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Alt 4. January 2003, 07:26  
Gio
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Hier für alle die nicht wissen um was es geht:

Risiko inklusive: Klonbabys - Alles andere als die perfekte Kopie

Die Realianersekte hat am Freitag in den USA die Geburt des ersten angeblich geklonten Babys der Welt bekannt gegeben.

Von Annett Klimpel, dpa

Hamburg (dpa) - Die Welt ist um einen Menschen reicher geworden - und möglicherweise um ein Tabu ärmer. Mehr als 350.000 Babys werden jeden Tag geboren. Dieses eine von ihnen soll nicht einmalig sein - und wäre gerade deshalb etwas Besonderes. Zumindest, wenn man den Aussagen der Ufo-gläubigen Raelianer-Sekte glauben will, ist am 2. Weihnachtstag das weltweit erste Klonkind geboren worden.

Bei Forschern löst allein schon die Idee, menschliches Leben zu klonen, Entsetzen und Abscheu aus. «Es ist unverantwortlich, fast kriminell, diese Methode beim derzeitigen Wissensstand auf den Menschen zu übertragen», kritisiert der Aachener Reproduktionsbiologe Henning Beier. «Dagegen war die erste Herztransplantation risikoarm.» Von der ethischen Verwerflichkeit abgesehen sei es auch medizinisch «äußerst fragwürdig», Menschen zu klonen, betont auch Eckard Wolf von der Universität München, der sich mit dem Klonen von Rindern beschäftigt.

Beim Klonen wird aus einer Eizelle deren Kern und damit auch die darin liegende Erbinformation entfernt. Die anderen, für den Stoffwechsel der Zelle zuständigen Strukturen der Zelle bleiben erhalten. In diese Hülle wird nun der Kern einer Körperzelle eingefügt - ein brachialer technischer Eingriff. Um das neue Konstrukt zu einem kompletten Organismus heranwachsen zu lassen, muss der eingefügte Zellkern «vergessen», dass er schon einmal Teil eines anderen Lebens war.

Hunderte Embryos sterben bevor ein Kind geboren wird

Das Risiko, dass bei dieser komplizierten Rückprogrammierung etwas falsch läuft, sei sehr hoch, erklärt Wolf. Bevor es ein Embryo bis zur Geburt schafft, sterben Hunderte andere. Die Wahrscheinlichkeit, an Krankheiten oder Fehlbildungen zu leiden, werde bei einem Klonbaby viel größer sein als bei normal gezeugten. «Ich bin der Überzeugung, dass das gar nicht fehlerfrei ablaufen kann.» Eine Ansicht, die Wolfs Kollegen teilen: «Da wird eine Uhr wieder auf Null zurückgedreht - ob sie danach noch funktioniert, wissen wir nicht», sagt Beier.

Bei der Klonierung von Rindern entstehen Wolf zufolge lediglich aus 10 bis maximal 25 Prozent der übertragenen Klon-Embryonen augenscheinlich gesunde Nachkommen. Eine Vielzahl an Eizellen ist nötig, um diese Klon-Embryonen überhaupt herzustellen. Obwohl es seit der Geburt des Klon-Schafs «Dolly» mittlerweile Klone von insgesamt sieben verschiedenen Säugetierarten gibt, hält sich der Erkenntnisgewinn in Grenzen. «Dolly ist sechs Jahre alt - die Erfolgsrate hat sich seit ihrer Geburt nicht dramatisch verbessert.»

Möglicherweise, so hoffen die Mediziner, ist der Sekte aber nur etwas gelungen, womit sie sich tatsächlich gut auskennt: Aufmerksamkeit zu erregen. Für glaubwürdig halten viele die Verkündung nicht. «Diese Klon-Geschichte ist einfach nur eine fantastische Story», sagt Beier. «Ich arbeite seit 40 Jahren auf dem Gebiet der Fortpflanzungsbiologie - noch nie habe ich so was dermaßen Windiges erlebt.» Und auch Stammzellforscher Oliver Brüstle sagt: «Ich bin überzeugt, dass das gar nicht machbar ist, da ist sehr viel heiße Luft.»

Brüstle, als Forscher an embryonalen Stammzellen selbst oft in der ethischen Kritik, zieht beim Klonen von Menschen eine strikte Grenze. «Das gehört international verboten und gebannt. Die seriösen Wissenschaftler distanzieren sich alle davon.» Der Bonner Reproduktionsmediziner Hans van der Ven betont, für eigenen Nachwuchs möglicherweise Herzerkrankungen und schnelleres Altern dieses Menschen billigend in Kauf zu nehmen, sei in keiner Weise gerechtfertigt. «Das ist kein natürlicher Kinderwunsch mehr.» Und auch Beier stellt in Frage, dass es jemals einen sinnvollen Grund für das reproduktive Klonen geben wird: «Kann es einen Menschen geben, der einen solchen ethischen Sprung wert wäre?»

Was ist eure Meinung dazu?
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