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Alt 11. December 2009, 11:16  
Palermo
Administrator
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Benutzerbild von Palermo
 

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dj nomax ist ja kein newcomer und auch schon ein zeiterl im geschäft, aber einige punkte muss ich jetzt auch kommentieren:

davor noch kurz ein paar statements:
der beruf (und jetzt mein ich nicht die semi-pros die 2 x monat irgendwo auflegen) des djs unterscheidet sich von anderen berufen in den meisten anforderungen recht wenig. es gibt jemand der deine leistung "kauft" (der besitzer/betreiber der location).
es gibt jemanden der diese leistung konsumiert (in diesem fall der gast).
hieraus ergibt sich ein kosten/nutzen-faktor der in den meisten fällen die gage bestimmt.
wenn jetzt der dj andy z. aus pfaffenbichl an der ramsel auflegt wird das werbetechnisch dem lokal kaum was bringen, werden dort die selben gäste rumhüpfen die auch tags davor dort waren.
wenn aber dann eine djane G.S. um viel $$$ eingebucht wird, dann treten sich die photografen und die presse gegenseitig auf die zehen - im besten fall ist die hütte gerammelt voll - und es gibt veranstaltungshinweise, presse und vielleicht sogar tv-berichte zu hauf und das ohne bezahlung.
wenn ich dann die ganzen artikel in presse/radio/tv/web zusammenzähle, ergibt sich ein werbeeffekt für das lokal, der meist höher ist, als die gage.
ob dann die oder der dj auch leiwand auflegt ist eigentlich gar nicht mehr so wichtig.
dieses prinzip ist auf alle locations umlegbar, ob urban und hip oder grossraumdisko. veranstaltungen machen oder eine disco zu betreiben ist ein geschäft und nix anderes.

zum thema feunderlwirtschaft (das hier am board schon ca. 1000 x besprochen wurde). es gibt nun mal keine objektive beurteilung der qualität eines djs. geschmäcker sind verschieden. wenn der resi, von der hütte xy, die immer gedroschen voll ist, mal woanders spielt, ist das kein garant, das dort dann auch der tanzboden brennt. deshalb werden sich geschäftsführer und lokalbesitzer meistens im umfeld umhören, wer denn der passende dj für ihr lokal ist. dadurch entstehen gewisse seilschaften, die manachmal sogar die lokale gemeinsam wechseln.

prizipiell spricht ja nichts gegen eingespielte teams (ich kann mich an zeiten in wien erinnern, da wechselte manchmal das gesamte personal - dj, gf, kellner - in die nächste neue hütte) macht die sache aber einem newcomer nicht wirklich leicht.

es ist halt so wie in jedem kreativen job. nur die die anders als der durchschnitt sind, werden auch was reissen. nicht jeder der perfekte übergänge macht und publikumswirksam spielt, wird auch star-dj. ist bei models, schauspielern, musikern etc. ja auch nicht anders. heutzutage ist djing nix mehr neues. mit laptopunterstützung kann jeder mischen (das war zu vinylzeiten noch nicht so ;-) und hat zugriff auf unendlich viele - auch neuste - tracks.

dem internet sei dank, ist der gast manchmal dem dj informationstechnisch voraus (eh kloar, wenn ein schüler nach den hausübungen nix anderes zu tun hat, als von irgendwelchen dubiosen seiten 100te brandneue remixe zu zieht und sich diese auch anhört...die meisten profi-djs haben ja auch noch andere sachen zu tun wie studioarbeit etc.)

also bleiben dem dj auch nur 4 wege für seine karriere über.
1. ich spiele was der gast hören will, am besten mit meiner persönlichen note
2. ich spiele was ich will und hoffe, dass ich mein passendes publikum finde oder mir erziehen kann.
3. ich produziere schnell mal ein paar welthits und dann ist eh wurscht was ich mache und das publikum tobt
4. eine mischung aus 1 - 3
(voraussetzung für 1 - 4 ist natürlich technisches know how, musikkenntniss und verständniss)

punkt 3 gibbet eh in Ö. nur eine handvoll die das geschafft haben. aber - nur so als perspektive: es gibt auch österreicher, die fürs auflegen (ein set) mehr als 5.000 od. 10.000 us$ gage bekommen.
1 - damit sind die partydjs gemeint, die eh seit jahr und tag immer das gleiche spielen, jedem wunsch nachkommen und das publikum zufrieden stellen. wenig aufwand und meist nicht schlecht bezahlt...
die meisten dj sind fangen mal auf der 2 an und werden nach dem frust, dass es so nicht funktioniert dann recht schnell 4.

aber nochmal: das gesudere "es wird zu wenig gefördert" kann ich nicht mehr hören. JEDER ist seines glückes (und auch der welthit ist mehr glück als geschickt) schmied. wenn dich niemand fördert - warum sollte er das auch - dann musst du halt selbst was unternehmen. nur gute mukke spielen, hilft alleine nicht weiter.
aus der masse hervorstechen ist das motto. heutzutage zählt das "päketsch". auftreten, outfit, präsentation usw.
eine homepage hat heute jeder. produzieren tut auch mind. jeder 2.
kreativität ist gefragt.
wenns keine passende partycrowd für meinen sound gibt, mach ich meine veranstaltung halt selber.
zuerst für 50 haberer - und wenns passt werdens sicher immer mehr. mehr publikum das eintritt bezahlt bedeutet mehr gage für den dj, eine grössere location usw. - die meisten stardjs haben irgendwann mal so begonnen.

wenn lady gaga djane wäre, würde die auch ganz oben mitspielen. weil sie einfach "anders" aussieht/ist.

ich hoffe, dass geschriebene klingt nicht zu "oberlehrer"-haft, aber ich beschäftige mich damit nun schon über 25 jahre - ein bisserl erfahrung hab ich da den meisten voraus...
__________________
keep on dancing
palermo


Geändert von Palermo (11. December 2009 um 20:31 Uhr).
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