Ziel des sogenannten „orschkreuns“ ist es ja, einen bzw. mehrere Kontakte zu bekommen, um irgendwo weiterzukommen oder reinzukommen. Kontakte hat nicht jeder im Vorfeld. Mancher hat sie, mancher bekommt sie und mancher muss sich diese erst erarbeiten. Manche bekommen ihre Kontakte, weil jemand auf sie aufmerksam wird und wo dies nicht der Fall ist, da muss der Kontakt oder vielleicht besser gesagt, die Aufmerksamkeit von jemanden, erst erarbeitet werden. Unter anderem mit der Möglichkeit „Orschkreun“.
Dieses Wort klingt jetzt vielleicht im ersten Moment etwas abwertend und keiner würde von sich jemals behaupten, dass er dies jemals notwendig gehabt hätte in seinem Leben. Aber lehnen wir uns doch einmal bequem im Stuhl mit einer Tasse Kaffee, Tee oder Kakao zurück und denken drüber nach. Ist den „Orschkreun“ wirklich so schlimm?
Im täglichen Leben, sei es jetzt im Beruf oder auch privat, muss jeder zusehen, dass er sich weiterentwickelt und immer über die Runden kommt. Manche mehr und manche weniger. Und oft ist es so, dass man etwas von jemanden braucht, um sein Tun fortsetzen zu können.
Jetzt haben wir den sogenannten „Aha-Effekt“. Nun fallen Ihnen, so denke ich, schon einige Situationen aus Ihrem Leben ein, wo sie die sogenannte „Orschkreulerei“ in Anspruch genommen haben. Sei es jetzt bewusst oder unterbewusst. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Manche machen es nämlich offensichtlich und andere widerum gefinkelt. Die Offensichtlichen sind die Dummies und die Gefinkelten die Schlauberger, aber alle sitzen im selben Boot.
Was lernen wir daraus? „Orschkreun“ ist etwas ganz Natürliches, das jeder von uns macht.
Heute haben noch immer viele ein Problem damit, sich als „Orschkreuler“ zu outen. Sie fühlen sich einfach unwohl, wenn sie mit dieser Sache ans Tageslicht gehen. Diesem bedrückenden Leidensweg setze ich nun ein Ende mit der neuen Selbsthilfegruppe „Ich bin ein Orschkreuler und ich steh wenigstens dazu“. Zur Zeit wird diese Hilfe von über 50 Menschen aus verschiedenen Schichten in Anspruch genommen. Hauptsächlich befinden sich darunter junge Männer aus dem Raum Wien, die demnächst alle im neuen Praterdome auflegen wollen.
Es ist egal wie alt man ist – es ist nie zu spät! Darum melden Sie sich heute noch an. Wenn es nicht hilft, schaden tut es sicher auch nicht.
Über 50 Teilnehmer meiner Selbsthilfegruppe bestätigen mich in meiner Arbeit als Therapeutin, dass ich eine gute „Orschkreulerin“ bin. Denn wären sie sonst jetzt zweimal pro Woche bei mir?
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Ach, meine Deutschnoten bestätigen mich doch auch immer wieder *lol*
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