Ich ertappe mich immer wieder mal bei dem Gedanken das früher in Zeiten von Turntables, Handsup & Italo Dance vieles besser war. Was ich nun zur Diskussion stellen möchte, ist das nur die rosarote Brille oder war wirklich früher manches besser ?
Also was die Stimmung unter den Gästen beim Fortgehen, die Auswahl der Locations, Musik angeht. Auch wars irgendwie cooler dem DJ beim Mischen der Platten über die Schulter zu schauen, in der Hoffnung das eine oder andere Plattencover zu erspähen, anstatt wie jetzt in einen Monitor zu gucken. Auch kommt es mir so vor wurden früher mehr internationale Acts gebucht - man bekam in St. Pölten zb ATB, Woody van Eyden oder Floorfilla zu sehen. Auch schade ist es um coole Locations die einfach unersetzbar sind wie das Millennium in Krems oder die Nachtschicht im Wiener Donauplex.
Wie man sich dann nach einer langen Partynacht im Plattenshop seines Vertrauens durch die Neuerscheinungen gewühlt hat um genau diesen Track zu finden den der DJ gestern gespielt hat ! Was ist eure Meinung ? Liegts an meinem Alter (Mitte 30) oder war früher wirklich manches (oder vieles) besser ?
Ich ertappe mich immer wieder mal bei dem Gedanken das früher in Zeiten von Turntables, Handsup & Italo Dance vieles besser war. Was ich nun zur Diskussion stellen möchte, ist das nur die rosarote Brille oder war wirklich früher manches besser ?
Also was die Stimmung unter den Gästen beim Fortgehen, die Auswahl der Locations, Musik angeht. Auch wars irgendwie cooler dem DJ beim Mischen der Platten über die Schulter zu schauen, in der Hoffnung das eine oder andere Plattencover zu erspähen, anstatt wie jetzt in einen Monitor zu gucken. Auch kommt es mir so vor wurden früher mehr internationale Acts gebucht - man bekam in St. Pölten zb ATB, Woody van Eyden oder Floorfilla zu sehen. Auch schade ist es um coole Locations die einfach unersetzbar sind wie das Millennium in Krems oder die Nachtschicht im Wiener Donauplex.
Wie man sich dann nach einer langen Partynacht im Plattenshop seines Vertrauens durch die Neuerscheinungen gewühlt hat um genau diesen Track zu finden den der DJ gestern gespielt hat ! Was ist eure Meinung ? Liegts an meinem Alter (Mitte 30) oder war früher wirklich manches (oder vieles) besser ?
Kann ich nicht beurteilen, bin ja eig noch verdammt jung. Aber mir geht dieser Einheitsbrei in Österreich so richtig am Sack. In Wien gehts noch, aber sonst läuft überall der gleiche 0815-Guetta/BEP/Pitbull-Sound
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Denn Nudeln sind wir, und Piraten wollen wir werden!
Das stimmt... Mir kommts einfach so vor, dass die BANDBREITE früher einfach VIEL größer war... man hatte so viele Acts zur Auswahl... und mittlerweile... jeder will nur mehr den selben scheiß, Guetta & Co. wobei... solche Acts für ne Disco buchen? Unmöglich... früher konnte man diesbezüglich auch noch viel mehr vielfalt buchten, was den Leuten ein Begriff war ^^
Was heute "Guetta & Co" ist, war halt "damals" Cascada, Novus & Co.
Im Grunde hat sich meiner Meinung nach nicht viel geändert, außer den Namen & des Mainstreamsounds an sich.
Über das Feeling, oder den Style vom Auflegen an sich der sich geändert hat, kann man streiten (Vinyl vs. Serano/Traktor & Co.). Klar, was einmal die 2-3 Vinylcases waren die man durchwühlt hat, sind heutzutage halt 2-3 Playlisten die man im Vorfeld schon zusammensortiert hat.
Ich bleib dabei, die "Aufgabe" des DJs ist heutzutage noch immer die Selbe wie damals - die Leute zu unterhalten, zu entertainen, sie auf eine musikalische Reise zu bringen. Durch die Vielfältigkeit der Musikszene und durch das extrem schnelle Tempo das heute herrscht ist es einfach nur schwierig geworden um am Ball zu bleiben.
Und ich spreche jetzt nur vom Zeitraum 2002 - 2011 wo ich 'aktiv' mit dabei war. Mal sehen was Hr. Steewee & Co zu dem Thema sagen können, die noch länger mitmischen. (Insofern sie noch Lust dazu haben sich zu äußern, da dieser Thread wohl einer von vielen hier auf diesem Forum ist)
Früher waren die Residents oft noch eher bescheiden in ihren technischen Skills, da konnte man als Gast-DJ schon noch sehen, wie denen der Mund offen stehen bleibt, wenn man ordentlich loslegt.
Vor allem konnte man bei gutem Mixing auch Tracks unterbringen, die sich der Resident nie zu spielen getraute.
Und man konnte mit dem gezielten Import-Plattenkauf der Zeit Monate voraus sein.
Das hat sich mittlerweile alles relativiert.
Jeder hat alles, spielt alles und kann großteils alles.
Damit gehen diese magischen Momente bei einem Gastauftritt leider verloren.
Als Resident wiederum ist es langweilig, weil Du den Leuten kaum noch etwas präsentieren kannst, das sie nicht schon kennen oder haben.
Folglich muss viel Zeit und Energie in die Erstellung eigener Bootlegs investiert werden, bzw ist die Suche nach neuem Material äußerst zeitaufwändig geworden.
Gute DJs werden immer gute Sets spielen, allerdings ist die Aufmerksamkeit, die sie damit erregen, leider nur mehr verschwindend klein.
Und das widerspiegelt sich natürlich auch in der Bookingsituation weltweit.
Was heute "Guetta & Co" ist, war halt "damals" Cascada, Novus & Co.
Im Grunde hat sich meiner Meinung nach nicht viel geändert, außer den Namen & des Mainstreamsounds an sich.
Früher gabs viel mehr auswahl als David Guetta & Co.
z.B. Italo Brothers, Cascada, Groove Coverage, Handsup Squad, DJ E-Maxx vs. MNS, The Real Booty Babes, Rocco vs. Bass-T, Verano, Nasty Deejays, Dan Winter, und und und... die Liste könnte ewig weiter gehn ^^ und solche Acts waren noch leicht zu buchen - quasi... das Publikum konnte diese Stars noch live miterleben und in den Clubs sehen =)
aber jetzt.. dieser extrem Kommerz? Guetta 380k, Pitbull 25k, etc... all diese Acts, was die Leute heutzutage hören wollen, kann man nicht wirklich für nen normalen Club buchen...
weiters konnte man früher auch noch unkommerziges spielen, ohne dass die Leute auf der Tanzfläche standen und dachten... "Was i ned kenn, friss i ned" ^^ traurig sowas... bloß weil i a Lied ned kenn, kann i mi trotzdem dem Beat nach bewegen... also kA was mit der heutigen Jugend los ist... echt traurig... -.-
Also ich würd mal differenzieren:
1.) Acts bzw. Produzenten gibt es Heute da man nicht mehr so von teurer Hardware abhängig ist sicher viel mehr als vor ein paar Jahren (wieviele davon gut/schlecht sind ist Ansichtssache). Davon sind einige sauteuer und sehr sehr viele billig. Der Dj/Live-Act "Mittelstand", der bekannt genug ist um einen Laden voller zu machen, aber billig genug um es sich leisten zu können, ist leider etwas ausgestorben. Das führt mich zu Punkt 2.
2.) aktuelle Preisgestaltung der angesagten Discoacts aufgrund des ihnen zu Verfügung stehenden Absatzmarktes:
Früher:
Handsup bzw. Italo = ca. 120 Termine (52x2 + Feiertage) pro Jahr dividiert durch die Clubs/ Discos der GAS Staaten (Germany / Austria / Switzerland) = wenige Clubs = wenig Gage!
Heute:
Pitbull, Guetta + Co = ca.120 Termine pro Jahr dividiert durch die Clubs (fast) aller Länder dieser Welt = vieeeeeele Clubs = viel Gage!
Anders gesagt: Ich kann so teuer sein das mich weltweit!!! noch 120 Clubs/Jahr buchen.
Noch anders gesagt ;-) : 60Auftritte/ Jahr und hohe Gage + viel "Freizeit" = 120 Auftritte/ Jahr und halbe Gage + wenig "Freizeit". Also ich nehme natürlich Viel Gage + 120 Auftritte/Jahr, aber wenn ich es mir aussuchen kann, dann ist noch immer die 60er Variante meine zweitliebste Option.
Bei über 180 Ländern als Absatzmarkt und dementsprechend vielen Clubs von denen widerum ein Teil eine ganz andere Preispolitik (viel höher) betreiben als wir in Österreich sind auch richtig hohe Gagen nicht das Problem.
3a) Durch die größere Lokal und Veranstaltungsdichte bzw. die größere Mobilität sind viele Gäste ständig auf dem Sprung ins nächste Lokal/zum nächsten Event. Viele wollen sich nicht auf etwas neues einlassen, sondern wollen ihre Lieder hören.
3b) Die Leute haben Heute auf der einen Seite, einen viel inhomogeneren bzw. individuelleren Musikgeschmack (Stichwort: unendlich viel Musikangebot im Internet!), auf der anderen Seite, sind dann Nummern die einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden der gemeinsame Nenner für die Leute in einem Lokal.
3c) Durch die ständige Verfügbarkeit der eigenen Musik der Gäste, entsteht natürlich auch ein größeres Anspruchverhalten dem Dj gegenüber.
Der Dj ist für viele Gäste Dienstleister, und kein Künstler mehr.
Alle Gäste können, aber niemand "muß" mehr, dem Dj zuhören um zu neue geilen Tracks zu kommen. Dafür gibt es Youtube etc. Der Dj soll nur mehr die vom Gast "als gut befundenen" Tracks spielen. Angeheitzt wird diese Entwicklung dann auch von den "Dj´s" die einfach die Hits pro Abend 4-5 x rauf und runter spielen.
Wie sag ich immer:
Viele Gäste kommen mittlerweile nicht in eine Disco weil sie hören wollen was die Dj´s spielen, sondern weil die Dj´s spielen was sie hören wollen.
Klingt zwar komisch ist aber so.
In diesem Sinne, Augen zu und durch und wenn ich eine Nummer als gut und als passend für das jeweilige Lokal befinde, dann wird sie auch gespielt. Diese Verantwortung, will, soll, und muß ich als Dj einfach haben. Sonst braucht man eh nur mehr Technikbewacher.
@Groove Maniac: wenn die Erwachsenen hier von "früher" reden, dann sicher nicht vom Cascada-Zeitalter, sondern von der Zeit, als noch gute Musik in den Clubs lief und nicht der Handsup-Schrott.
So gesehen bin ich über die derzeitige Entwicklung gar nicht so unglücklich