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DJ A 22. July 2003 08:22

http://www.chip.de/artikel/c_artikel...d1=9226&tid2=0

[ 22-07-2003, 09:23: Beitrag editiert von: iTaL0dAncEr ]

LJ Martinez 22. July 2003 11:26

Also ich finde dieses Pilotprojekt, welches cytnation beschreibt, schon mal einen Schritt in die richtige Richtung.

Selbstverständlich bin ich gegen Raubkopien, weil ich einfach der Meinung bin, dass jeder Künstler/Produzent für die Arbeit die er leistet auch entlohnt werden soll und wenn ich sie gut finde, dann kauf ich mir das Original auf Vinyl oder CD und lade es mir nicht runter.

Trotzdem frage ich mich manchmal, ob es der richtige Weg ist, alles zu verbieten und zu kriminalisieren. Da werden Milliarden für einen Kopierschutz ausgegeben, den ein wirklich kommerziell arbeitender Online-Pirat innerhalb kürzester Zeit ausschalten kann. Könnte man dieses Geld nicht für andere Projekte verwenden, die zwar vielleicht längerfristig sind, aber letztendlich auch zum Erfolg führen. Ich als legaler Käufer fühle mich schon manchmal vor den Kopf gestoßen, wenn ich dann so ein Ding mit Kopierschutz in der Hand halte und mir dann eingeredet wird, ich würde eine kriminelle Handlung vollziehen, weil ich mir eine Kopie für den Auto-CD-Wechsler mache (Originale setze ich den Temperaturen in einem Auto nicht aus) und dafür auch manchmal den Kopierschutz umgehen muss, weil ich die Möglichkeit des Einspielens nicht habe (Anlage und PC räumlich getrennt).

Ich finde, die Musikindustrie sollte versuchen, die neuen Medien und Vertiebswege (CD-Brenner, Internet) für sich zu nutzen anstatt sie zu verteufeln. Wie ich aus cytnations Beitrag ersehen kann, wird das ja auch schon gemacht und iTunes ist z.B. auch so ein Positiv-Beispiel.

Weiters sollten die Plattenbosse vielleicht auch Ursachenforschung betreiben und sich fragen, warum wird so viel runtergeladen. Ist es die Musik nicht mehr wert gekauft zu werden? Oder welche anderen Gründe gibt es? Ich meine bei der Flut an Titeln zur Zeit und der extremen Reizüberflutung kann man ja fast nicht mehr mithalten

Ich finde einfach, dass die ganze Plattenindustrie besser beraten wäre, nach dem Positiv-Prinzip vorzugehen und sich zu überlegen, wie bringe ich die Konsumenten dazu, sich die Titel wieder zu kaufen und nicht immer nur Krieg zu führen und den legalen Käufern einen Kopierschutz raufzuknallen und ihnen ein schlechtes Gewissen einreden, wenn sie die CD für sich kopieren.

Es kann sein, dass ich hier ein wenig blauäugig bin, aber für mich ist es gute Musik nach wie vor Wert gekauft zu werden. So ein mp3-file hat doch keine Chance gegen das schwarze Gold oder eine CD mit einem Booklet. Titel die mich nicht ansprechen lasse ich halt links liegen auch wenn mir eingeredet wird, dass das jetzt der Hit ist. Andere werden sich diese Titel halt dann runterladen, damit sie sie halt auch haben, weil sie gerade "in" ist.

Finwe 22. July 2003 15:18

@LJ Martinez:
im großen und ganzen stimme ich mit dir vollständig überein - jedoch...

</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von LJ Martinez:
sich die Titel wieder zu kaufen</font>[/quote]das ist ja das problem - die Leute kaufen ja die titel noch immer und sogar mehr - nur nicht so viel wie die Musikindustrie will :-/

just my 2 cents...

Fin

Stee Wee Bee 22. July 2003 15:51

Bin ich froh, dass hier einer postet, der AHNUNG hat.
Alter, ist Dir eigentlich bewusst, was für einen Müll Du von Dir gibst ???

Woher beziehst Du dein "Wissen", dass die Musikindustrie "zulegt" ???
Aus diversen Hackermagazinen ???

So ein Scheiß !!!

Wir, die kleineren Labeels aus der Dancefloor-Ecke haben Einbußen bis zu 80%, Herr Gscheit.

Heute gehst Du mit 50 verkauften Singles pro Woche Top 30, das waren vor ein paar Jahren mehrere Hundert.
Bei einer Mindestauflage von 1000 Stück kannst Du Dir ja vorstellen, auf wieviel man sitzen bleibt.

Also, laber hier keinen Müll, wenn Du Null Ahnung hast.

Du vergisst nämlich auch folgendes: mit den Millioneneinnahmen durch die (handvoll) Superstars wie Robbie Williams ist es den Plattenfirmen möglich, unbekannte Talente zu fördern.
Ohne diese Megaseller bleiben viele junge Künstler auf der Strecke.

Euch Intellligenzbolzen hab' ich schon gefressen.
Vielleicht vorher ein wenig informieren, bevor man hier Mist ablässt.

LJ Martinez 23. July 2003 07:00

@ Oberliga-Präsident: Ich vermute, dein "Wutausbruch" bezieht sich auf den Post von Finwe (Hoffe doch nicht, dass dich mein Post so auf die Palme getrieben hat, wo ich doch auf der gleichen Seite stehe ;) )

Ich weiß, woher diese Information ist. Habe den Artikel, dass Tauschbörsen-User die Titel dann auch meist kaufen in der ORF Futurezone gelesen, sehe ihn aber ein bisschen skeptisch, da Zahlen manipuliert werden können und in einem Interview werden wohl die wenigsten zugeben, dass sie die Titel, welche sie runterladen dann nicht kaufen. Gut, aber andererseits glaube ich den Zahlen der MI auch nicht immer zu 100 %, ich denke die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen.

Das Argument in diesem Bericht, dass sich die Tauschbörsen-User die Titel nur runterladen um sie mal anhören zu können bevor sie sie kaufen halte ich nicht für ganz glaubwürdig. Wenn ich mir den Titel kurz anhören will, habe ich eigentlich bei jedem Online-Shop (Amazon, deejay.de, Tolle Töne usw.) die Möglichkeit, mir Ausschnitte anzuhören und dann kann ich mir schon eine Meinung bilden, ob das jetzt meins ist und ob ich das jetzt kaufe.

Deshalb befürworte ich die Sache mit den Fake-Files auch sehr, damit den Power-Saugern mal der Spaß verdorben wird. Ist zwar wohl ein Kampf gegen Windmühlen, aber es tut sich zumindest mal was. Mich nervt es nämlich selbst auch immer extrem, wenn in der Disco irgend wer einen auf wichtig machen will und sich einen Titel wünscht, der noch dazu in der Tauschbörse falsch betitelt wurde und dann noch großkotzig meint: "Was, den habt ihr noch gar nicht?"

Bin jetzt zwar kein Producer und habe nicht den Einblick in die Hintergründe, aber eines würde mich schon interessieren: Du hast gemeint, ein paar Künstler wie Robbie Williams bringen den Labels genug Geld um junge Künstler zu fördern und neue Musik rauszubringen. Aber wird das auch wirklich gemacht? Wenn man die Medien so verfolgt, kommt zwar eine Casting-Band nach der anderen raus und die werden mit Unsummen an Marketing-Budget gepusht, aber wie sieht es mit der Förderung von gewachsenen, noch unbekannten Künstlern aus? Werden kleine Independent-Labels unterstützt oder müssen die schauen, wo sie in der heutigen, beinharten Musikwelt bleiben?

Zum Schluss hätte ich noch eine große Bitte: Egal, was dich jetzt so wütend gemacht hat, aber es würde mich sehr freuen, wenn wir bei einer sachlichen Diskussion bleiben könnten und uns mit Respekt behandeln. Ich erwische mich selbst auch immer, dass mich ein Beitrag in einem Forum ärgert und ich am liebsten losschimpfen würde, aber dann denk ich mir: "Ok, das ist seine Meinung" und ich überlege mir, wie ich meine Sicht der Dinge darstellen kann und mit welchen Argumenten ich gegenhalten kann. Ich weiß, es ist nicht immer leicht, aber gegenseitiger Respekt trägt glaub ich sehr zu einer guten Gesprächs- und Diskussionskultur bei. Nichts für ungut ;)

Greetz!

Martinez

[ 23-07-2003, 09:21: Beitrag editiert von: LJ Martinez ]

LJ Martinez 23. July 2003 08:30

</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von Finwe:
@LJ Martinez:
im großen und ganzen stimme ich mit dir vollständig überein - jedoch...

</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von LJ Martinez:
sich die Titel wieder zu kaufen</font>[/quote]das ist ja das problem - die Leute kaufen ja die titel noch immer und sogar mehr - nur nicht so viel wie die Musikindustrie will :-/

just my 2 cents...

Fin
</font>[/quote]Ist das wirklich so? Ich kenne diesen Bericht aus der Futurezone, aber wie ich im vorhergehenden Post geschrieben habe, bin ich da skeptisch. Kenne nämlich einige Leute, die das mit Sicherheit nicht machen, sondern einfach nur die neuesten Dance-Titel haben wollen. Meistens gibt es die dann nur auf Vinyl und die haben gar keinen Turntable Zuhause.

Ich denke auch, dass sehr bekannte Künstler sicherlich immer noch so viel verkaufen werden dass sie es verkraften, aber die Kleinen erwischt es immer zuerst. Es ist eine verzwickte Situation: Auf der einen Seite können natürlich unbekannte Künstler mit dem Medium Internet viel mehr Leute erreichen und ihre Titel vorstellen, auf der anderen Seite sind gerade unbekannte Künstler jene, die als erste dran glauben müssen.

Wie schon gesagt, Ursachenforschung wäre hier wirklich interessant. Ist das downloaden wirklich nur so populär, weil es einfach und gratis ist, oder spielen da auch noch andere Dinge mit?

Stee Wee Bee 23. July 2003 09:26

Natürlich habe ich nicht Dich gemeint.
Aber bei so viel Dummheit und präpotenten Aussagen wie von Finwe bleibt einem die Spucke weg.
Das ist dieses typisch amerikanische Nachplappern, was man gehört/gelesen hat, ohne darüber nachzudenken. Leider macht sich diese Volksverblödung auch bei uns breit.

Das mit dem "Vorhören" und dann kaufen ist natürlich kompletter Schwachsinn.
Das gilt vielleicht für Alben irgendwelcher Superstars oder der eigenen Lieblingsbands. Da lädt man drei, vier Titel, um sich dann VIELLEICHT auch mal das Album zu kaufen.

Aber wir sind hier in einem Danceforum, hier geht es um dieses Genre und hier geht es um MAXI-CDs, bzw. Compilations, wo diese Titel drauf sind.

Hier ist es definitiv so, dass viele Producer bereits das Handtuch geworfen und entweder aufgehört haben oder nur mehr billigsten Müll, z.B. Coverversionen produzieren.
Eine Coverversion hat man in zwei Tagen ausproduziert, da Text und Musik vorgegeben sind und als Midi- bzw. Textfile aus dem Web zu erhalten sind (auf opffiziellen Seiten und gegen Gebühr).
Schnell noch eine Tussi, die das Ganze singt, einen fetten Groove/Bass dazu, die Melo mit einem 0815-Trancekackesynth---- fääärtig !!!
Im Gegensatz zu einer "herkömmlichen Nummer, die man erstmal texten, komponieren, arrangieren usw. muss, ein Kinderspiel.

Warum also zwei, drei Wochen an einer Nummer rumpfuschen, die dann ohnehin alle stehlen ???

Da mach ich in der selben Zeit doch lieber drei, vier Coverversionen und hab die vierfachen spärlichen Einnahmen.

Zitat von Finwe
</font><blockquote>Zitat:</font><hr /> es bringt niemandem etwas, wenn tausende studenten verklagt werden... ich traue mich zu wetten, dass 90% aller amerikanischen studenten dann und wann musik herunterladen... plötzlich fehlen 90% der neuen, gut ausgebildeten Leute, die von den Firmen gesucht werden

warum fehlen sie? weil sie entweder im gefängnis sitzen oder weil sie bereits eine strafe haben und deshalb schlechter in einem unternehmen aufgenommen werden... </font>[/quote]Wesentlich unintelligentere Posts habe ich in diesem Forum selten gelesen.
HAAALLOOO, das Tauschen ist ILLEGAL !!!
Wenn so ein Student mit zig-Tausenden Files auf seinem Rechner, der diese auch noch auf CDs brennt und verkauft (und genau um DIESE geht es, nicht um jemanden mit 20 Files im Shared Folder), dafür bestraft wird, fehlt ein wichtiges Mitglied der Gesellschaft ???
Wenn der selbe Student XTC an Kollegen weitergibt und in den Bau wandert, dann ist allerdings alles korrekt, oder ?

Bullshit !!!

Ausserdem sind 70 Anzeigen tägliich bei Millionen Studenten, die als besonders eifrige "Kunden" der Tauschbörsen gelten, doch wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Da kann der Satz mit den 90% aller Studenten, die dann nicht mehr der Wirtschaft zur Verfügung stehen, ja wohl nur ein Scherz gewesen sein.
Denn das würde ja dann ca. 783 Jahre dauern, bis es soweit ist (gerechnet mit NUR 20 Mio Usern).

LJ Martinez 23. July 2003 11:30

Ja das mit den Coverversionen ist mir auch schon aufgefallen, das nimmt ja wirklich überhand in letzter Zeit.

Ich persönlich seh das irgendwie wie einen Teufelskreis. Wie du sagst, der Producer sagt sich, warum was eigenes produzieren, wenn es sowieso gestohlen wird und ich mit einem Cover mal schnell Kohle machen kann. Auf der anderen Seite sind das dann aber eben auch 0815-Nummern die z.B. den Weg in meinen Plattenschrank nicht finden werden. Der typische Tauschbörsen-Nutzer lädt sie sich dann eben runter, weil sie gerade "in" ist oder in irgendwelchen Charts zu finden ist (hab ich immer wieder erlebt, dass eine Nummer zuerst als Müll betitelt wird und wenn sie plötzlich in den Charts auftaucht, ist sie bei den gleichen Leuten auf einmal soooo super :eek: ).

Ich denke, die Lösungsansätze sollten in 2 Richtungen gehen. Auf der einen Seite natürlich dahin, dass den Saugern mal der Saft abgedreht wird, wobei ich mich Frage ob Kopierschutz auf CDs wirklich so wirksam ist?

Auf der anderen Seite sollte der Trend aber auch wieder weg von der schnellen Kohle gehen und wieder Musik entstehen, die auch in einigen Jahren noch gehört wird, d.h. wo wirklich Substanz und Ideen dahinter stecken.

Vielleicht kann man so wieder aus diesem Teufelskreis rauskommen.

DJ Rotterdam 23. July 2003 13:27

</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von LJ Martinez:
sollte der Trend aber auch wieder weg von der schnellen Kohle gehen und wieder Musik entstehen, die auch in einigen Jahren noch gehört wird, d.h. wo wirklich Substanz und Ideen dahinter stecken.</font>[/quote]Ja genau so wie in den 80er und 90er Jahren, wo noch jeder Track etwas einzigartiges war, was man heutzutage leider nicht mehr behaupten kann.
Heute kauf ich mir Platten, welche ich vielleicht 2-3x spiele und dann verstauben sie zuhause, aber Platten von früher gibt man einfach nicht her und kann man zwischendurch immer wieder in ein Set einbauen (ich tus zumindest *gg*) wie z.B. irgendwelche Bonzaiklassiker, oder die "Originalversionen" von RMB(RolfMaierBode und nicht R&B a la Jennifer Lopez *gg*)-Tracks und nicht die billigen gleichklingenden 2003 Remixes :rolleyes:

[ 23-07-2003, 14:28: Beitrag editiert von: DJ Rotterdam ]

LJ Martinez 23. July 2003 13:58

</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von DJ Rotterdam:
wie z.B. irgendwelche Bonzaiklassiker, oder die "Originalversionen" von RMB(RolfMaierBode und nicht R&B a la Jennifer Lopez *gg*)</font>[/quote]Nicht zu vergessen: Eye-Q Records. Energy 52's Cafe Del Mar ist auch heute noch immer sehr gefragt und auch Vernon ist für mich zeitlos.

Ja die RMB-Nummern waren damals eine echte Innovation. Haben für mich zwar am Anfang seltsam geklungen, haben mich aber irgendwie fasziniert. Dann habe ich sie mir ein paar Mal angehört und war schlicht begeistert. Es muss ja nicht immer gleich den Gehörgängen schmeicheln, manchmal braucht eine gute Nummer eben um sich zu entwickeln. Das ist bei mir immer der Fall wenn der Sound neu und daher eben ungewohnt ist. Aber nimmt sich heute überhaupt noch jemand von den Discogehern die Zeit, sich in eine Nummer hineinzuhören?


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