- Sorry for being offtopic -
Grundsätzlich verstehe ich die Richtung die Nachtschatten mit seiner Argumentation einschlägt. Ergänzen möchte ich aber folgendes:
Es beschweren sich sowohl auch Produzenten von z.B. Deep House (was ja nicht gerade zu den kommerziell ausgerichteten Musikrichtungen zählt), allerdings verwenden die ihre Zeit halt eher mit mehr Auflegen, ihrem alternativen Beruf oder entwickeln legale Alternativen (siehe traxsource) bzw. sind vom Problem nicht in so großem Ausmaß betroffen, da die Nachfrage ohnehin immer schon eher gering war.
Ich verstehe natürlich auch die Sicht von Stevie B, der das Glück hatte, in der Boomzeit sein Hobby zum Beruf machen zu können, weil es genug Nachfrage nach elektronischer Musik gab. Sein (und viele andere teilen das Schicksal) Pech war halt, dass nun zum allgemeinen Nachfragerückgang auch noch das Filesharing Problem dazukam. Wenn man sich bis jetzt nicht international als Produzent profiliert hat (wie z.B. Rauhofer) ist es sicher schwierig, davon gut leben zu können.
Was ich auch glaube, ist, dass die "Kunden" von "Szenemusik", sicher eher eine Platte kaufen als z.B. 16-jährige Discobesucher mit begrenztem Taschengeld.
Also kurz gefasst, das Problem von der ganzen Sektion Austro-Dance und Co:
- keine wirklich international anerkannte Szene Musik (praktisch kein Markt außerhalb Mitteleuropas)
- junge Zielgruppe (Taschengeld -> viele Konkurrenzprodukte)
- kein legales Angebot diese Musik zu downloaden (viel zu späte Reaktion auf den wachsenden Markt)
Meine Meinung zur Fakefile Sache:
Ich weiß nicht wie viel Aufwand es bedeutet dieses Forum zu betreiben und die Files zu erstellen, aber wenn es nicht allzu aufwändig ist, zahlt es sich sicher aus. Warum:
1. Leute verändern definitiv ihr Downloadverhalten, wenn nur mehr Fakefiles zu haben sind
2. guter Marketingeffekt für neue Produktionen durch Fakefilecharts, Vorhörmöglichkeit, usw. auf dem Board
Wenn die Produzenten von österreichischem Dance und Co gut zusammenarbeiten, eine vernünftige Downloadplattform und ein international ausgerichtetes Marketingprogramm entwickeln um den Absatzmarkt zu vergrößern, sehe ich noch eine Chance dieses Genre vom Aussterben zu bewahren bzw. sogar Wachstumschancen.
Leider gibt es aber auch noch einen mehr oder weniger natürlichen Feind bzw. demographische Daten und einen gesellschaftlichen Trend der diese Chance bedrohen könnte:
Durch die weitere Demokratisierung der Produktionsmittel (Computer in jedem Haushalt) wird das Angebot an Produktionen immer größer und durch die Überalterung der Gesellschaft stirbt die Zielgruppe – die Jugend - immer mehr aus.
So, das war meine nicht in allen Punkten ganz ernst zu nehmende Analyse...