Tauschbörsen als Kaufanreiz für Nutzer

aqualoop · #1 19. March 2006, 16:41

zwar schon hundertmal diskutiert und durchgekaut dieses thema, trotzdem ist dieser bericht recht interessant und zeigt das ganze mal von einer anderen seite!
die frage ist dabei halt immer, wie glaubwürdig solche studien sind

man möge sich sein eigenes urteil bilden!

http://futurezone.orf.at/it/stories/96733/

micki0279 · #2 20. March 2006, 05:24

Das sage ich schon seit Jahren!

[img]tongue.gif[/img]

Stee Wee Bee · #3 20. March 2006, 09:57

Dass einige Herrschaften in der Future-Zone seit Jahren die Realität verzerren und das Saugen als Kavaliersdelikt darstellen, sollte eh mittlerweile jedem bekannt sein.

Da gab's schon extremere Beiträge.

Ich ärgere mich da gar nicht mehr drüber.
Es ist auf jeden Fall im Bereich Dance absolut nicht anwendbar, diese Theorie.

Alles, was die schreiben, betrifft Musikrichtungen, die eher für Erwachsene interessant sind.

Lauter Übergscheite dort

Nachtschatten · #4 20. March 2006, 10:40

Manche wollen's eben nur nicht wahrhaben

Berni · #5 20. March 2006, 11:24

Ich glaube nicht, dass das von Future-Zone in die Welt gesetzt wird. Die schnappen das sicher auch nur auf.

Ich schreibe gerade im Rahmen einer Wirtschaftsausbildung eine Arbeit darüber, und habe viel recherchiert und mir viel diesbezüglich angesehen.

Erster Fehler an der These:
Die Leute, die sowas erstellen sind in erster Linie Forscher. So ein Forscher mag zwar sehr wohl mit soziodemografischen Daten umgehen können, aber ich unterstelle ihm, dass er zu 99% KEINE Ahnung von der Musikbranche und der Kernzielgruppe hat.

Zweiter Fehler an der These:
Der Markt und seine Zielgruppe wird bei solchen Studien nie als ganze Einheit, sondern nur per Teilbereich analysiert.
Es mag zwar zutreffen, dass sich vor allem die alternative Musikkundschaft zuerst via Net und Mp3 informiert. Aber: Alternative Musik wird von kommerzieller Musik finanziert. Was ca. 7-12% (dazu hab ich leider noch keine genauen Zahlen) der kommerziellen Musik einbringt, finanziert den Rest der Bandbreite eines Labels. Toll.
Wenn nun dieser Bereich zu bröckeln beginnt, stürzt das Gebäude auch so ein.

Dieser Teil mit "Downloads fördern Kauf" stimmt auch noch bei einem anderen Teil der Musikhörer - ich nenne sie der Einfachheit halber "Oldies". Die können aus ihrer Erziehung und dem technischen Stand ihres Älterwerdens nicht viel mit non-physischen Daten(trägern) anfangen und kaufen sich daher auch schnell mal die CD, wenn sie vorher im Net gustiert haben.

Die Gruppe der "Sowiesokäufer" lasse ich mal aus dem Blickwinkel, die betrifft die oben genannte These ja sowieso nicht.

Dritter Fehler daran:
Ich weiß nicht woran es liegt, aber mir kommen solche Studien oft sehr tatsachenfremd vor.
Ich habe mich eben zur genauen Erfassung der Tatsachen mit vielen Menschen unterhalten, inbegriffen so ziemlich jede Zielgruppe. Erschreckend: Nur ein Fünftel der Befragten würde sich bei Gefallem auch die CD kaufen, wenn der Titel vorher geladen wird. Und das ist auch Tatsache - zeigen ja die Verkaufsrückgänge.

Vierter Fehler:
Ähnlich Fehler 2: Man darf Fisch nicht mit Fleisch vergleichen. Alternative Indiemusik bekommt mit dem Boom im Netz neue Chancen. Das ist gut so - schliesslich ist sie ein Nährbecken von neuen Stilen, Talenten und was alles dazu gehört. Aber: Diese Musik ist Randgruppe und kann nicht zu einem Löwenteil des Rests gezählt werden.

Fünftens:
Was sehr wohl stimmt: Die Musikbranche und vor allem der Musiker selbst muss / müssen sich ändern. Die Frage darf nicht nach dem Minimalprinzip beantwortet werden, sondern nach dem Maximalprinzip. Der Kunde - wie immer der auch aussieht - muss restlos überzeugt von dem sein, was angeboten wird!
Kreativität muss wieder Überhand gewinnen.
Wenn man das Objektiv wieder auf den Brennpunkt "Kunde" schärft, wird man auch wieder mehr die Ökonomie in den Griff bekommen. Eine Herausforderung unglaublichen Ausmasses. Aber machbar.

Sicherlich darf man der Net-Piraterie nicht alleine die Schuld geben, wenn man vom Rückgang der Verkaufszahlen spricht. Aber eines ist klar: So wie es mancherorts betrieben wird, darf man sie auch keinesfalls unter den Tisch kehren.