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Vollständige Version anzeigen : Vinyl --> PC --> .wav nachbearbeiten, wie?


deejay_x
15. March 2005, 10:57
Ich habe einige Platten von meinem Plattenspieler auf den PC überspielt. Die Qualität ist recht gut, aber ich würde sie trotzdem gerne nachbearbeiten.

Wie kommt man zur besten Klangqualität? Mit welchen Programmen?

Am liebsten wären mir Free- oder Sharewareprogramme!

masterc
15. March 2005, 11:25
am besten geht das mit wavelab

deejay_x
15. March 2005, 11:26
Und mit welchen Einstellungen soll ich dort arbeiten? Was sollte ich da alles machen?

deejay_x
16. March 2005, 11:03
Weiß hier niemand etwas dazu? :confused:

Stee Wee Bee
16. March 2005, 13:17
Sorry, so was lernt man auf einer Tontechnikerschule, bzw. sind so etwas streng gehütete Gemeinisse von Mastering-Studios.

Außerdem kann man das seitenweise dazu schreiben und es kommt auch darauf an, was genau gemacht werden soll.

Und.... die entsprechenden Plugins kosten auch nicht wenig Geld.

deejay_x
16. March 2005, 13:22
Aha, na dann... eigentlich gehts mir nur darum das etwas mehr Dynamik dahintersteckt. Manche Aufnahmen sind etwas leise. Ich kann zwar normalisieren, bringt aber nicht wirklich was.

Stee Wee Bee
16. March 2005, 14:01
Dann einen Limiter verwenden, oder z.B. den Wave-lab internen Peak-master

LJ Martinez
16. March 2005, 14:18
Ah, du meinst die Lautstärke. Ich arbeite z.B. mit Soundforge, da gibt es die Möglichkeit Kompressor/Limiter einzusetzen. Dadurch wird die Nummer insgesamt lauter, du erreichst allerdings nicht mehr Dynamik damit, sondern das Gegenteil: Dynamik geht verloren (Leise Stellen werden lauter gemacht und der Unterschied zu den Spitzen ist nicht mehr so groß)

Ein typisches Beispiel für solche Kompressor/Limiter-Geschichten waren die Masterboy-Produktionen in den 90ern. Da schlug der Level-Meter sogar bei den Breaks auf 0 db aus.

P.S.: Okay, Stevie war schneller ;)

[ 16.03.2005, 15:20: Beitrag editiert von: LJ Martinez ]

Deejay Inferno
25. January 2006, 08:57
Der Magix Cleaning Lab 2006 is auch nicht schlecht für solche Sachen!

Knackser und Knister sind leicht zu entfernen,... Kompressor und Limmiter sind auch da dabei,...

Ansonsten würde ich Wavelab empfehlen!

LJ Martinez
25. January 2006, 09:34
Der Thread ist zwar schon alt, aber nachdem er wieder ausgegraben wurde meine Meinung zu den Cleaning Tools:

Wenn du so etwas verwendest um Knackser auszumerzen muß dir eines klar sein: Nicht nur die Knacksgeräusche werden leiser oder verschwinden, auch die Höhen leiden darunter, es geht dir wieder Dynamik der Platte verloren.

Besser ist es wenn die Platte gut gepflegt wird und vor dem einspielen die statische Aufladung mit einer Carbonfaserbürste abgeleitet wird. Dann ist das Knacksen minimal. Sind es Knackser die aus einem Kratzer auf der Vinyl oder einem Pressfehler resultieren, würde ich sie händisch cutten. Jedes gute Programm, mit dem man eine Wave-Datei bearbeiten kann, hat einen Vergrößerungsmodus, damit kann man genau auf den Knackser hinzoomen (der Ausschlag in der Wave ist meist leicht zu erkennen) und ihn händisch cutten. Ist zwar wesentlich mehr Zeitaufwand, aber das Resultat ist natürlicher, als wenn irgendwelche Filter verwendet oder Frequenzen manipuliert werden

Deejay Inferno
25. January 2006, 10:48
</font><blockquote>Zitat:</font><hr /> Wenn du so etwas verwendest um Knackser auszumerzen muß dir eines klar sein: Nicht nur die Knacksgeräusche werden leiser oder verschwinden, auch die Höhen leiden darunter, es geht dir wieder Dynamik der Platte verloren. </font>[/QUOTE]Das is schon klar! Aber es is net so gravierend,... einen Versuch ists zumindest wert! Vorallem Hintergrundrauschen ist leicht zu entfernen!

Stee Wee Bee
25. January 2006, 11:08
Also, De-Noiser sind unbedenklich, wenn vernünftig eingesetzt.

De-Clicker oder De-Crackler sind nur in Passagen ohne Drums (also in Breaks oder Intros) zu verwenden, weil sie sonst auch die Hihats oder die Attack der Kick abschneiden.

LJ Martinez
25. January 2006, 11:17
Hab mal eine Nummer gehört, die wurde mit so einem Tool bearbeitet, da haben die Höhen ziemlich unnatürlich geklungen. War nicht so mein Fall. Ist aber schon ein paar Jahre her, kann also durchaus sein, dass diese Programme mittlerweile auch schon verbessert wurden.

Wenn ich's anschließend auf mp3 rippe wird's egal sein, da höre ich keinen Unterschied.

Muß ohnehin dann jeder für sich entscheiden, wieviel er in den Klang der Aufnahme eingreifen möchte. smile.gif

LJ Martinez
25. January 2006, 11:20
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von www.dj-shop.at: (http://www.dj-shop.at:)
Also, De-Noiser sind unbedenklich, wenn vernünftig eingesetzt. </font>[/QUOTE]Ich schätze mal, die De-Noiser, die in den Studios verwendet werden, haben auch eine dementsprechende Qualität. Können da Programme wie ein Magix oder andere Tools in dieser Preisklasse mithalten?

Stee Wee Bee
25. January 2006, 11:33
Also, ich rede von Plugins wie den WaveLab-internen De-Noiser oder vom Waves X-Noise.

LJ Martinez
25. January 2006, 11:37
Ach so, alles klar smile.gif

Sunny Dj
26. January 2006, 17:34
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von Tolle Töne --- dj-shop.at:
... etwas streng gehütete Gemeinisse von Mastering-Studios. </font>[/QUOTE]Schau einfach das beide Kanäle gleich laut sind.Den Rest vergiß einfach, den das was die heutigen Tonstudios (mit oder ohne Geheimnisse) produzieren ist fast nurmehr Müll.

Wenn du Wert auf Klang und Dynamik legst, solls so aussehen:
http://www.amadeus.cc//SunnyTransfer/direstraits2.jpg

Wenn du es perfekt hinkriege willst, so:
http://www.amadeus.cc//SunnyTransfer/oldfield2.jpg


Was die heutigen Tonstudios mit ihren Limitern,Compressoren,De-Essern und De-Noisern und Normalizer so rausbringen sieht in etwa aus:

http://www.amadeus.cc//SunnyTransfer/sheryl2.jpg

Wenn du mit WaveLab oder Sony SoundForge aufnimmst, kannst nicht viel falsch machen.
Aber ändere nix an der Aufnahme, die Platten wurden ja eh schon gemastert!

Lg Sunny

[ 26.01.2006, 18:38: Beitrag editiert von: Sunny Dj ]

Da_Bob_E
26. January 2006, 20:40
So wie bei Sheryl Crow siehts auch beim Benassi aus......Ne echte Cabernossi eben tongue.gif

Ich muss mich auch immer ein wenig spielen bei aufnahmen.Gehört einfach dazu......bei langen Tracks recht nervig wenns lange dauert und man hats ein wenig übertrieben beim druckvoller gestalten :D

Chris B.
27. January 2006, 04:46
http://www.amadeus.cc//SunnyTransfer/direstraits2.jpg

ich weiss nicht, aber das was da neben dem bild steht is doch totaler müll, oder nicht?!
wie soll etwas mehr dynamik bringen, nur weils nicht die 0db erreicht?! bei mir wär da "normalisieren" angesagt, damit der höchste peak auf 0db (oder sehr sehr knapp darunter) liegt. was soll da dynamik geben?
und soweit ich weiss, sollte man auch von vornherein schon so abmischen, dass keine übersteuerungen vorkommen (und vll paar db leiser) ... sonst geht sogar was an audiodaten verloren (zu leise) - also warum "bessere qualität"? :D

naja... vll sitz ich einem irrglauben auf :D

p.s.: so eine "wurst" spielt mtviva rund um die uhr - unterbewusste wahrnehmung - was lauter, das besser... (was aber nicht so ist)

[ 27.01.2006, 05:49: Beitrag editiert von: Chriz B ]

Sunny Dj
27. January 2006, 10:40
@Bobby: Also ne Ca-Benassi sozusagen.Ich lach mich weg :D :D :D

@Chriz B.: Dynamik bedeutet das ich hohe Lautstärkensprünge machen kann, ohne dabei den Pegel des Grundrauschens zu erreichen. Da das Grundrauschen (wenn in DDD gemastert wurde) einer Cd so gut wie nicht da ist, kann hier auch ein "leise" aufgenommener Track sehr viel Dynamik bieten.
Der Verfasser des Textes formuliert hier etwas ungeschickt.Die Reserven nützen Dire Straits an anderen Stellen der CD aus.Dieser Track sollte also bewusst etwas leiser als die anderen sein...

Eine Band spielt ja auch nicht immer gleich laut.Ruhigere Songs kommen in einer gemütlichen Lautstärke, bei anderen Nummern gibts dann Vollgas.
Wenn du die Cd gemastert hättest wären alle Tracks auf -0,1dB normalisiert, die Stimmung,die durch lauter und leiser entsteht, bei dem durchhören des Albums, wäre also schon weg.

Und so gehts dann weiter bis ein Album oder die Cd komplett "zermastert" wurde.

Schade, lg Sunny

Stee Wee Bee
27. January 2006, 11:56
Wichtig ist, dass ein Track Platz zum "Atmen" hat.

Das Dilemma hat ja eigentlich damit begonnen, dass sich die Tonstudios darin übertreffen wollten, wer den lautesten (und damit unüberhörbarsten) Werbespot fabriziert.

Da gehen die Durchschnittspegel bis -5dB

In den 90ern hatte man bei Dance-Tracks bei der Extended -14dB und bei der Radioversion -12dB

Dann kamen die neuen Sendestudios bei den Radiostationen, wo alles von der Festplatte kommt und die Moderatoren verlernten, den Pegel zu justieren.

Fazit: man geht denselben Weg wie in der Werbung und versucht, seinen Track so laut wie möglich zu machen.

Dass dies auf Kosten des Sounds geht, vergessen die Herren aber dabei komplett.

Drum ist auch R'n'B oder Hip Hop im Radio erträglicher, weil dort durch das geringere Tempo mehr Abstand zwischen den Signalen liegt.

Bis vor kurzem galt die Faustregel (obwohl auch schon zu extrem):
Extended -11 bis -10dB
Radio: -9 bis -8dB
Die rede ist vom Durchschnitsspegel (in der WaveLab-Anzeige die blauen, langsamen Balken in der Mitte der großen Pegelanzeige)

Heute krieg ich oft Radioversionen für Compilations, die -6dB haben.

Die werden dann aber auf der Compi beinhart leiser gedreht, klingen aber trotzdem immer noch sch***

Wenn man bedenkt, dass bei den Radiosendern ohnehin enorme Kompressoren eingesetzt werden, wundert es einen nicht, wenn kein Dance gespielt wird.
Bei mittelmäßiger Empfangsqualität im Auto hört sich eigentlich jeder moderne Dancetrack voll Kacke an, wenn wir uns ehrlich sind.

[ 27.01.2006, 12:57: Beitrag editiert von: www.dj-shop.at ]

Sunny Dj
27. January 2006, 12:16
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von www.dj-shop.at: (http://www.dj-shop.at:)
Wichtig ist, dass ein Track Platz zum "Atmen" hat. </font>[/QUOTE]Das ist genau die Formulierung die mir nicht einfallen wollte!Danke Stevie!
Man kann das Signal noch so hochzüchten, es mag vielleicht vom technischen Aspekt und vom logischem Standpunkt her noch zu rechtfertigen sein.Aber es gibt keinen Lautsprecher der dem Signalschrott dann noch folgen kann!Auch bei einer Groß-PA-Anlage wirds kompliziert,da Endstufen und Limiter nicht mehr wirklich wissen,was sie mit diesem Signal machen sollen.Und dann kanns schonmal passieren das bei sauteuren Martin Audio Bässen nacheinander die "Papierln" rausfallen :eek: !
Hier die Frage die sich so mancher "Tonmeister" stellen sollte: Mache ich Musik um sie technisch zu analysieren oder mache ich Musik um sie dann über einen Lautsprecher wiederzugeben?

Lg Sunny

Stee Wee Bee
27. January 2006, 15:26
Hinzu kommen noch einige Gustostückerln der Produzenten, die sich einen Dreck um Subfrequenzen scheren.

Da kenne ich Tracks, wo die Open Hihat solo läuft und der Bass-Speaker im 20Hz-Bereich herumwabbert.

Und das nur, weil der "Produzent" vergessen hat, dass man bei Sounds, die man von Platten gesampelt hat, immer die Subschwingungen der Nadel wegfiltern muss.

Eine Hihat gehört sowieso unter 500Hz gecuttet, weil dort nix mehr sein kann.

Resultat: Der Track verliert unheimlich an Lautstärke, weil die Subfrequenzen enorm den Gesamtpegel drücken und der Heini versucht das durch Überkomprimierung wettzumachen.

Ein wenig sollte man sich schon in die Materie einarbeiten, bevor man seine Werke auf die Menschheit loslässt :rolleyes:

Ich rede jetzt aber nicht von Demo-Produzenten, die stehen bei mir noch unter "Welpenschutz" (frei nach D.Bohlen).

Chris B.
27. January 2006, 16:58
@sunny: ja so gesehn hast du recht... habs jetzt dieses "mehr dynamik" nur auf die abbildung der wellenform angeprangert - sprich: auf diesen kleinen ausschnitt... schlecht formuliert bzw. schlecht gewählte wellenform (sollte man bisschen wegzoomen und zeigen dass es in zB "track 3" mehr ausschlag gibt)... also müsste ich mich korrigieren... WENNS nach mir ginge würde ich alle tracks zusammen(!) NORMALISIEREN - also der peak im lautesten track der gesamtheit :D

@dj-shop: *ausatmen kann* gut dass ich nicht absample :D