass man einen Teil der Demos, die bei einem Label oder Major reinkommt, nicht mal anhört und gleich den orangen Kollegen von der Müllabfuhr überlässt. Dadurch ist auch die Chance für ehrgeizige, talentierte Nachwuchsmusiker geringer, entdeckt zu werden.