da Brain
14. April 2004, 16:29
Berlin (dpa) - Die Veranstalter der Berliner Love Parade haben den diesjährigen Techno-Umzug in der Hauptstadt abgesagt. Die Verhandlungen mit dem Senat über eine Beteiligung an den Kosten des Raver-Umzugs seien gescheitert, teilte eine Sprecherin der Love Parade Berlin GmbH der dpa mit.
Eine Sprecherin von Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) erklärte dagegen, für den Senat seien die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. An diesem Freitag solle es ein abschließendes Gespräch mit den Love-Parade-Machern geben. Die Love Parade sollte am 10. Juli stattfinden.
Nach Rekordjahren mit bis zu 1,5 Millionen Teilnehmern waren im vergangenen Jahr nur noch 500 000 Technofans zu wummernden Rhythmen durch den Berliner Tiergarten getanzt. Zuletzt war die landeseigene Messe Berlin in die Catering-Organisation der Parade mit eingestiegen, um den finanziell angeschlagenen Partymachern zu helfen.
Soziologe: Techno ist nicht tot
Dortmund (dpa) - Die Techno-Bewegung hat nach Expertenmeinung ihren Status als Zeitgeist-Phänomen verloren. «Trotzdem gibt es die Szene noch, und die ist gar nicht einmal so klein», sagte der Dortmunder Soziologe Ronald Hitzler in einem dpa- Gespräch. Dennoch habe Techno in der Breite an Bedeutung verloren.
«In den 90er Jahren war die Musik- und Jugendkultur sehr stark von Techno geprägt», sagte Hitzler. Das sei zurückgegangen. «Das sieht man zum Beispiel daran, dass die Dance-Sendungen nicht mehr im Hauptprogramm der Musik-Sender laufen. Die Jugend ist eher wieder zu Rock oder Pop zurückgekehrt.» Es gebe keine Nachfolge-Szene zu der Techno-Bewegung. «Jetzt stellt sich viel eher die Frage: Wann kommt das Techno-Revival?»
Eine endgültige Absage der Love Parade wäre für den Soziologen aber «ein schlechtes Signal für die Hauptstadt». Die Love Parade sei mehr, als nur eine reine Techno-Veranstaltung und habe mit der echten Techno-Szene direkt nicht sehr viel zu tun. «Sie ist viel mehr eine Art technoider Sommer-Karneval. Sie hat viel mit Lebensfreude zu tun.» Immerhin gebe es ähnliche Veranstaltungen in vier oder fünf Städten weltweit. «Eine endgültige Absage der Parade in Berlin würde mich sehr irritieren», sagte Hitzler.
Eine Sprecherin von Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) erklärte dagegen, für den Senat seien die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. An diesem Freitag solle es ein abschließendes Gespräch mit den Love-Parade-Machern geben. Die Love Parade sollte am 10. Juli stattfinden.
Nach Rekordjahren mit bis zu 1,5 Millionen Teilnehmern waren im vergangenen Jahr nur noch 500 000 Technofans zu wummernden Rhythmen durch den Berliner Tiergarten getanzt. Zuletzt war die landeseigene Messe Berlin in die Catering-Organisation der Parade mit eingestiegen, um den finanziell angeschlagenen Partymachern zu helfen.
Soziologe: Techno ist nicht tot
Dortmund (dpa) - Die Techno-Bewegung hat nach Expertenmeinung ihren Status als Zeitgeist-Phänomen verloren. «Trotzdem gibt es die Szene noch, und die ist gar nicht einmal so klein», sagte der Dortmunder Soziologe Ronald Hitzler in einem dpa- Gespräch. Dennoch habe Techno in der Breite an Bedeutung verloren.
«In den 90er Jahren war die Musik- und Jugendkultur sehr stark von Techno geprägt», sagte Hitzler. Das sei zurückgegangen. «Das sieht man zum Beispiel daran, dass die Dance-Sendungen nicht mehr im Hauptprogramm der Musik-Sender laufen. Die Jugend ist eher wieder zu Rock oder Pop zurückgekehrt.» Es gebe keine Nachfolge-Szene zu der Techno-Bewegung. «Jetzt stellt sich viel eher die Frage: Wann kommt das Techno-Revival?»
Eine endgültige Absage der Love Parade wäre für den Soziologen aber «ein schlechtes Signal für die Hauptstadt». Die Love Parade sei mehr, als nur eine reine Techno-Veranstaltung und habe mit der echten Techno-Szene direkt nicht sehr viel zu tun. «Sie ist viel mehr eine Art technoider Sommer-Karneval. Sie hat viel mit Lebensfreude zu tun.» Immerhin gebe es ähnliche Veranstaltungen in vier oder fünf Städten weltweit. «Eine endgültige Absage der Parade in Berlin würde mich sehr irritieren», sagte Hitzler.