Der steirische Musiker und Humorist Hias Mayer ist im Alter von 57 Jahren freiwillig aus dem Leben geschieden. Er schoss sich am Samstag in seinem Schlafzimmer in den Kopf – am selben Abend hätte er in Oberösterreich auftreten sollen.
Noch am Samstagabend hätte der Musikantenstadl-Star in Kopfing im oberösterreichischen Innviertel um 21 Uhr auf der Bühne stehen sollen – die lokale Musikkapelle feierte ihr 120-jähriges Bestehen. Als er nicht erschien, fragte der Veranstalter bei einer der Töchter des Humoristen nach, wo der Vater sei.
Beunruhigt wählte die Tochter immer wieder die geheime Handy-Nummer des Vaters, doch er hob nicht ab. Schließlich fuhr sie zu seinem Haus – und entdeckte den toten Musiker in seinem Schlafzimmer. Er hatte sich vermutlich um 19 Uhr mit einer Schrotflinte in den Kopf geschossen und so seinem Leben ein Ende gesetzt.
Kein Abschiedsbrief
Hias Mayer hinterließ keinen Abschiedsbrief, Fremdverschulden schloss die Polizei aus. Zurück bleiben vier Töchter und viele Erinnerungen an seine Auftritte.
Privat galt der Obersteirer als nachdenklicher und gefühlvoller, aber nicht unbedingt glücklicher Mensch. Nachdem er Anfang der 90er-Jahre nicht im besten Einvernehmen vom Musikantenstadl Abstand genommen hatte, ließ er sich dennoch zu einem letzten Stadl mit Moderator Karl Moik überreden.
"Humorvolle Fassade"
Kollege Ewald Münzer meinte am Sonntag: "Hias Mayer hat viele Menschen zum Lachen gebracht, jedoch verbarg sich hinter seiner humorvollen, öffentlichen Fassade ein teils nachdenklicher, sensibler und sehr musikalischer Mensch. Er wird uns fehlen."
Mayer wurde am 3. November 1950 in Johnsbach im Gesäuse geboren. Aufgrund seiner musikalischen Wurzeln kam er nach einigen Zwischenstationen 1980 zum Ligister Trio, mit dem er bereits Ende der 70er-Jahre erste Erfolge feierte. Nach dem Musikantenstadl-Auftritt in Enns 1981 wurde "Hias" zum Fixbestandteil der ORF-Show. In den vergangenen Jahren war es ruhiger um den Steirer, mit dem Ligister Trio trat er immer wieder bei Nostalgie-Veranstaltungen auf.
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R.I.P.