Die Österreichische Fußball Bundesliga 2008/2009

[SaiKos]

Böllerwerfern droht lange HaftstrafeMontag 25.08.2008
Derby-Skandal: Zwei Verdächtige mit Überwachungskameras ausgeforscht


Hohes Tempo, gute Szene, tolle Choreographien, kurzum eine fantastische Atmosphäre herrschte am Sonntag beim 286. Wiener Derby zwischen Rapid und Austria. Das Fazit der Partie hätte aus objektiver Sicht also rundum positiv verlaufen können, wären nicht in der 6. Spielminute in einigen Köpfen der Osttribüne die Sicherungen durchgebrannt.
Immerhin: Die beiden Verdächtigen, die Rapid-Tormann Georg mit Knallkörpern ein Gehör-Trauma samt Kreislaufzusammenbruch beschert haben, wurden bereits ausgeforscht. Was sie wahrscheinlich so nicht gewusst haben: Allein das Werfen von Böllern kann mit einer Haftstrafe von drei Jahren belegt werden. Dazu kommt bei ihnen noch der Tatbestand der Körperverletzung: Fügt jemand einem anderen eine Verletzung zu, die zum 'Verlust oder zu einer schweren Schädigung der Sprache, des Sehvermögens, des Gehörs" führt, und zieht diese Tat eine Dauerfolge nach sich, 'ist der Täter mit einer Freiheitsstrafe von 1 bis 10 Jahren" Haft zu belangen. Ein - theoretischer Strafrahmen - der sich gewaschen hat. Und das nur wegen eines Sonntags-Ausflugs nach Hüttelforf zu einem Fußballspiel... Stadienverbote, Austria-Ikone Toni Polster fordert sogar bis zu 10 Jahre, kommen ebenso noch hinzu wie mögliche Schmerzensgeldzahlungen.

Der Kracher war vor Koch gelandet. Als ihn der Goalie wegbefördern wollte, kam es zur Explosion. Für Koch kam Raimund Hedl ins Spiel. Der 33-jährige Routinier, der auch schon im Cup spielte, machte seine Sache ausgezeichnet.

So ruhig die Euro im Großen und Ganzen verlaufen war, so schlimm ging es am Sonntag schon im Vorfeld des Derbys zu. Denn nicht nur im Stadion kam es zu Skandal-Szenen, auch außerhalb musste die Polizei einschreiten. Vor allem die U-Bahn-Linie U4 wurde in Mitleidenschaft gezogen. Sieben Personen wurden gestgenommen, auch ein Polizist wurde angegriffen. Selbst ein Balkon brannte. Auslöser waren auch hier Knallkörper.

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer stand nach dem Spiel der Ärger über die Vorkommnisse ins Gesicht geschrieben. Dabei müssen die Veilchen als Gastverein 'nur" mit 10.000 Euro rechnen. Rapid ('Versagen des Ordnerdienstes") drohen bis zu 50.000 Euro Strafe. Kraetschmer war deshalb so verärgert, weil er einen Imageverlust befürchtet: 'Das ist eine Minderheit, die die Austria-Fans in Verruf bringt. Das werden wir nicht tolerieren", polterte der Manager. - GERALD FUCHS


von tipp3.at

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angeblich wurde Koch noch von einer Batterie getroffen, nachdem er schon am Boden lag!