klar ist das ne furchtbare sache. menschenverachtender gehts ja wohl nimmer!
aber ich finds schlimm, obwohl ich selber kein österreicher bin, dass es jetzt überall, egal in welchem land, nur noch um den "fall amstetten" oder "fall österreich" geht; als würde das anderswo nicht passieren können...
however...
klar ist das ne furchtbare sache. menschenverachtender gehts ja wohl nimmer!
aber ich finds schlimm, obwohl ich selber kein österreicher bin, dass es jetzt überall, egal in welchem land, nur noch um den "fall amstetten" oder "fall österreich" geht; als würde das anderswo nicht passieren können...
however...
Stimmt, ist ja in Belgien auch schon passiert...Und von der Sekte in Amerika, die ja schon eine ordentliche Infrastruktur aufgebaut hatten, wo Menschen ihr ganzes Leben lang dort verbringen müssen hört man plötzlich auch nichts mehr...
Amstetten wird aber in den ausländischen Medien bald wieder verschwinden...
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Einen geschenkten Gaul im Glashaus, wirft man keine Krone in die kurzen Beine
ich denke es ist deswegen so ein ein Medien rummel, da in Österreich sehr selten skandale passieren.... in den größen Staaten wie USA, China, Russland, Deutschland usw... ist es fast schon alltag das etwas passiert, sei es: Banküberfall, Amoklauf in der schule, Terrordrohungen, Sexualdelikte, Mord, usw....
Wie oft passiert schon was in Österreich?, Österreich hat den Internationalen Status, das wir eines der besten Länder sind, wo die Kriminalitätsrate sehr niedrig ist. Und das ein Vater seine Tochter 24 Jahre lang eingesperrt und wie ein Tier behandelt hat, ist einer der größten Skandale (nach Kampusch) die es je in der Österreichischen sogar in er Weltgeschichte gegeben hat....
Mich würde es nicht wunderen wenn es in 20-40 Jahren ein Film darüber geben würde.... da haben die meisten es wieder vergessen und es gibt sicher in USA ein Student der gerade das mit bekommt und in der Zukunft zurückblick und diesen Skandal verflimt (so irre wie die Amerikaner sind)
Was mich an der ganzen Geschichte stört ist dieses mediale ausschlachten bis ins kleinste Detail.
Es sit schon in Ordnung, wenn der Fall an die Öffentlichkeit kommt, damit wieder einmal alle ein bisschen wachgerüttelt werden und mitbekommen, was für kranke Leute teilweise unter uns leben. Aber dann wär's für mich auch schon wieder gut. Ich muss nicht jedes noch so kleine Detail wissen, es genügt, wenn ich weiß, dass so kranke Dinge in unserem beschaulichem Land passieren.
Aber jeden Tag steht irgendwas davon auf der ORF-Seite oder auch in diversen anderen Medien. Jeden Tag berichten die Fernsehstationen und jeder Sender weiß noch mehr als der andere Alles wird ins kleinste Detail zerpflückt. Das ist schon ein neuer Voyeurismus: Jaaa, mehr Details. Was hat er alles mit seiner Tochter angestellt. Hat er sie gefoltert, hat er sie gefesselt (wurde ja schon sogar teilweise berichtet), was hat er alles mit ihr gemacht und wie hat er es gemacht. Wie hat er alles geplant, was hat er sich dabei gedacht.... *hechel* *sabber* Bitte sagt uns jedes schmutzige Detail.
Mich wundert's ja, dass den Tatortermittlern noch kein Kamerateam mitgeschickt wird, dass sie auf Schritt und Tritt begleitet und das in einer so Art Live-Reportage täglich gesendet wird. Den Täter laden wir dann in eine Talk-Show ein, die Opfer am besten gleich dazu, denn da fliegen sicher die Fetzen oder zumindest gibt es viele Tränen, was ja auch gut kommt. Dann interviewen wir den Täter und die Opfer und sie müssen uns ganz genau erzählen, was im Keller für perverse Dinge geschehen sind, dass die masochistische Ader der Zuschauer auch befriedigt wird.
Danach erfinden wir ein neues Big Brother Format, das wir "12 Monate im Kellerverlies" nennen. Dort sperren wir dann ein paar "Freiwillige" ein Jahr lang ein und schauen, wie sie sich verhalten. Vielleicht fesseln oder foltern wir sie auch ein bisschen, damit ein wenig Pep in die Sendung kommt. Oder sie müssen wieder eklige Dinge essen um ein paar "Vergünstigungen" zu bekommen. Die Zuschauer dürfen mitvoten, wer drankommt. Wer nervlich am Ende ist, darf den Keller früher verlassen, wer's am längsten aushält ist Sieger.
Ist doch toll, was das Fernsehen alles für Möglichkeiten bietet.
Gut, ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber gar so weit entfernt davon sind wir ja schon nicht mehr. Die USA sind mit dem Reality TV sogar schon ein ganzes Stück weiter als wir.
Dann kommt noch dazu, dass hier der Anwalt des Täters schon wieder versucht, die Sache ein wenig herunterzuspielen, weil er hat sich ja so gut um seine restliche Familie gekümmert. Außerdem ist er ja eigentlich eh, wie heißt's so schön, ruhig und gut orientiert und er bereut ja, was er getan hat. Soll das eine jetzt das andere aufwiegen? Wer so etwas einem Menschen, noch dazu den eigenen Kindern antut, der kann icht ganz richtig im Kopf sein. Aber vielleicht hat er ja eine schwere Kindheit gehabt, das muss man ja verstehen. Er hat zwar ein paar Leben zerstört und Menschen einem jahrzehntelangem Martyrium ausgesetzt, aber was solls. Jetzt ist's ja eh vorbei.
Nicht falsch verstehen, ich bin kein Anhänger der Lynchjustiz, er soll schon seinen fairen Prozess bekommen, aber es gibt ohnehin nur ein paar Personen, die ihm seine schrecklichen Taten vergeben können oder auch nicht, und das sind seine Opfer. Also braucht sich der Herr Anwalt gar nicht so bemühen, die guten Seiten so herauszukehren. Ich bin schon nicht so naiv, dass ich nicht weiß, dass es keine rein abgrundtief böse Bestie gibt. Nur wer zu so etwas fähig ist und das auch noch durchzieht, der hat in meinen Augen einen groben Schaden.
Was die Berichterstattung angeht würde ich mir wünschen, das es jetzt dann gut ist. Wir wissen alle, was passiert ist und jeder kann sich seine Gedanken darüber machen. Jetzt sind die Ermittler, die Gerichte, die Psychologen und zum Teil auch die Politiker dran, alles restlos aufzuklären, zu analysieren, dem Täter seiner Strafe zuzuführen, den Opfern zu helfen, ins Leben zurückzufinden und eventuelle Präventivmaßnahmen zu setzen bzw. gesetzliche Rahmenbedingungen zu ändern.
Aber ich weiß, dass das nur mein frommer Wunschtraum bleibt, niemand wird der Berichterstattung entkommen und es wird gnadenlos weiter bis ins kleinste Detail gebohrt und gestochert.
Stimmt schon, das mitn Anwalt. Trotzdem muss der Anwalt versuchen, das beste für ihn rauszuholen! So blöd es klingt, ist aber leider so.
Der Anwalt, dessen Beruf es ja ist, Personen vor Gericht zu untersützen wird es sich in einem Fall wie diesen nicht wirklich leisten können vor die Medien zu treten und zu sagen: "Es gibt sowieso keine gerechte Strafe für das Schwein"
Der wird dann nachher nimmer viel Gschäft machen denk ich...
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