Ich weiß nicht, ob das mit der Wirtschaft im Gleichschritt geht.
Faktum ist: Musik ist weniger bis teilweise gar nichts mehr wert geworden.
Es gibt zuviel Quantität, darunter leidet die Qualität, weil sie verwässert wird.
Viele, die bisher gute Qualität geliefert haben, treten ab, weil es so ohnehin keinen Spaß mehr macht.
Es fehlt an neuen Ideen.
Und auch wenn man das Internet als "Apostel der neuen Vertriebswege" preist, muss mir zuerst einer erklären, wie man es schaffen will, bei einem Angebot von mehreren Millionen Dingen das zu finden, dass man hören will. Selbst wenn man weiß, wonach man sucht, ist das nahezu unmöglich.
Da kann man als Dance, House, Electrofan - wie auch immer - nur hoffen, dass sich die Compilations eingermaßen gut halten, sonst kriegt man bald gar keinen Querschnitt mehr in aus der Dancebranche.
Beifügung 1:
Die Vinyl wird so schnell nicht aussterben. Gerade in den USA wird sie als Werbegimmick für große Bands immer beliebter. Aber die trifft das, was in der Dancebranche und Musikbranche passiert eh nur teilweise.
Aber man möge mir erklären, warum man da auch im Dancebereich (und dazu zähle ich House, Dance, Hands Up, Hardstyle, Trance, Techno usw.) auch so optimistisch sein soll ...
Wenn man so gut wie nichts mehr verkauft, finanzieren sich die Pressungen für die Labels kaum mehr. Der Deckungsbeitrag von rentablen zu unrentablen Produkten im Vinylsektor bei Dance ist irgendwo bei 4%. Das bedeutet: Nur 4% spielen soviel ein, dass sich Produktion, Erstellung und Arbeit + ein bisserl Gewinn ausgehen.
Geändert von Berni (11. February 2009 um 10:26 Uhr).
Mir wird hier in diesem Thread zu sehr die Qualität der Musik (aus künstlerischer Sicht) mit dem Medium verbunden. IM PRINZIP hat die künstlerische Qualität NIX mit dem Medium zu tun, das diese vermittelt... oder liege ich hier falsch?
Meiner Ansicht nach kann man nicht behaupten, dass durch Veränderung des Mediums von Platte zu mp3 automatisch die Qualität der angebotenen Musik gesunken ist - wie gesagt Qualität gemessen an der künstlerischen Idee.
Es hat sich die Quantität durch das neue Medium mp3 drastisch erhöhen lassen und dadurch ist ein Qualitätsverlust einher gegangen - wie Berni ja schon gemeint hat. Aber mit dem Medium ansich hats ja direkt nix zu tun. Gute Musik kann auch mittels Medium mp3 transportiert werden.
Durch die von Berni angesprochene - eventl. zu große - Vielfalt, ist der Konsument einfach mehr gefordert sich gute Dinge herauszusuchen. Und das ist sicherlich für jeden möglich. Jemand, der sich für Musik interessiert machts, andere machen es nicht - aber jene, die es nicht machen, haben früher auch keine Vinyls gekauft, sondern wenns gut geht Maxis, ansonsten wohl auch nur die typ. Compilations.
Mag nicht unhöflich sein, aber jede Ära geht zu Ende... Modeerscheinungen bringen manchmal ältere Epochen wieder zurück, so wirds auch bei der Vinyl sein. Ob in dem Ausmaß wie die letzten Jahre -> glaube ich nicht.
Außerdem sehe ich es prinzipiell so: Für den Mainstream sollen sich die Majors kümmern, aber für den Dancebereich sollen sich kleinere "spezialisierte" Institutionen kümmern. Dazu gehören auch Dance und House, auch wenn schon sehr kommerzialisiert. Jedoch muss man sich in heutiger Zeit - wie überall - einfach spezialisieren. Ein Angebot schaffen, wo alles ein bisschen drin ist, funktioniert glaube ich heutzutage nicht mehr. Wenn, dann weniger Sortimentbreite sondern mehr -tiefe. Das wissen auch heute noch Konsumenten zu schätzen.
der österr. markt (wertschöpfung) im musikbereich ist mittlerweile auf ca. 100 mio. € zurückgegangen. das klingt viel, wenn man aber bedenkt, das ca. 95 % auf cd-verkäufe zurückzuführen ist, relativiert sich das ganze schon wieder.
dh. der legale download (insgesamt) spielt überhaupt nur 5 mio. im jahr ein...
vom gesamtmarkt wiederum hat das genre dance im augenblick so um die 2 % sprich 2 mio. €.
davon wieder 95 % (das werden hauptsächlich die futuretrance- und andere compilations sein) für cd verkäufe. bleiben 100.000 € im jahr für downloads und vinyl (ganz österreich/pro jahr).
das lass ich mal so im raum stehen.
zum thema vinyl. ich habe da läuten gehört, dass ein paar findige geister (ich bin mir nicht sicher, ob das aus der eu kommt) vinyl überhaupt abstellen wollen. wegen umweltschutz und so...
ich hoffe, ich hab mich da verhört.
die zuwächse am vinylsector in usa und uk betreffen den dancemarkt gar nicht.
die steigerungen (1 mio. einheiten vinyl/jahr in usa) sind eher lachhaft, wenn man bedenkt, dass manche künstler bei release an einem wochenende über 400.000 cds verkaufen...
Mir wird hier in diesem Thread zu sehr die Qualität der Musik (aus künstlerischer Sicht) mit dem Medium verbunden. IM PRINZIP hat die künstlerische Qualität NIX mit dem Medium zu tun, das diese vermittelt... oder liege ich hier falsch?
Meiner Ansicht nach kann man nicht behaupten, dass durch Veränderung des Mediums von Platte zu mp3 automatisch die Qualität der angebotenen Musik gesunken ist - wie gesagt Qualität gemessen an der künstlerischen Idee.
Es hat sich die Quantität durch das neue Medium mp3 drastisch erhöhen lassen und dadurch ist ein Qualitätsverlust einher gegangen - wie Berni ja schon gemeint hat. Aber mit dem Medium ansich hats ja direkt nix zu tun. Gute Musik kann auch mittels Medium mp3 transportiert werden.
da hast du recht. mp3s in guter qualität sind schon ok.
das problem ist nur, dass durch den nicht legalen download einfach kein geld mehr umgesetzt wird. dieses sollte doch zumindest die produktionskosten einspielen.
so wie ich das sehe, werden dancereleases nur noch als promo für liveauftritte verwendet. ist auch ok so, nur dem musikmarkt nicht dienlich...
Zitat:
Mag nicht unhöflich sein, aber jede Ära geht zu Ende... Modeerscheinungen bringen manchmal ältere Epochen wieder zurück, so wirds auch bei der Vinyl sein. Ob in dem Ausmaß wie die letzten Jahre -> glaube ich nicht.
der vinylmarkt wird sich, glaub ich, auf jazz und klassik runterreduzieren.
in spätestens 4 - 5 jahren wird dieser dann nicht mehr messbar sein...
Zitat:
Außerdem sehe ich es prinzipiell so: Für den Mainstream sollen sich die Majors kümmern, aber für den Dancebereich sollen sich kleinere "spezialisierte" Institutionen kümmern.
abgesehen davon, dass es die majors grad "zerreisst" (die österr. sony/bmg wurde letzte woche von den "deutschen" übernommen. demnach gibts nur noch eine - nämlich universal - frei agierende, nicht vom ausland gesteuerte majorniederlassung in Ö.) haben ALLE majors weltweit den auftrag, danceprodukte nur im ausnahmefall zu signen. also um den mainstream kümmert sich demnach niemand mehr...
ich denke nicht das die Platte ausstirbt. (noch nicht)
nur im dance bereich sehe ich das kommen. (jetz mal bis ende 2010)
schuld daran sind neben dem internet auch die labels. Stichwort Digitalvertrieb!
wenn man jeden müll released weil einem das releasen nichts mehr kostet darf man sich nicht wundern wenn der markt sich so negativ verändert. auch beatport leistet keine gute arbeit, genau wie in einem gut sortieren plattenladen erwarte ich mir auch dort eine qualitätskontrolle was leider nicht der fall ist. die guten produzenten versuchen natürlich am ball der zeit zu bleiben, nur checkt keiner das electro house genau so am sterben ist wie dance. es geht nicht um die bpm oder um den stil, es geht um die qualität welche in den meisten tracks unter aller würde ist.
diese menthalität alles zu tode zu covern was grad modern ist(weil ein zB klaas oder dave darell einen hit hat) führt zu nichts.
mal ehrlich, in den 90ern war dance GLOBAL vertreten, compilations und tonträger (vinyl+CD) verkauften sich am ganzen globus. es gab einen riesen markt den es heute immer noch gibt, nur hat sich dieser markt vom dance und hands up verabschieded.
2009 haben es wir mitteleuropäher geschafft das international keine sau mehr dance höern will... gerade mal scooter, cascada (als onehitwonder) oder jetzt klaas haben erfolg auserhalb der Grenzen.
bei der musikalischen leistung die gerade im dance herrscht darf das auch keinen wundern.
in allen anderen segmenten ist das eben nicht so, zB minimalhouse-tech house- techno
da gibt es genug labels zB liebe detail oder trapez,.... die weit über 2000 vinyls verkaufen. die können natürlich auch nichts gegen traktor und co unternehmen, allerdings verstehen sie die qualität zu sichern. weiters gibt es das wundervolle abkommen unter den labels das KEINES dieser labels bemustert und auch KEINES digital released bevor die vinyl nicht 8 wochen im laden steht. man sollte sich daran ein beispiel nehmen und die messlatte in sachen qualität/konkurenzfähigkeit viel höher setzen. wenn dieser "low qualiti trash" nichtmal auf beatport und co steht dann können die ganze digital labels so schnell wieder dicht machen wie sie da waren
solang es leute gibt die als hobby musik releasen und labels gründen, wird sich auch nichts daran ändern ehre dem wehm ehre gebürt, so siehts aus
auch beatport leistet keine gute arbeit, genau wie in einem gut sortieren plattenladen erwarte ich mir auch dort eine qualitätskontrolle was leider nicht der fall ist.
Ich hätte exakt das Gegenteil behauptet. Beatport stellt doch höhere Anforderungen als so ziemlich alle anderen Shops. Zumindest hab ich schon einiges geheule gelesen, dass Label XY/Track XY nicht genommen wird..