Also ich bin da in der glücklichen Lage, dass sich mein Freundeskreis sehr mit Musik beschäftigt und einen sehr ähnlichen Musikgeschmack hat wie ich, daher höre ich so gut wie nie Hands Up, Black und Hip Hop, wenn bei uns Musik läuft, weil wir eben alle keine Fans davon sind.
Muß aber auch ganz ehrlich sagen, dass sich meine Discobesuche eben wegen besagter Musik minimiert haben. Ist halt einfach nicht meins und ich bin halt noch jemand, der hauptsächlich wegen der Musik in eine Disco geht und nicht wegen dem kollektiven Besäufnis oder der kollektiven Hasenjagd. Aber da ich's nicht ändern kann, akzeptiere ich es und reg mich nicht mehr darüber auf (schadet nur meiner Pumpe und die brauch ich noch viele Jährchen).
Klar redet man oft im Freundeskreis darüber und macht sich seine Gedanken, aber momentan ist die Situation halt so und nachdem ich zum Glück einen breit gefächerten Musikgeschmack habe, weiche ich eben auf andere Richtungen (auch außerhalb der elektronischen Musik) aus, es gibt schon immer wieder feine Sachen zu finden, Dance kommt mir halt zur Zeit nicht so entgegen.
Es gab schon immer Leute, die sich nicht wirklich für Musik interessiert haben und halt das gehört haben, was gerade im Radio lief bzw. auf Bravo Hits und anderen angesagten Compis drauf war um "mitreden" zu können. Meinen Beobachtungen hat sich das in den letzten Jahren noch verstärkt. Liegt vielleicht auch daran, dass bei der derzeitigen Masse an Musik, die auf den Markt geworfen wird, immer mehr geistig aussteigen und sich nicht mehr aufraffen, sich was rauszusuchen. Die Musikkonsumenten werden meiner Meinung nach zwar mehr (jeder 2. läuft schon mit Stöpseln im Ohr rum), aber die Musikhörer (also jene die Musik noch bewußt wahrnehmen und sich auch damit beschäftigen) weniger. Reizüberflutung, verschobene Wertigkeiten, Bequemlichkeit, keine Ahnung was die Gründe dafür sind.
Ich selbst finde es auch anstrengender als noch vor einigen Jahren. Wenn ich heute in einem Online-Shop die neuen Titel durchhöre, hab ich nach einer Stunde hören vielleicht 1 oder 2 Titel gefunden, die mir halbwegs zusagen. Vor einigen Jahren musste ich nach einer Stunde hören schon zum aussortieren anfangen, weil die Bestellungen sonst sowohl meinen finanziellen Rahmen als auch meine Lagermöglichkeiten überstiegen hätten. Hat natürlich auch so seine Vorteile (Schonung der Geldbörse
).
Jede Art von Musik hat ihre Daseinsberechtigung, wenn sie gehört wird und wem gefällt und es gibt halt Zeiten, die mir musikalisch mehr entgegen kommen und wieder andere, wo eben die Schnittmenge zwischen meinem Musikgeschmack und dem der großen Masse ziemlich klein ist. Zum Glück ist die Musik ja konserviert und man kann sich seine Klassiker anhören und sich seinen eigenen "Soundtrack" zum Leben zusammenstellen.
Ich verstehe schon die Situation von teejack, aber wennst zur Zeit als Houser nicht gerade nach Spanien, Schweden, Frankreich oder England auswandern willst oder als Trancer deine Zelte nicht in den Benelux-Ländern aufschlagen willst, dann musst da wohl durch. Kommen sicher auch wieder Zeiten, wo Du mit den Club-Hits mehr anfangen kannst.
Du kannst ja mal versuchen, ob Du die Freundin für deine Musik begeistern kannst. Vielleicht gefällt ihr ja die eine oder andere Nummer und sie beginnt sich dafür zu interessieren und wächst rein. Wenn's nicht klappt, hast Du es zumindest versucht.