So hier, mein Bericht eines für mich sehr gelungenen Abends.
Ich war einer der ersten, die am Hafen Freudenau eingetroffen sind, hab den Shuttlebus um 19:00 genommen und das war der erste, wie ich erfahren hatte (der um 18:00 angekündigte ist anscheinend nicht gefahren).
Ich orientierte mich gleich mal Richtung Absperrung am Wasser, da mir ja zu Ohren gekommen war, dass da ein Schiff eintreffen sollte . Das wollte ich natürlich aus nächster Nähe sehen. Es waren nicht viele Leute da und das sollte auch lange so bleiben. Also entweder fuhren keine Shuttlebusse oder es warteten wirklich die meisten bis zum Hauptact.
Felipe hatte schon losgelegt und sein erstes Set hat mir im Gegensatz zu manch anderen sehr gut gefallen, sehr groovig, teilweise chillig, schön zum aufwärmen. Auch Crazy Sonic hat mir gut gefallen. Er hatte nur leider das Pech, das bei seinem Set der Wind ziemlich stark aufkam. Es hat ihm ein paar Mal die Nadel vom Teller geweht, was die Stimmung halt ein bisschen dämpfte, aber er kämpfte tapfer weiter. Da hätte der Veranstalter den DJ-Aufbau sicher besser gegen Wind schützen können.
Mittlerweile wurden die Leute doch kontinuierlich mehr und schön langsam begannen auch einige zu Tanzen. Das zweite Set vom Felipe hat mich dann nicht mehr so begeistert.
Dann das Intro: "Heineken Music presents...." Ich orientierte mich bereits in Richtung Wasser, viele checkten das aber nicht und schauten immer noch in Richtung DJ-Kanzel. In der Ferne hörte man schon einen Beat und ich sah schon einen grün beleuchteten Lastkahn auf uns zukommen. Als schließlich alle bemerkt hatten, dass da ein Schiff auf uns zukam war der Jubel groß und Underworld wurden gebührend empfangen.
Auf dem Lastkahn war eine Bühne, eine gewaltige Lichtanlage (bestehend aus PAR-Scheinwerfern, jeder Menge Moving Heads teilweise auf beweglichen Traversen, Strobos, Audience Blinder, Nebelmaschinen und 3 Laserbänken) und eine Tonanlage aufgebaut. Die beweglichen Traversen waren anfangs noch abgesenkt und wurden während der Show von Underworld dann aufgefahren (bei Born Slippy).
Ton: Also die Anlage auf dem Schiff hat sehr gut geklungen und das Lautstärkeniveau hab ich absolut in Ordnung gefunden. Ich stand direkt vor einer Reihe Boxen, aber da hat nichts in den Ohren wehgetan und der Sound kam klar rüber. Ein Plus für den Sound (Soweit ich sehen konnte L.Acoustics)
Licht: Spitzen Lichtaufbau und sehr schöne Idee mit den beweglichen Traversen, die aus einer liegenden Position aufgezogen wurden. Der Laser war kein Weißlichtlaser sondern rein grün aber das machte gar nichts, es war meiner Meinung nach wichtig dass ein Laser da war. Das hat nämlich bei Tiesto und Paul van Dyk gefehlt. Bei der Show von Underworld passte das Licht sehr gut, bei Ferry Corsten hat der LJ dann ein wenig nachgelassen. Dickes Plus für den Lichtaufbau und Respekt an den LJ. Tiesto und die Vandit Night waren vom Licht kein Vergleich dazu.
Visuals: Die VJs kamen wieder von DasKlangbild und haben mir vor allem bei der Show von Underworld gut gefallen. Es gab zwar am Anfang Probleme mit einer Leinwand, aber auch das wurde in den Griff bekommen.
Zu Underworld selbst: Mir hat ja der Live-Act von NuNRG um einiges besser gefallen, da wird's überhaupt schwer das zu toppen, aber dafür, dass mir die Musik von Underworld normalerweise nicht so zusagt, haben sie ordentlich eingeheizt und meiner Meinung nach auch viel Gefühl für das Publikum gezeigt. Sie schafften es, die Spannung und die Stimmung zu halten und nach einigen Zugaben wurden sie vom Publikum mit viel Jubel verabschiedet.
Danach hörte man schon trancige Klänge, das mußte jetzt Ferry Corsten sein. Aber wo zum Teufel war er? Ich mußte eine Weile suchen, bis ich ihn versteckt hinter den Aufbauten von Underworld in einem kleinen DJ-Kämmerchen entdeckte. Am Anfang hatte es den Anschein, als liefere er den Soundtrack zu den Abbauarbeiten für das Equipment von Underworld. Das hatte er sich wahrlich nicht verdient. Erst als die Abbauarbeiten beendet waren, hatte man freie Sicht auf Ferry. Vorher lächelte er uns halt von den Leinwänden entgegen.
Ich merkte, dass doch viele nur wegen Underworld gekommen waren, denn nach deren Auftritt verließen doch sehr viele rund um mich das Gelände. Mich störte das aber nicht, es blieben genug Leute übrig und man hatte viel Platz zum shaken. Das kühle Wetter sorgte auch dafür, dass man beim Tanzen nicht ins Schwitzen kam und trotz Dauerregens ließ sich keiner die Stimmung vermiesen. Wir waren ja zum Glück auch unter einem Dach. Auch Ferry schien guter Laune zu sein. Jubel und Anfeuerungsrufe aus dem Publikum erwiderte er mit einem breiten grinsen.
Ferry hatte sehr gut begonnen, gleich mal einer seiner Klassiker "Moonman-Galaxia" und in dieser Tonart ging's dann weiter. Viele Flächen - schöner Trance. Er wurde im Laufe seines Sets jedoch dann immer härter und ist dann ziemlich in Richtung Techno abgedriftet. Das war dann nicht mehr so meins und um ca. 3:00 früh habe ich das Gelände verlassen. Was auch gut war, denn wie sich später herausstellte ist der letzte Shuttlebus um 5:00 anscheinend nicht mehr gefahren.
Fazit: Für mich ein sehr gelungener Abend und eine sehr geile Idee mit dem Schiff. Musikalisch war's auch sehr gut, nur am Schluß war's mir dann schon ein wenig zu hart. Vielen anderen aber nicht und da merkt man, dass die Österreicher dem Techno doch noch näher stehen als dem Trance, denn als Ferry dann in Richtung Techno ging, kam noch mal viel Stimmung auf.
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Enjoy life - it's great.
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