Sicher kann es und tut es auch. Allerdings nicht nur in der Mitte, sondern über die ganze Länge der Platte.
Wer auf schönen Klang Wert legt (jetzt für Zuhause, beim auflegen sind andere Dinge wichtiger) sollte sich schon ein bisschen Zeit für die Justierung seines Plattenspielers nehmen.
Tonarmhöhe: Die Nadel sollte weder nach vorne noch nach hinten gekippt auf der Platte aufliegen, weil sie da nicht optimal abtastet. Im Handbuch des Plattenspieler steht normalerweise eine Anleitung drinnen, wie die Tonarmhöhe richtig eingestellt wird. Bei den Ortofon-Concorde-Systemen sieht man es recht schön: Wenn das Plastik des Nadelträgers genau parallel zur Plattenoberfläche verläuft, passt es. Wichtig auch, wenn man von Filzmatte auf Gummimatte wechselt und umgekehrt muss wegen der unterschiedlichen Höhe natürlich neu eingestellt werden.
Nadeleinstellung: Ist eigentlich nur bei Headshell-Systemen ein Thema, weil die Nadel bei den SME-Systemen (Concorde) ohnehin fix ist. Bei Headshell-Systemen muss aber der Nadelträger mit dem Systemträger verbunden werden (geschraubt) und hier sollte die Nadel schon auch gerade stehen.
Antiskating: Das große Mysterium, das in vielen HiFi-Foren diskutiert wird. Beim Auflegen sorgt ja das Antiskating dafür, dass die Nadel beim Backcueing und beim Scratchen in der Rille bleibt, da gelten andere Gesetzte.
Aber erst kürzlich habe ich erfahren, dass die Antiskating-Einstellung auch die Tonqualität beeinflussen kann und auch HiFi-Plattenspieler eine Antiskating-Einstellung haben. Da geht es darum, dass die Nadel weder an der einen Rillenwand noch an der anderen zu stark aufliegt, sondern zentral in der Rille steht. Wie das genau eingestellt wird, ist wohl eine schwierige Sache, auf die selbst erfahrene Hifi-Jünger nicht immer die passende Antwort geben können. Da gibt es verschiedene Einstellungen, ob ich jetzt eine elliptische oder eine sphärische Nadel verwende (elliptische Nadeln "tauchen" in der Regel tiefer ins Vinyl ein). Da kann man also eine Wissenschaft draus machen und ein Patentrezept gibt es offensichtlich nicht. Die Empfehlung lautet hier immer, mit einer Testplatte einzustellen.
In der Beschreibung des Technics steht ja, man solle das Antiskating auf den gleichen Wert wie das Auflagegewicht stellen. Das mag vielleicht für den Discobetrieb gelten, aber für Zuhause passt das meiner Meinung nach nicht ganz. Die meisten Ortofon-Concorde-Systeme haben ein empfohlenes Auflagegewicht von 3g. Stelle ich jetzt mein Antiskating am Technics auf 3 wird der Tonarm sehr stark nach außen gezogen. Das sieht man schön, weil die Nadel dadurch nach innen gezogen wird. Kann also nicht stimmen, weil die Nadel dann hundertprozentig gegen die äußere Rillenwand gedrückt wird. Es sei denn, die Skalierung am Technics ist anders gemeint.
Ich selber hab schon ein wenig zumprobiert und lasse jetzt das Antiskating immer fast auf Null. Eine klangliche Veränderung ins Negative konnte ich nur bei der beim 1210er äußerst möglichen Einstellung von 3 feststellen. Also zum hören am besten so einstellen, dass der Tonarm in der Schwebestellung nur ganz leicht nach außen gezogen wird.
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