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Alt 6. June 2007, 19:30  
Fabrizio Cardelloni
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Fabrizio Cardelloni befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
 
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@ berni

Ich werde jetzt mal versuchen, dir meinen beitrag von gestern zu erklären.

Du hast gefragt, ZITAT von dir:

„Warum sollte man etwas ändern, dass in den Charts gut funktioniert, und bis auf einige wenige hier NUR gute Feedbacks bekommt?
Gibt es darauf eine schlüssige Antwort?“

Ja, es gibt eine schlüssige antwort.

Also, jeder produzent der musik produziert will geld verdienen.

Daher ist zu anfangs mal die überlegung, was man produzieren soll und das ausgerichtet auf compilations weil es im grunde ja kaum noch single/maxi cds am markt gibt und vinyl ja noch weniger also bleiben einem ja nur noch compilations um den kunden leicht erreichen zu können und da versucht man etwas zu produzieren was dann auch auf einer compiltion genommen wird.

Jetzt beginnt einer mit einer bestimmten musikrichtung und es funktioniert.

Da andere diesen erfolg auch wollen, ziehen diese dann nach und es beginnt schon mal eine überschwemmung mit dieser musikrichtung.

Das bedeutet also, dass die compilations die musikrichtung schon beim produzenten beeinflussen.

Weiter geht es dann bei den djs die ja in einer hinsicht auch etwas gezwungen sind, dass zu spielen was produziert wird.

Die djs aber erreichen den kunden und dieser geht und kauf sich die compilation dann weil er meint das ist jetzt in und das muß ich auch haben.

Diese tatsache aber bestimmt dann auf grund der verkauften compilation – zahlen die charts, (spreche jetzt NUR von den Compilation – charts) was bedeutet, das in einer hinsicht auch wieder die compilations die sind, die die charts beeinflussen.

Wenn die charts aber diese musikrichtungen beinhalten, ist es klar, dass die compilations wieder nicht anfangen werden was zu ändern.

Wenn die compilations dann beginnen mal einen neuen style auf ihren cds zu tragen, beginnt das ganze spiel erneut von vorne.


Daher entsteht also ein kreislauf den man nicht so schnell erkennt wenn man sich keine gedanken darüber macht und dann ist es auch klar, das einer der an deiner stelle ist, solche fragen stellt wie, „warum sollte man etwas ändern, dass in den charts gut funktioniert?“.

Meine antwort auf deine frage ist also, wenn man etwas ändern kann, wie z.B. das langsame aussterben einer bestimmten musikrichtung wie z.B. italo dance zu verhindern, dann sollte man das auch tun.

Was die charts betrifft, denke da muß man sich keine sorgen machen denn die ziehen durch den verkauf der compilations ja eh mit und ein gutes feedback bekommt das ganze zu einem teil auch aus dem grund weil der kunde es ja so vorgelegt bekommt das man ihm quasi sagt, DAS ist IN und darum musst du DAS auch kaufen.



Weiters hast du mir erzähl, dass in dieser von dir angesprochenen mail was steht wie,

Ich zitiere dich wieder,

Darauf soll nich nur typischer Dancefloor aus Italien sein, sondern das ganze Spektrum italienischer Elektromusik.


Da es ja das GANZE spektrum italienischer elektromusik sein soll, würde das ja bedeuten, dass auch die produktionen aus anderen ländern auf diese cd sollten (was zwar der fall, aber LEIDER in nur sehr kleinen mengen ist) denn der style italo dance gehört ja auch zur italienischen elektromusik (wobei die elektromusik ja nur bedeutet, dass es musik sein soll die am pc gemacht wird und nicht die, die mit instrumenten wie schlagzeug usw. gespielt und aufgenommen wird denn ich denke nicht, das man bei super italia vol 1 schon wusste, dass eines tages ein style wie elektro-house am markt sein wird und daher glaub ich auch nicht, das elektromusik sich auf elektro – house bezieht) und dieser besagte italo dance style wird eben nichtmehr nur in italien produziert sondern auch in anderen ländern und unter anderem auch in österreich.

Daher finde ich erst recht, dass auch aus österreich etwas mehr auf die super italia sollte, als es in der vergangenheit der fall war.


Was dann zum schluß dieses beitrages jetzt nur noch den letzten punkt zur erklärung hat ist folgendes.

Du hast mir die frage gestellt,

Zitat wieder von dir:

„Und warum sollte man eine Compilation plötzlich völlig anders definieren, als sie sich in den letzten Jahren präsentiert hat?“


Ich meinte eben man sollte sie NICHT anders definieren als sie sich in den letzten jahren präsentiert hat aber wenn auf der compilation (wie es eben bei der super italia der fall ist) mal ein paar tracks zu finden sind die in einem anderen style sind wie es ja auch schon in der vergangenheit war, dann ist die gefahr sehr groß, (besonders wenn sich ja auch der style der artists ändert,) dass es mit der zeit immer mehr tracks in einem anderen style werden könnten und da sind wir dann bereits am beginn der neuen definierung und nimma bei der alten von den meisten sehr geschätzten definierung in der sich die super italia bis jetzt immer präsentiert hatte.



Was meine frage von neulich betrifft,

ich meinte, warum ist es ok wenn sich der style der artists ändert, aber es wäre nicht ok, wenn sich die sichtweise einer compilation ändern würde?

Im falle der super italia würde das dann bedeuten, warum kann die sichtweise in bezug auf die super italia nicht auch geändert werden was den style der musik betrifft der auf ihr zu finden ist eben klassischer italo dance wie es sich ihn viele vom namen der cd her erwarten würden anstelle von house oder hands up stylen?

Liebe grüße,

Fabi.

www.fabrizioemarco.com
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Unendlich, ist die Macht der Vinyl.
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