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Berni 15. December 2009 11:02

Plattenlegen und andere Unarten
 
Ich hab zur aktuellen "Ö"-Thematik mal einen alten Text ausgegraben, den ich vor einigen Monaten mal posten wollte ... vielleicht sagt er dem ein oder anderen ja was:

----------------------------------------------------------------------

Es gibt Berufe, die sind so hart, da ist man niemanden neidig darum:
Die Kerle zum Beispiel, die die toten Tiere vom Straßenrand aufsammeln.
Könnte ich nicht.
Oder Hausarzt sein - so viel jammernde, alte Menschen versorgen, die meinen, dass man an einem eingewachsenen Zehennagel sterben kann ...
Könnte ich nicht.
Rockstar - so viel Geld, hübsche Mädchen ... ich wüsste gar nicht mehr, was ich als erstes machen sollte. Das würde mich seelisch schädigen.
Könnte ich nicht.

Wen ich wirklich aufrichtig bewundere - und teilweise dann wieder gar nicht - sind aber Resident - DJs in Österreich.
(Also die Plattendreher, die vom Auflegen leben können - müssen.)

Man kann die irgendwie mit den Eisbären vergleichen - eine bedrohte Art, der das Eis unter dem Hintern wegschmilzt.

Die erste, und gleichzeitig schon eine der größten Bedrohungen, sind Jung-DJs, die einem den Job wegnehmen.
Man muss wissen: Diese Leute können meistens nichts, die einzig wirkliche Erfahrung die sie haben, ist im Schlafzimmer vor der Freundin (maximal) oder für die Nachbarn (minimal) aufzulegen.
Wie einem der geübte Verstand schon sagt: Das ist zu wenig, um professionell seinen Job zu bestreiten.
Eine, wie ich meine, ungute Eigenschaft dieser Leute ist dann, dass sie für einen Butterbrot spielen (weil sie hauptberuflich Lehrling, Student oder Rauchfangkehrer sind und NICHT davon leben müssen) und somit richtigen Profis mit Erfahrung das Eis abgraben.
Solche Leute erkennt man leicht an folgenden Eigenschaften:
- Sie spielen innerhalb kürzester Zeit ganze Clubs leer.
- Sie feiern sich und ihre Musik selber mehr, als das Publikum jemals feiern könnte.
- Sie laden eifrig illegal ihre Musik aus dem Netz, weil man um ein Butterbrot natürlich keine Platten kaufen kann.

Der Haken an der Sache ist essentiell: DJ sein ist ein Job, wie jeder andere. Eine Facharbeit. Eine Arbeit, die man erlernen, muss, die man können muss und für die man Erfahrung und Talent braucht.
DJ sein möchte man in erster Linie, weil man Musik liebt, und nicht, weil man Mädels aufreissen will.
Guter DJ ist man dann, wenn man den Leuten das gibt, was sie haben wollen.
Und zwar notfalls überall auf der Welt, zu allen Anlässen und für alle Zielgruppen, die man so findet.

Leider muss man sagen, lassen sich viele Discos von solchen Jungspunden reinlegen und engagieren sie - was doppelt bitter ist.
Eben: Die spielen auf längere Sicht die Disco leer, und was viel mehr weh tut:
Als Gast zahlt man ja ua. auch Eintritt, um Musik zu hören.
Wenn man dann aber den Aufschnitt von gestern präsentiert kriegt, der schimmelt oder einfach schlecht riecht, dann fühlt man sich vermutlich etwas übers Ohr gehauen.
Ein Extrawurstsemmerl mit leicht gammliger Extrawurst ist nicht mal 1€ wert, wenn die Wurstwarenfachverkäuferin hübsch ist und ihre Nummer auf das Packpapier schreibt.
So wie wenn man guten Lachs kaufen will, ein Laden mit super Lachs wirbt, der auch noch günstig ist, und mann dann zuhause bemerkt, dass man Knetmasse mit Fischgeschmack gekauft hat.
Kurzzeitig werden viele Leute hingehen - aber lange geht das sicher nicht gut, und wenn der Händler Pech hat, wird er eines Morgens glauben, sein Laden steht in einer Vorstadt von Paris.
Eine weitere, kaum zu ignorierende Eigenschaft dieser Gattung ist das völlige Fehlen von Respekt gegenüber erfahrenen Menschen in diesem Beruf.
Wenn man als kleiner Baby-Eisbär gegen einen 600 Kilo Riesen-Eisbär respektlos ist, fliegt man ins Meer, wird enthauptet oder augestoßen und kann künftig mit den Pinguinen spielen.
Bei den DJs gehts leider nicht so ...

Ein weiterer natürlicher Feind des DJs ist auch der Neid. Gerade in Österreich ein großes Thema.
In Österreich gibt es viele Fraktionen - zum einen richten die sich nach der Musikrichtung (House, Dance ...) und auch nach geografischen Eigenschaften (Wien, Linz, Steiermark) und meistens endet das in einem großen Gegeneinander.
Härter, als es der Kampf Google gegen Yahoo, Microsoft gegen Apple, Korea gegen die USA oder Studenten gegen Hahn je sein könnte.
Schade eigentlich ... Österreich ist ja nicht so groß und so hält man sich oftmals gegenseitig unten.
Total daneben ist dieses typische "Hintenrum"-Verhalten, dass damit oftmals kombiniert auftritt.
Somit verhindert man natürlich fast völlig ein nach oben driften einzelner ...
Das ist im Prinzip auch leicht erklärt:
Mein Nachbar hat ein Cabrio, lässt es offen stehen und ich pinkle vor seinen Augen rein.
Was glaubt ihr, was passieren wird, wenn ich meines das nächste mal offen stehen lasse ...
Richtig.

STYLES sind auch ein wichtiges Thema, ein total lächerliches wie ich finde.
Manche Gattung - nennen wir sie "Egos" - ist der Meinung, dass man nur cool ist, wenn man ausschließlich ihre Richtung spielt.
Andere werden ausgegrenzt und lächerlich gemacht.
Alles andere ist eben "zu kommerziell, unpassend oder uncool".
Tja, da gibts nur das Problem, dass die Leute meist was anderes hören wollen ... wenn man also nicht offen ist für alles, dann vergrault man einen königlichen Anteil, von denen man Geld und Anerkennung erwartet: Dem Publikum!
Und schließlich ist ein DJ NIEMALS nach der Musikrichtung zu bewerten, die er spielt, sondern nach der Feierlaune im Publikum.
Man kann mich naiv oder so nennen ...
Aber: Ich habe noch NIE eine Location, Party oder ein Event gesehen, wo ein Dj engagiert wurde, um genau NICHT das zu spielen, was die Leute wollen. Im kommerziellen Bereich zumindest.
(Natürlich gehe ich hier vom Ö-Normal-DJ aus, nicht von Guetta oder anderen Stars ...)
Deswegen wünsche ich mir - nein ich fordere fast - dass einem "STILPOSER" je Lustigmachen über andere Richtungen ein Zentimeter eines Körperteils abfault. Welches könnt ihr euch denken ...

Man darf das auch nicht falsch verstehen: Ich möchte nicht pauschalieren. Es gibt auch Ausnahmen, natürlich.
Die gibt es immer.
Hier aber nur selten bzw werden sie oftmals von schlimmen Gegenbeispielen ausgelöscht.


Unternehmen wird man dagegen eh nichts können ... es gibt immer Leute, die sich nicht an ungeschriebene Mindestregeln im Verhalten miteinander halten.
So wie der Fischverkäufer der Knetmasse verkauft - oder das offene Cabrio ...
Es gibt auch immer Menschen, die in allem und jeden einen Gegenspieler sehen.
Manchmal wäre es aber besser, wenn es nicht so wäre.

Und deswegen bin ich fast froh, KEIN DJ in Österreich zu sein oder sein zu müssen.
Manchmal gleicht die Szene ja förmlich einem Bauernkrieg in Tirol - nur dass Hofer fehlt.

Daher haben die, die das jahrelang und angesehen machen, meinen größten Respekt verdient.
Die Branche ist schon schwer genug und wenn man das dann noch unter solchen Umständen durchsteht, dann kann man gut sein - und ein Kämpfer.
Und natürlich respektiere ich auch junge DJs, die sich an die Spielregeln halten und respektvoll mit den Routiniers umgehen.
Irgendwann kommt ihre Zeit, und sie müssen zeigen, dass sie das Spiel beherrschen ... oder ob auch ihr Cabriositz bald nass ist.

Also: Gute DJs, die nicht meckern und wirklich einen tadellosen Job machen, die sich nicht davon beeindrucken lassen, was andere sagen, die haben meinen größten Respekt verdient.
Und das gleiche gilt für junge, engagierte DJs, die Respekt vor der Leistung anderer haben und sich hochspielen und nicht hochschleimen wollen:
Euch sei ein besonders schönes Weihnachten gewünscht.
Weiter so ...

-------------------------------------------------------

(Hier auch auf FB: http://www.facebook.com/note.php?note_id=209088907093)

Ben_Zane 15. December 2009 11:50

Sie müssen erst einige Beiträge anderer Benutzer bewertet haben, bevor Sie Berni erneut bewerten können.

Yero 15. December 2009 11:58

der Beitrag bringts auf den Punkt!

grün

MoonWalker 15. December 2009 12:08

recht hat er! *green*

Stee Wee Bee 15. December 2009 12:28

Klingt wie meine Lebensgeschichte, ich kenne da einige aktuelle Beispiele :D

Fetter Grüner !!!

Wobei zu ergänzen wäre, dass das Traurigste an der Sache der Umstand ist, dass sogar viele Lokalbesitzer so beschränkt sind und meinen, eine volle Tanzfläche mit aufgescheuchten Kids bringe mehr Umsatz als begeistert shakende zahlungskräftige Twens an den Bars.

Leider auch Leute, die schon seit Jahr(zehnt)en in der Branche sind und durch ihre eigene Dummheit um die Früchte ihrer Investitionen gebracht zu werden.

simplistics 15. December 2009 12:32

Es gibt einfach schon viel zu viele Pseudos, die sich als DJ bezeichnen.

mp3 machts halt möglich ;)

Super Beitrag übrigens!!

Alex Kay 15. December 2009 12:51

Wenn ich das so lese, bin ich froh rechtzeitig abgesprungen zu sein :-) .
Wäre ich heute noch gezwungen davon zu leben, hätte ich sicher ein hartes Los. Zumal mir 2 Eigenschaften fehlen: Arschkriecherei und Respektlosigkeit.


Achso: Grün natürlich ! Geht nur leider nicht...

Zitat:

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Floppy 15. December 2009 13:04

Beitrag des Jahres!:) doch noch.......

Motz 15. December 2009 13:13

Zitat:

Zitat von Stee Wee Bee
Klingt wie meine Lebensgeschichte, ich kenne da einige aktuelle Beispiele :D

Fetter Grüner !!!

Wobei zu ergänzen wäre, dass das Traurigste an der Sache der Umstand ist, dass sogar viele Lokalbesitzer so beschränkt sind und meinen, eine volle Tanzfläche mit aufgescheuchten Kids bringe mehr Umsatz als begeistert shakende zahlungskräftige Twens an den Bars.

Leider auch Leute, die schon seit Jahr(zehnt)en in der Branche sind und durch ihre eigene Dummheit um die Früchte ihrer Investitionen gebracht zu werden.


P2? :rolleyes:
Na Breni,hast von mir auch einen grünen kriegt obwohl ich mit meinen paar Renommepunkten ned soviel wieg wie ein Stee Wee Bee :D

Zum Beitrag,finde ich sehr gut geschrieben - nur ich persönlich finde es vorallem im Mittelpart sehr verallgemeinert. Ich kenne zb. einen Dj der gerade erst 18 ist und in einer kleinen aber feinen Disco seinen Job gut macht und gut auf die Stimmung des Publikums eingehen kann. Er spielt zwar eigentlich nur Tracks die ihm auch persönlich gefallen (auch wenns ned seine Musikrichtung ist) und das kommt auch beim Publikum gut an,wenn man sieht das er Spass dran hat.
Dazu will ich dich noch zitieren

Zitat:

Die erste, und gleichzeitig schon eine der größten Bedrohungen, sind Jung-DJs, die einem den Job wegnehmen.
Man muss wissen: Diese Leute können meistens nichts, die einzig wirkliche Erfahrung die sie haben, ist im Schlafzimmer vor der Freundin (maximal) oder für die Nachbarn (minimal) aufzulegen.

Zitat:

Der Haken an der Sache ist essentiell: DJ sein ist ein Job, wie jeder andere. Eine Facharbeit. Eine Arbeit, die man erlernen, muss, die man können muss und für die man Erfahrung und Talent braucht.

Du hast ja wohl auch schon selber gemerkt,dass manche Sachen nicht von Heute auf Morgen gehen und auch die jungen Wilden ihre Chance brauchen.
Bzw. ich kann mir persönlich auch nicht vorstellen,dass ein profesioneller Dj für einen bekannten Club/Disco überhaupt von einem semi-professionellen Dj mit halbwegs Erfahrung geschweigedenn von einem Newcomer auch nur annähernd ersetzt werden kann.

Lg :)

Alex Kay 15. December 2009 13:16

Zitat:

Zitat von M1TSCH
Bzw. ich kann mir persönlich auch nicht vorstellen,dass ein profesioneller Dj für einen bekannten Club/Disco überhaupt von einem semi-professionellen Dj mit halbwegs Erfahrung geschweigedenn von einem Newcomer auch nur annähernd ersetzt werden kann.

Spätestens dann wenn es an die Gehaltverhandlung geht und der Newcomer dank Rapidshare oder sonstigen Quellen brauchbare Musik hat, wird dies ein Faktor sein.

Steve Guess 15. December 2009 16:13

Ich finde den Beitrag auch ziemlich gut geschrieben, jedoch würde ich gerne ein paar Dinge anmerken.

Ich zähl mich mit meinen 18 Jahren zwar nicht zur Elite Österreichs, aber ich glaube doch, dass ich schon den ein oder anderen Erfolg erreicht habe. Klar, du hast ja nicht gesagt alle jungen DJs, sondern nur "die meisten", aber ich erkenne doch eine gewisse Verachtung gegen die jüngeren. (Ist subjektiv und von mir zwischen den Zeilen herausgekitzelt, vielleicht meinst dus gar nicht so!)

Ich kenn da auch einige aktuelle Beispiele, die deinem Beitrag ziemlich widersprechen, aber das ist eine andere Geschichte ;).

So wie du, denken auch einige Veranstalter - ist ja auch gut so. Klar will man Leute mit viel Erfahrung und einem hohen Bekanntheitsgrad, anders kanns ja (meistens) nicht funktionieren. Dass aber die jungen DJs die Residents von morgen sind, vergessen viele!

Was mir in letzter Zeit immer mehr auffällt:

Es gibt einen großen Haufen älterer Deejays, die regelmäßig gebucht werden und ihren Bekanntheitsgrad besitzen. Es gibt weiters einen noch viel, viel größeren Anteil von jungen Deejays und Leuten, die Deejay werden wollen.

Von den jungen, kann man wie du schon erwähnt hast, einen Großteil vergessen, da sie einfach kein Gespür für Musik und das Publikum haben, bei manchen scheiterts auch an der Technik. Aber es gibt meiner Meinung nach auch einen großen Anteil an großartigen, jungen Deejays, die einiges an Talent mitbringen und genau DIE gehören unterstützt.

Und das werden sie meiner Meinung nach zu wenig. Auch wenn diese DJ Contests sehr umstritten sind, ohne den Energy Contest wäre ein Dennis Meryn wohl immernoch ein Bedroom DJ für die maximale Freundin oder den minimalen Nachbarn. Ich finds toll, dass man auch mal auf die jungen schaut! Man darf nicht nur an heute denken, denn der Morgen kommt bald und dann muss man halt auch auf jüngere DJs zurückgreifen.

Zu: "Die Jungen stehlen den Alten ihr Geschäft".

Wenn ein Resident das schon seit Jaaaaahren macht und er soooooo soooo gut ist, dann wird ihm doch so ein kleiner Jungspund ohne Ahnung nicht die Show stehlen können, oder? Klar setzt der Jüngere, was die Gage betrifft, weiter unten an, aber das sollte doch für einen Resident mit so viel Erfahrung und Know How keine Gefahr dar stellen, oder? Bookinganfragen hat er doch eh zur Genüge...

Was ich damit sagen will: Wenn der jahrelange Resident Deejay so viel besser ist, dann sollte Geld keine Rolle spielen - ist er aber manchmal nicht! Die Veranstalter sind (im Normalfall) keine Idioten und wissen, dass Erfahrung zwar wichtig, aber nicht alles ist.

Ich, als sehr junger Deejay, sehe meinen Vorteil zum Beispiel darin, dass ich praktisch genauso alt bin, wie das österreichische Standard Discopublikum und dieses dadurch sehr gut einschätzen kann. Mein Publikum (teilweise auch persönlich) zu kennen hilft mir beispielsweise mehr, als irgendwelche Gigs, die ich bis jetzt hatte.

(Letzter Absatz ging etwas am Thema vorbei, macht aber nichts, wollt ich mal loswerden :) )

"Man darf das auch nicht falsch verstehen: Ich möchte nicht pauschalieren. Es gibt auch Ausnahmen, natürlich.
Die gibt es immer.
Hier aber nur selten bzw werden sie oftmals von schlimmen Gegenbeispielen ausgelöscht."

100% Agree!

Zu guter Letzt: Bitte fasse diesen Beitrag weder als Rechtfertigung, noch als Beleidung oder Penislängenvergleich auf. Danke! :)

Stee Wee Bee 15. December 2009 16:18

Ich finde, dass das Alter gar keine große Rolle spielt, DICH habe ich übrigens damit nicht angesprochen.

Eher den netten (älteren) Kollegen mit einem Jahr Online-Radio-DJ-Erfahrung, der außer Mobbing gar nix kann.

Steve Guess 15. December 2009 16:26

Ich hab dich auch nicht gemein in meinem Beitrag, falls es so rüberkam. Habe versucht so allgemein wie möglich zu schreiben!

Wie gesagt, ich will niemanden mit meinem Beitrag persönlich ansprechen oder gar attackieren, hab nur ein paar Punkte zusammengefasst, die mir zu diesem äußerst interessanten Thema / Beitrag eingefallen sind!

tomy_s 15. December 2009 16:33

Find den Beitrag von Steve Guess sehr gut, und auch Berni seinen :)

djparalyzer 15. December 2009 17:44

Also bitte... Es gibt genug Alteingesessene die auch MP3s saugen und nicht alles kaufen "den scheiß kauf i ma sicha ned..." Zitate hab ich schon genug gehört...

Wo soll ein junger DJ Erfahrung sammeln wenn ihn keiner einstellt? Da beißt sich die Katze in den Schwanz... Ein Junger würd sicher auch lieber für 300 Euro oder 400 am Abend spielen wenn er für das gleiche Geld die Chance bekommt... Bekommt er aber eben nicht...

Von rausmobben etc halte ich natürlich nix, dennoch verwehre ich mich dagegen so global mal 90% aller Newcomer auf den Schädel zu scheißen. Wenn jemand seine Leistung um 50 Euro billiger als ein anderer Deejay verkauft dann hat das mit Respektlosigkeit wenig am Hut (meiner Meinung nach). Ein Lokalbetreiber der Stümper einstellt und Jungspunde vorher nicht ein wenig antestet ist sowieso selbst schuld...

Chris B. 15. December 2009 18:31

Hab dafür absolut keine Beispiele auf Lager, aber ich will trotzdem mal meine Ansichten ein bisschen schildern:

Die alten Hasen sortieren sich doch speziell auf dem Gebiet eh von selbst aus. Der eine wächst ein bisschen aus der Sache, der andere ist einfach ein wenig zu Technologiescheu, der andere widerum fühlt sich langsam schon zu alt für den Job oder trifft einfach nichtmehr so den Zahn der Zeit, kann sich nichtmehr stark genug mit dem Publikum identifizieren bzw. in die Lage des Publikums hineinversetzen.

Das DJing alleine scheint zu einem gewissen Grad beim "Das kann doch eh jeder…" angelangt zu sein. Eh klar, wenn sich der 08/15 Hugo nach dem cracken seiner TraktorDJStudio.exe, die er vorher noch runterladen und entpacken musste, schon zwei Tracks übereinander gelegt hat und sich gerade bei einem Onlineradio beworben hat.

Über die Jahre gesehen zeichnet sich langsam aber doch ab, dass von DJs einfach mehr erwartet wird. Ein „mehr“ das von einigen internationalen Größen bereits geboten wird. Natürlich: Diese Erwartungshaltung äußert sich nicht im Sinne von „Hey DJ XY, wieso machst du nicht mal was anderes als 2 Lieder ineinander zu mischen…“ sondern einfach im Sinne Respekt vor seiner Arbeit – und die scheint – wie schon erwähnt – zu schwinden.

Worauf ich damit hinaus will ist, dass der DJ-Sektor immer mehr in Richtung Producing-Sektor driftet. Das merkt man nicht zuletzt, dass schon ein Haufen an Produkten für sowohl Producing als auch DJing entwickelt werden. Nehmen wir jetzt einfach nur mal exeplarisch die sog. „MASCHINE“ von Native Instruments her. Die kann entweder im Studio stehen, als auch beim DJ in der Diskothek. Oder gar der Sequencer Ableton Live.

Sicherlich, wird es erstmal dabei bleiben, dass fertige Tracks gespielt und ineinander gemischt werden. Schon alleine aus dem Grund, da ja nicht jedermann Produzent ist und Eingriff auf jede einzelne Spur hat oder gar mal eben einen neuen Basslauf drüberimprovisieren kann.

Aber es nie verkehrt sein, einem jeden DJ nahe zu legen, sich auf dem Gebiet vielleicht ein bisschen fitter zu machen.

Unbedingt nötig ist’s erstmal noch nicht. Aber ich sehe irgendwie, dass dieser „Zauber“ – DJ – längst verflogen ist. Wer weiss, vielleicht sinds in 10 Jahren echt nurmehr ProduzentenDJs die ihre Performance hinlegen.

Das würde einen massiven zuwachs an Produzenten bedeuten, aber ich bin im Glauben, dass es drauf hinausläuft.

djparalyzer 15. December 2009 19:07

Zitat:

Zitat von Chris B.
Das würde einen massiven zuwachs an Produzenten bedeuten, aber ich bin im Glauben, dass es drauf hinausläuft.


Gute Produzenten werden immer Gigs haben, mal abgesehen davon, dass es sich für einen guten Producer nicht lohnt einen Resident Job anzunehmen. Da ist es ja besser jedes Wochenende und auch unter der Woche Bookings zu spielen, weil die Gage (in den meisten Fällen) höher ist.

Alex Kay 15. December 2009 20:24

Ich hab vor etwa 8 Jahren einen DJ kennen gelernt. Er war "resident" in nem Nachtschuppen. Das ganze machte er damals schon 25 Jahre. Der hat mich schwer beeindruckt. Hätte gern in dieser Zeit "gelebt" (gelebt hab ich ja - aber vom Fortgehalter war ich noch recht weit entfernt :D ).
Früher ging es darum, den Nerv der Gäste zu treffen. Man ging in Plattenläden und wühlte sich durch 100-e Neuerscheinungen um passendes zu finden. Saß in der dunklen Disco um die Songs vorab anzuhören und war immer etwas im Zweifel ob es beim Publikum auch ankommt. Es war spannend. Hat mir dieser DJ zumindest erzählt.
Die Lichteffekte waren (im Gegensatz zu heute) auf ein Minimum beschränkt und das Wohl des Gastes stamd im Vordergrund.
Was heute von nem "DJ" im Vergleich dazu abverlangt wird, beeindruckt mich ehrlich gesagt nicht mehr. Es scheint nicht mehr darum zu gehen ob einer sein Publikum versteht sondern nur noch darum wer die besten bootlegs hat und wie jemand mit der Technik klar kommt (natürlich ohne einen wirklichen Schimmer zu haben - selbst Notenlesen ist ein Fremdwort).
Wirklich viel hat dies jedoch mit Musik nicht mehr zu tun. Es scheint mir, der DJ ist bedingt durch die Fortschreitung der Technik eine aussterbende Spezies.

Ich persönlich sah mich nie als etwas "besonderes" sondern als einen der zum Team gehört und nur einen Zweck erfüllt: Umsatz.
Wenn die Tanzfläche bebte und die Leute danach verschwitzt zur Bar rannten, pochte mein Herz ebenfalls. Im Gegensatz dazu nuckeln die Gäste heute den ganzen Abend an 1 Redbull, stehen blöd in der Gegend und schütteln ihre Arme als hätten sie irgend ne Lehmung zu immer den selben Beat der nicht enden will. Noch Stunden später wenn man schon im Bett liegt, hallt der laute Beat in den Ohren aber am nächsten Tag ist alles vergessen. Tja, ich weiß nicht ob das noch viel mit "DJ" sein zu tun hat.

Ich bin mir absolut dessen bewusst, nun rote Pünktchen zu sammeln und nehme dies bewusst in Kauf. Dies brennt mir schon länger auf der Seele und musste einfach mal raus.

STB 15. December 2009 20:54

meine hochachtung berni, geiler beitrag.
green.:D

djparalyzer 15. December 2009 21:25

Zeiten ändern sich, die Musik ändert sich, wir verändern uns... So ist das Leben... Ich find das spannend und bin schon voller Erwartung was im nächsten Jahrzehnt passieren wird... :D

Berni 15. December 2009 22:24

Also das "wenn er gut wäre, würde er nicht ersetzt werden durch einen billigeren" ist Schmarren, sorry.

Die Wirtschaft zeigt das tagtäglich, dass gute Arbeitskräfte gegen billigere ausgetauscht werden, weil sie !!!!augenscheinlich!!!! die gleiche Leistung bringen.
Nur wie lang sieht keiner ...
Bei Kellnern kannst du nicht sparen - die kosten immer gleich viel.
Getränke und Betriebskosten auch.
Da bleibt nur der DJ ... und da ist es natürlich verlockend.

Was du und deine 18 jährigen Kollegen übersehen (ich darf auch nicht reden, so alt bin ich nicht) ist, dass Discos noch vor einigen Jahren viel besser ausgelastet waren, weil weniger Konkurrenz, weniger Übersättigung usw. - da war da was anderes, da konnte man auch "nachhaltig" denken.

paralyzer: Dein Argument versteh ich nicht. Wenn ich als DJ keine Kalkulation hab, und weniger verlange, als meine Ausgaben sind, dann mach ich was falsch.
Dann arbeite ich nicht nur unprofessionell sondern auch fehlerhaft.
Stell dir mal den Maler vor, der wenig verlangt, davon alles einsteckt, und kein Geld mehr für Farben hat ...

---------

Ich behaupte dennoch, wenn du 2 Discos hast, die ähnliches Publikum haben und auch sonst gleich sein, und eine mit einem 17 jährigen Rookie bestückst und eine mit einem Kaliber wie TPK, Stevie usw., dann wird die zweite wesentlich LÄNGER rentabel als die erste.
Und wenn die Einnahmen ausbleiben, reden wir nicht von 200-300 €uronen Ersparnis bei den Jockeys, sondern von einigen Tausendern pro Wochenende / Abend.

Genau so unterstell ich jemanden böse Absicht bzw Unwissen, wenn er sagt, dass es nur "GUTE" und "SCHLECHTE" DJs gibt ... da in der Skala ist viel viel mehr Platz.

djparalyzer 15. December 2009 22:38

Zitat:

Zitat von Berni
paralyzer: Dein Argument versteh ich nicht. Wenn ich als DJ keine Kalkulation hab, und weniger verlange, als meine Ausgaben sind, dann mach ich was falsch.
Dann arbeite ich nicht nur unprofessionell sondern auch fehlerhaft.
Stell dir mal den Maler vor, der wenig verlangt, davon alles einsteckt, und kein Geld mehr für Farben hat ...


Hallo Berni, ich will ja auch nicht so auf die Kacke hauen :D Nur naja, die meisten Leute (zB TPK soweit ich weiß) haben neben dem DJ dasein auch noch einen normalen Beruf dem sie nachgehen. Wenn ich jetzt rechne, dass man als Resident in manchen Hütten so 200-300 Euro bekommt pro Nacht (ca) und das mal 8 rechne (Freitag, Samstag), dann kommen da so ca... hmmmmm sagen wir zwischen 1600 und 2400 vor Steuer raus... Dann bleiben nach Steuer zwischen 1200 und 2000 ca zum normalen Gehalt des Alltags... Jetzt willst mir nicht ernsthaft sagen, dass jemand der nur auflegt, kein Studio hat, dass er einrichten will oder sonstiges für 2000 Euro MP3s im Monat kauft? Die er von der Steuer absetzen kann ;)

Okay wenn du das hauptberuflich machst (was die wenigsten tun!) schauts wieder anders aus. Aber man muss da schon differenzierter an die Sache herangehen... Und jemand der halt gern auflegt und Party macht und nicht so aufs Geld durch Deejay Jobs angewiesen ist, machts dann halt für 150 statt für 200... Sicher hauts den Markt zamm... Aber der der unbedingt für die Leute spielen will wirds in kauf nehmen. Ich hoffe damit lehne ich mich nicht zu weit ausm Fenster ;) Ich spiel ja auch lieber für 300 als für 150 :D

KRIZ VAN DALE 15. December 2009 22:40

Im Endeffekt läufts aber darauf hinaus dass man garkeinen Dj mehr braucht, sondern nur mehr einen der für ein paar Saftln mit der einen Hand das Licht schlecht mach, mit der anderen immer auf den SYNC Button drückt und nebenbei etwas moderiert.
Playlist wurde ohnehin nach der Vorlage des aktuellen Podcasts von Stardeejay XY am Nachmittag erstellt und das wars dann auch.

Ich sehs schon vor mir . . . Tonight, im Stadl der Marktgemeinde Hintertupfing, FF Disco mit exklusiver Playlist von David Guetta. :D

djparalyzer 15. December 2009 22:43

Zitat:

Zitat von KRIZ VAN DALE
Im Endeffekt läufts aber darauf hinaus dass man garkeinen Dj mehr braucht, sondern nur mehr einen der für ein paar Saftln mit der einen Hand das Licht schlecht mach, mit der anderen immer auf den SYNC Button drückt und nebenbei etwas moderiert.
Playlist wurde ohnehin nach der Vorlage des aktuellen Podcasts von Stardeejay XY am Nachmittag erstellt und das wars dann auch.

Ich sehs schon vor mir . . . Tonight, im Stadl der Marktgemeinde Hintertupfing, FF Disco mit exklusiver Playlist von David Guetta. :D


Würd eh keiner den Unterschied merken... :D

KRIZ VAN DALE 15. December 2009 22:45

Nennt mich "Technologiescheu" aber ich finds einfach nur scheisse :D

Was mir auffällt ist dass auch jeder die selben Nummern spielt, weil eben alle nur die selben Nummern in den MP3 Shops kaufen können. Wenn sich aber einer die Mühe macht und Whitelables auf Vinyl kauft weil er sie als MP3 nicht kaufen kann und eben nicht das spielen will was alle spielen wird das ganz einfach damit verhindert dass man keine Plattenspieler mehr aufstellt . . . witzig irgendwie wie man sich selber wegrationalisiert . . .

Steve Guess 15. December 2009 22:49

@ Kriz van Dale: Wir wissen beide, dass das in den guten Betrieben (noch) nicht so ist ;).

@ Geri: Seh ich genau so, also Kalkulation brauch ich bei Gott keine. Ich weiß überschlagsmäßig, was ich pro Monat für MP3s ausgebe und an Sprit verfahre und da komm ich mit meiner Gage locker auf den grünen Zweig. Da ich das ganze mehr als Hobby sehe und es nur neben der Schule betreibe, hab ich mir noch nicht wirklich die Mühe gemacht da herumzurechnen :).

@ Berni: Ich find ehrlich gesagt nicht, dass das Argument so blöd ist. Ein GUTER Resident hat ja kein Problem einen Job in einer Disco zu finden, sie haben einen Namen und die notwendige Erfahrung. Wird der Resident nun durch einen billigeren ersetzt, zeichnet sich das Ergebnis doch schon nach wenigen Wochen ab. Sollte es eine Fehlentscheidung gewesen sein, dann wird man wieder auf den älteren Fachmann mit Erfahrung zurückgreifen, nicht?

So gesehen haben die "Alten" kein wirkliches Problem, außer sie verkaufen sich zu teuer.

djparalyzer 15. December 2009 22:57

Zitat:

Zitat von Steve Guess
@ Kriz van Dale: Wir wissen beide, dass das in den guten Betrieben (noch) nicht so ist ;).

@ Geri: Seh ich genau so, also Kalkulation brauch ich bei Gott keine. Ich weiß überschlagsmäßig, was ich pro Monat für MP3s ausgebe und an Sprit verfahre und da komm ich mit meiner Gage locker auf den grünen Zweig. Da ich das ganze mehr als Hobby sehe und es nur neben der Schule betreibe, hab ich mir noch nicht wirklich die Mühe gemacht da herumzurechnen :).

@ Berni: Ich find ehrlich gesagt nicht, dass das Argument so blöd ist. Ein GUTER Resident hat ja kein Problem einen Job in einer Disco zu finden, sie haben einen Namen und die notwendige Erfahrung. Wird der Resident nun durch einen billigeren ersetzt, zeichnet sich das Ergebnis doch schon nach wenigen Wochen ab. Sollte es eine Fehlentscheidung gewesen sein, dann wird man wieder auf den älteren Fachmann mit Erfahrung zurückgreifen, nicht?

So gesehen haben die "Alten" kein wirkliches Problem, außer sie verkaufen sich zu teuer.


Naja Steve, jeder hat seinen Preis... Ein Junger verdient in der Firma auch nicht gleich so viel wie der Abteilungsleiter... Und das sollte auch im DJ Bereich so sein... Ich würde nicht verstehen wenn ein junger Hupfer mehr bekommt als zB der Stevie der schon einige geile Tracks produziert hat und internationale Luft schnuppern konnte... Sollte ich mal das Glück haben, so viel Erfolg zu haben wie richtig bekannte Größen, spiel ich auch nicht um ein Butterbrot...

Steve Guess 15. December 2009 23:05

Das nicht, aber es muss alles in einer Relation stehen, weißt du was ich meine? Wenn eine Diskothek einen wahnsinnig hohen Ertrag durch mich erzielen kann, dann kann ich auch dementsprechend viel verlangen. Ein Guetta kostet halt seine Tausender und es wird sich immer wieder rentieren, er kann sichs also leisten.

Die Frage ist halt: Wie viel darf ich kosten? Wie bekannt bin ich? Wie gut bin ich?

Das muss sich halt jeder selbst überlegen und dann eine Preisvorstellung ansetzen. Ein Betreiber einer Diskothek muss sich dann überlegen, brauch ich einen teuren Resident, oder buch ich um das Geld lieber Gast Deejays? Investiere ich das lieber in die Lichttechnik oder sonst wohin?

Klar gibt sich ein Stee Wee Bee nicht für 150€ her, würd ich auch nicht, wenn ich er wäre! Ist halt eine Kosten-Nutzen Frage für den Veranstalter.

Alex Kay 15. December 2009 23:25

Zitat:

Zitat von Steve Guess
Investiere ich das lieber in die Lichttechnik oder sonst wohin?

Wie in jeder Branche, lautet auch in diesem Bereich "Aussen hui, innen pfui". Investiert wird nur dort wo es absolut notwendig ist.
Fällt die Hardware auseinander ? Scheiss drauf - kleben wir's mit Tixo zusammen. Was ? Die Personalumkleide hat keine Heizkörper ? Lasst eben im Winter die Tür offen.
Ne ne, investiert wird erst kurz bevor (oder manchmal auch danach) alles auseinander fällt.
Gespart wird an allen Ecken.

Früher war dies noch nicht so extrem und lustigerweise liefen da die Lokale auch besser.

Stee Wee Bee 15. December 2009 23:45

Dem kann ich zu 100% zustimmen.
Ich sage jedem Discobetreiber vor der Eröffnung dasselbe: "Heb Dir Geld für nachher auf !"
Aber nein, da werden 120% vorab investiert und wenn dann die Umsätze nicht gleich die volle Erwartung erfüllen, kommt das große Heulen.
Da kündigen Geschäftsführer vollmundig eine nie dagewesene Form des Entertainments an, um dann rasch erkennen zu müssen , dass dafür leider kein Geld da ist.
Und so verkommen Lokale, die sich gegen die Konkurrenz abheben sollen, zu 0815-Landdiscos ohne eigenem Flair und gurken einfallslos vor sich hin.
Mit denselben "Veranstaltungen" jedes Wochenende, völlig ideen- und kraftlos.

Man beachte die unzähligen Neueröffnungen "mit neuem Konzept", die uns in letzter Zeit beschert wurden.

Nur um dieselben Fehler binnen kürzester Zeit wieder zu begehen.

Gegenüber früher ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen in den Lokalen und Indikator dafür, dass der Fisch immer mehr vom Kopf stinkt, in dem sich aber anscheinend außer gähnender Leere kaum noch was befindet.

Die Ausnahmen hierzulande kann man mittlerweile an zwei Händen abzählen.

Dj Revolution 16. December 2009 07:02

Zitat:

Zitat von djparalyzer
Also bitte... Es gibt genug Alteingesessene die auch MP3s saugen und nicht alles kaufen "den scheiß kauf i ma sicha ned..." Zitate hab ich schon genug gehört...

Wo soll ein junger DJ Erfahrung sammeln wenn ihn keiner einstellt? Da beißt sich die Katze in den Schwanz... Ein Junger würd sicher auch lieber für 300 Euro oder 400 am Abend spielen wenn er für das gleiche Geld die Chance bekommt... Bekommt er aber eben nicht...

Von rausmobben etc halte ich natürlich nix, dennoch verwehre ich mich dagegen so global mal 90% aller Newcomer auf den Schädel zu scheißen. Wenn jemand seine Leistung um 50 Euro billiger als ein anderer Deejay verkauft dann hat das mit Respektlosigkeit wenig am Hut (meiner Meinung nach). Ein Lokalbetreiber der Stümper einstellt und Jungspunde vorher nicht ein wenig antestet ist sowieso selbst schuld...


ich sehe das in verbindung bin den anderen beiträgen genauso!!

den einer von den "alten hasen" tät nie einen newcomer die chance geben mitzuspielen, weil er eh schon wieder im hintergedanken hat "der habara schnappt ma mei hokn weg" als würde er denken ich fördere die musiker österreichs!! natürlich gibts auch ausnahmen!

aber wenn keiner wem mitspielen lässt, wird es darauf rausführen das in österreich nur mehr deutsche djs spielen und sogenannte "möchtegern djs"

STB 16. December 2009 07:17

Zitat:

Zitat von KRIZ VAN DALE
....ganz einfach damit verhindert dass man keine Plattenspieler mehr aufstellt . . . witzig irgendwie wie man sich selber wegrationalisiert . . .


dafür gibts technical rider wo man das reinschreibt.

aber auch das is keine garantie für feines gerät.

aus einem anlassfall wurde ich auch in ein thema involviert wo man ein dj pult geplant hat nur mehr mit 2 cd playern und mixer. finde ich ein absolutes no go. oder ein dj pult wo dann schon der plattenspieler der längsseite nach vor dir steht und du über 3 cd player rübergreifen musst und deine plattentasche auf dem boden stellen musst weil die obligatorische ablagefläche nur mehr platz für 1 udg cd tasche bietet.
und in einer discothek in wien wars mal ganz schlimm wo bei einem plattenspieler der tonarm in alle richtungen schon ging nur nicht dahin wo er hin soll und beim zweiten der pitch regler gefehlt (!) hat.


gespart wird überall. in zeiten wie diesen wo discothekenbetreiber den gästen schon fast was zahlen das sie her kommen. zum beginn meiner fortgehzeit gabs keine getränkeaktionen, das was es gekostet hat, hats eben gekostet. und die parties waren genial.

ich war immer ganz geil auf die flyer und hab mir angschaut wer spielt wann und wo. und danach hab ich mich gerichtet.

heut stehst vor der disco und hörst den kids mal zu.
"mah heut is wieder mehr eintritt, do gemma net eini"
"wos??? wieviel kostet des???? na dann will is net"

dann glaubens ihre 5 euro in 20cent stückln raus und das wars dann.

Berni 16. December 2009 08:38

Zitat:

Zitat von Dj Revolution
den einer von den "alten hasen" tät nie einen newcomer die chance geben mitzuspielen, weil er eh schon wieder im hintergedanken hat "der habara schnappt ma mei hokn weg" als würde er denken ich fördere die musiker österreichs!!


Erstens: Wunderts dich? Heute glaubt ja jeder schon, wenn er 3 mal bei einem Webradio gespielt hat, reif für die Großraumdisco zu sein. Und genau SO benehmen sich die Leute auch und reden auch so. Was soll man als erfahrener DJ denn einem Jungen beibringen, wenn der eh schon so redet, als wäre Weltmeister in Musik und Aufriss?

Zweitens: Es gibt und gab sehr wohl viele Beispiele, wo ältere oder erfahrene DJs Jungen geholfen haben - oft sogar! Da musst du einfach mehr mit erfahrenen Leuten reden, da werden dir viele berichten, dass ihnen XXX geholfen hat damals ...

Steve Guess: Nimms nicht persönlich, aber genau diese Aussage zeigt auch bei dir mangelnde Erfahrung auf! Wenn die Hütte erstmal Stammgäste verloren hat, weil man sie verärgert hat, dann kommen die nicht wieder, nur weil ein neuer Resi da ist.
Die gehen dann in eine der (wie Stevie richtig sagt!) oft gleichschmeckenden anderen Buden ... und von denen gibt es ja mehr als genug, selbst wenn man man in der Puszta wohnt!

Berni 16. December 2009 08:40

Wobei ich erwähnen muss, dass fehlender Respekt bzw Verständnis gegenüber Erfahrung, Können und Erlebtem kein exklusives Ding der Dj Branche ist, sondern leider generell ein Zeichen der Zeit.

Dj Revolution 16. December 2009 08:55

ja also respekt sollte schon das sein,... ist das gleiche wie wenn ich meinen vorarbeiter sehe,... er hat einfach die praxis,... in der theorie kann jeden reden doch in der praxis wird es sich zeigen,...

ja ist klar aber es gibt auch ausnahmen die was lehren wollen,... aber es werden aber leider alle newcomer in einen topf gschmissn,... auser man kannt den discobetreiber aber diese kricherei kennt eh jeder,...

aber nur was soll es in der zukunft dann geben?? wenn man nix lernt, bzw. vom wem lernen kann, kanns ja nix werdn,...

Yero 16. December 2009 09:05

Zitat:

Zitat von Dj Revolution
aber es werden aber leider alle newcomer in einen topf gschmissn,...


richtig!

gutes beispielt, florian hereno. war ja damals auch quasi ein newcomer und schaffte es binnen kürzerster zeit anhand eines castings bis an die spitze der top dj´s von ibiza.

ich denke viele junge "dj´s" glauben dass sie spielen können sobald ein gewisses repartoire vorhanden ist. dazu gehört, wie schon berni treffend geschrieben hat, ein gewisses know how und talent.

man sollte eben auch den mut haben zu contest´s zu gehen, auch wenn man als newcomer seinen "stolz" dadurch verliert.

mir ging´s vor zig jahren ja gleich, aber gebracht hat es mir allemal was ...

Steve Guess 16. December 2009 09:53

Berni: Ich betreibe sehr gerne "learning by doing". Vielleicht hast du ja Recht und ich falle nochmal gewaltig auf die Schnauze :).

Aber genau bei den Stammgästen seh ich doch meinen Vorteil als Junger: Ich bin in der selben Altersgruppe wie meine Stammgäste, darum kann ich mich gut in sie hineinversetzen und hoffe nicht, dass ich sie in nächster Zeit vergraule.

Warum sollte ich dir das böse nehmen? Du hast vollkommen Recht! Mit meinen 18 Jahren fehlt mir nunmal die jahrelange Erfahrung vor Publikum, aber bis jetzt hatte ich noch keine wirklichen Probleme :).

Ad. Respektlosigkeit: Das basiert in gewisser Weise auf Gegenseitigkeit. Die Erfahrenen spielen Ideen von Newcomern (in welcher Branche auch immer) gerne runter, weil ihnen ja noch die Erfahrung fehlt. Unberechtigte Killerargumente wie "Das kannst du doch noch gar nicht wissen" oder "Dazu fehlt dir die nötige Erfahrung" sind, genau wie die heutzutage vorherrschende Respektlosigkeit, keine Seltenheit mehr. Dass sehr viele führende Unternehmen am internationalen Markt von jungen, unerfahrenen Leuten mit guten Ideen und Motivation gegründet wurden ist eine Tatsache. Um ein aktuelles Beispiel zu nennen: Facebook.

Mein Fazit: Man sollte weder die "Alten" verdrängen, noch die "Jungen" ausbremsen!

Dj Revolution 16. December 2009 10:05

Zitat:

Zitat von Steve Guess
Mein Fazit: Man sollte weder die "Alten" verdrängen, noch die "Jungen" ausbremsen!


sehr gutes fazit,....

ja und früher gab es auch noch contests aber eines der gleicher ist mir zurzeit nicht bekannt,...
den es ist ja klar das von 100 warsch. nur 3 das zeug dazu hätten,... und so gebe es eine chance sich von den anderen abzusetzen,...

STB 16. December 2009 10:20

meine anfänge bestanden aus zusehen und schauen......bis ich einmal einem gewissen herren eine mix cd von mir gegeben habe und mal ordentlich zamgschissn wurde ;-)

djparalyzer 16. December 2009 17:16

Das Problem ist dass die Vinyl weggefallen ist... Wie ich angefangen habe, wurde das meiste noch mit Vinyl gespielt. Da konnte man nicht einfach mal so daherkommen und den Poser raushängen lassen, sondern musste mehr üben und Geld reinstecken. Man hat sich auch mal im DJ Exclusive auf einen Kaffee getroffen, bissi gestirdelt was so neues gibt etcetc... Das geht mir irgendwie ab :( Das hat eine ganze Kultur zerstört, und das die neue Technik vieles erleichtert hat, hat auch vieles kaputt gemacht... Kein Vorteil ohne Nachteil...


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