"Mein Leben hat sich geändert"
Isabelle Dinoire stellte sich nach ihrer OP erstmals der Presse.
Nach wochenlanger Medienberichterstattung aus zweiter Hand war es am Montag so weit: Die 38-jährige Französin Isabelle Dinoire, der man als erstem Menschen das Gesicht eines Toten transplantiert hatte, stellte sich zusammen mit dem Ärzteteam im nordfranzösischen Amiens der internationalen Presse.
Der Auftritt der Frau, deren ursprüngliches Gesicht durch den Angriff eines Hundes komplett entstellt worden war, geriet beinahe zu einem Spektakel.
"Ein Gesicht wie alle anderen"
"Mein Leben hat sich geändert", sagte Dinoire im Centre Hospitalier Universitaire Amiens. "Ich habe ein Gesicht wie alle anderen." Dinoire sprach mühsam, weil sie ihren Mund noch nicht ganz schließen kann.
Sie wirkte anfangs etwas verunsichert, sprach dann aber mit fester, wenn auch schwer verständlicher Stimme.
Viele Spekulationen in den Medien
In den vergangenen Wochen hatten französische Medien immer wieder über die Genesungsfortschritte der Frau berichtet: Denoire könne die Oberlippe bewegen, die neue Unterlippe noch nicht, sie könne immer besser sprechen, patze nicht mehr beim Essen und Ähnliches wurde vermeldet.
Auch wenn sich die Ärzte nie direkt an die Öffentlichkeit wandten, so ließen sie durchblicken, dass Dinoire das neue Gesicht sehr gut akzeptiert habe und dieses "überhaupt nicht als das einer Toten" ansehe.
Gesicht eines Toten
Bei der weltweit ersten großflächigen Gesichtstransplantation bekam die Französin Mund und Nase eines verstorbenen Spenders verpflanzt.
Nicht nur die physiologischen Fragen der Operation waren wegen der Möglichkeit der Gewebsabstoßung komplex. Auf die Psyche bezogen hieß es ja, dass die Frau mit einem Gesicht eines Fremden weiterleben musste.
Hund fiel Frau an
Die Frau aus Valenciennes war im Mai 2005 von einem Hund angefallen worden. Das Tier biss der 38-Jährigen den Mund und einen Teil der Nase ab.
Ende November wurde in der Universitätsklinik Lille der untere Teil des Gesichts eines hirntoten Spenders - nach Medienberichten "Haut, Unterhautgewebe, kleine Gesichtsmuskeln und arterielle und venöse Elemente" - entnommen. Einen Tag später wurde das Gewebe - ein großes Dreieck - verpflanzt.
Experten im Verpflanzungsbereich
Jean-Michel Dubernard aus Lyon und Bernard Devauchelle aus Amiens führten die Operation durch.
Dubernard hatte 1998 bereits die erste Handverpflanzung und im Jahr 2000 die erste Verpflanzung von Unterarmen vorgenommen.
Fünf weitere Transplantationen geplant
Die französischen Ärzte planen jedenfalls fünf weitere Gesichtstransplantationen. Wie Dubernard am Montag in Amiens ankündigte, will er entsprechende Sondergenehmigungen beim französischen Gesundheitsministerium beantragen.
Quelle: ORF
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Für mich persönlich ist es ein Wahnsinn, was heute schon alles möglich ist...
Auf der anderen Seite könnte man sogar meinen ein Osama Bin Laden ist nicht blöd, und lässt sich auch ein anderes Gesicht operieren und taucht ab... [img]smile.gif[/img]
Unpackbar... vorallem, wie muss sie sich fühlen, mit einem anderen Gesicht.
Ich könnte so nicht leben.
[ 06.02.2006, 19:52: Beitrag editiert von: *** MiSS__MiNe *** ]