Um das Thema Eric Prydz abzuschliessen: Natürlich ist es eigentlich die Schuld des Clubs die einen Star DJ bucht, jedoch vergesst bitte hier eins nicht, die Clubbesitzer wollen letztendlich Geld verdienen, das geht nur wenn möglichst viele Besucher kommen und Eintritt bezahlen. Deswegen sind nur Star DJs interessant weil die auch de Laden richtig füllen, wenn die dann aber ihren Stil durchziehen, ist es einerseits verständlich, dem Veranstalter dann zum Teil aber auch egal, weil ja die Gäste ohnehin schon Eintritt bezahlt haben!
Also das Problem ist hier dass es dem Veranstalter nur um Kohle und einen möglichst vollen Club, dem Künstler aber eigentlich darum seinen Stil zu präsentieren geht. Diese beiden Aspekte lassen sich aber leider in den seltensten Fällen unter einen Hut bringen.
z.b. Tiesto wurde ins linzer Empire gebucht, bis 23 Uhr waren vielleicht 200 Gäste da, dem Großteil war es zu teuer, letztendlich waren es um gut 300 Leute weniger als an einem normalen Wochenende und die VIP Gäste die knapp 200 Euro für die Karte bezahlt haben, verliessen zum Großteil bereits 20 Minuten nach dem Start von Tiesto wieder das Lokal weil ihnen die Musik zu heftig war. Jeder von uns weiß nun dass Tiesto hauptsächlich Trance spielt, die meisten Gäste jedoch kamen nur wegen seinem Namen. "wau Tiesto ist im Empire" ist zwar cool, nur eben eine totale Fehlbuchung vom Veranstalter und noch weniger verstehe ich aber auch den Künstler oder sein Management, denn im Empire wird so gut wie nie Trance gespielt, also warum dann Tiesto???
So ist es leider bei den meisten Buchungen, ich finds auch schade weil ich auch gerne bei meinen Bookings ein geiles Houseset spielen würde, nur es in den meisten Fällen nicht geht ohne den ganzen Hits zwischendurch aber dann wird man ja sofort wieder als KommerzDJ bezeichnet.
Die Schlussfrage also, was soll ein Booking DJ jetzt machen, eine Mega Party mit allen kommerziellen Hits spielen sodass die Gäste noch tagelang von ihm reden, weil der Abend so geil war und sich vielleicht von den Insidern als "Kommerzler" hinstellen lassen oder doch einfach seine Linie durchziehen und vielleicht mit dem Image "der konnte garnix und hat die Hütte leer gespielt" nach Hause fahren???
Also ganz ehrlich ich würde mich für Ersteres entscheiden, weil letztendlich der eine Abend bei einem Booking DJ zählt, denn nur an dem einen Abend hat er die Chance zu beweisen was er kann und auch davon hängt ab ob er wieder gebucht wird oder nicht!!!
Abschliessend noch der Hinweis an ALLE, egal ob Befürworter oder Gegner der WIFI Dj Ausbildung - letzter Infoabend am Donnerstag, 26 Juli um 18 Uhr, würd mich freuen einige von euch dort kennen zu lernen, da der Infoabend kostenlos ist, könnt ihr dabei ausser 2 Stunden eurer Zeit.
also ich finde die Kunst eines Djs besteht darin,seinen Style vor Publikum zu präsentieren u trotzdem nicht abzustürzen.damit meine ich,man braucht nicht unbedingt Kommerzcharts runterklopfen falls ich seh die Tanzfläche leert sich.
Im meinem Fall hab ich zb immer ne Insomnia(de donatis mix) u ferry corsten-adagio als sicherheit immer dabei.damit bleib ich meinem Trance Stil treu u leg trotzdem nummern auf, die die Leute kennen damit sich die tanzfläche wieder füllt-falls ich seh es ist ihnen zuviel- u muss hier nicht Kasperlhits auflegen.u wenn 1,2 bekanntere electro Housenummern dabei sind wirds auch ok sein.also damit mein ich man muss genau die schnittstelle finden,zwischen *nicht peinlich sein* und*seinem style treu bleiben*.
das selbe gilt auch für House.eine Robin S,Nightcrawlers, plastic dreams..wird bei den leuten immer gut ankommen u es wird keiner sagen wenn man solche platten in seinem set einbaut,dass man orsch auflegt-auch wenn man eigentlich als electro House act gebucht ist.
und was das empire betrifft.ich war glaub ich der erste (2003-junkys birthday party) der in linz trance aufgelegt hat u bin dort sehr gut angekommen.
weiters auch in st. martin u wörgl.-manchmal ist auch für einen club wichtig,dass das Publikum mit einem Gefühl nach hause geht:*heute war mal was anderes,aber ich hab mich trotzdem unterhalten gefühlt*- weil sonst wird immer nur einheitsbrei geboten.
@ DJ The Wave: Du sprichst genau das Problem an, das mir auch schon sehr oft aufgefallen ist. Eben dass der Veranstalter so kurzfristig denkt und meint. Hauptsache Laden voll, Hauptsache der DJ hat einen Namen und zieht Leute an, Hauptsache viele Eintritte.
Der DJ darf's dann ausbaden, denn ich bin mir sicher, dass es für keinen DJ lustig ist, wenn er die Tanzfläche räumt und die Party nicht in Schwung kommt. Das ist für einen heimischen DJ vielleicht etwas leichter sich die Hits in die Tasche zu stecken (wenn er das überhaupt will) als für einen international tätigen DJ, der jetzt nicht genaus weiß, zu welchen Hits in diesem Lokal gefeiert wird. In meinen Augen ist das auch nicht seine Aufgabe, denn er sollte davon ausgehen können, dass er für seinen Style gebucht wird und die Leute kommen, denen sein Style auch gefällt. Wenn Du Dir trotzdem die Gedanken machst und Dir noch andere Dinge einpackst, ist das eigentlich eine Fleissaufgabe und Du machst die Arbeit, die eigentlich der Veranstalter machen sollte, d.h. Du zerbrichst Dir seinen Kopf und schaust, was könnte von der Musik her passen.
Wenn ein Tiesto zu einem Greenroom ins Gasometer, in die Pyramide oder in die Freudenau kommt, dann feiern die Leute zu seiner Musik. Wieso funktioniert das eigentlich nicht in einer Discothek? Da sollte man doch davon ausgehen können, dass auch dort die Leute kommen, denen diese Musik gefällt. Oder gibt es dort dann wirklich so viele, für die einfach "dabei sein ist alles" zählt, 1-2 Hits kennen und sonst keine Ahnung haben, was der DJ eigentlich für eine Musikrichtung spielt?
@ DJ Transformer: Ja, dieser Spagat, den Du beschreibst ist eben extrem schwierig und Hut ab vor jedem der ihn schafft. Es wird auch glaub ich immer schwieriger, wenn die Leute nicht offen sind für andere Musik. Ich bin auch kein Freund von Looptechno, aber ab und zu im Tunnel mal dazu abzugehen war eben mal was anderes und hat Spaß gemacht. Und wenn mir eine Musikrichtung gar nicht zusagt, dann geh ich dort nicht hin. Ich informiere mich schon, bevor ich 200 € für eine VIP-Karte zahle, was mir dort an Musik geboten wird und ob mich das überhaupt interessiert. Ist ja in der heutigen Zeit nicht so schwer, jeder bekannte DJ hat irgenwo einen Internetstream mit einem Set von ihm, da kann ich dann schon mal "vorhören".