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Vollständige Version anzeigen : Selbstständig - Wie, Was, Wann, Wo,...


Sam Valve
8. July 2010, 20:16
Also, auf was soll/muss man achten, wenn man seine eigene Firma, sein eigenes Unternehmen aufmachen/gründen will?

Wie lauft das da mit Versicherung bzw. Sozialleistungen?

Wie geht mit den Steuern?

Muss man einen "Meisterbrief" haben, um überhaupt eine Firma gründen zu dürfen?

Was ist überhaupt Voraussetzung, um eine Firma zu machen?


Mich würds nur nebenbei interessieren, vllt. in ein paar Jahren mal was zu machen, muss aber erst noch alles überdenken.

Mfg

Yosh!
8. July 2010, 20:39
Hier wäre es vielleicht interessant, welche Art von Gewerbe du anmelden willst.

Ich habe ein Gewerbe für meinen Nebenjob angemeldet, das ich aber auch gleichzeitig für meine Rechnungen als DJ nutzen darf.
Steuern etc. gsd noch kein Thema, da Geringfügigkeitsgrenze, es dürfen Rechnungen geschrieben werden - die müssen aber ohne MWSt ausgestellt werden.

Diese Geringfügigkeit gilt aber nur, solange der Jahresumsatz unter 30.000€ bleibt, bzw. der Gewinn davon unter 4.000irgendwas ... wenns darüberhinaus geht, können andere Leute hier bestimmt bessere Infos geben. :)

Lg Yoshi

Berni
8. July 2010, 20:45
Wichtig ist zu Beginn mal, dass selbständig nicht zwangsmäßig bedeuten muss, eine eigene Firma (Unternehmen) zu haben.

Grundsätzlich ist der erste und wertvollste Ansprechpartner für dich generell die WKÖ - dort wirst du beraten, kriegst Tipps und erfährst ALLES wichtige, was du für deine Branche oder Sparte wissen musst.
(Gratis in der Regel.)
Die sagen dir auch, ob es zum Beispiel reicht, Freiberufler zu sein oder ob du ein Unternehmen gründen MUSST - das kann sich sogar von Bezirk zu Bezirk unterscheiden!

Wenn du nur mehr selbständig bist, zahlst du deine Sozialbeträge bei der dann für dich zuständigen Anstalt selber ein - SVA der gewerblichen Wirtschaft zum Beispiel.
Da kann man nicht sagen, wie viel du genau bezahlst - das weiß dann dein Steuerberater, den du dir unbedingt nehmen solltest.
Alleine kannst du OHNE Ausbildung oder jahrelange Erfahrung in dem Dschungel nicht auskommen.
(Pension musst du natürlich auch selber einbezahlen, da sind die Pensionskassen aber eh schon einige Zeit autonom.)

Soviel aber vorweg: Du hast es dann mit Finanzamt und SVA zu tun - also wie gesagt:
Hol dir einen Profi als Steueberater, der dich alles für dich regelt.
Und nicht einen den du kennst, weil die Schwester deines Bruders eine Freundin hat, die einen Onkel hat, dessen Bruder mal ...
Mit den beiden ist nämlich nicht gut Kirschen essen und du wirst sonst schnell merken, warum die SVA und das Finanzamt soooooooooooo beliebt sind. ;)

Edit: Der Steuerprofi berät dich dann auch - wie Yosh! andeutet - ob du dich zum Beispiel von der Mwst-Befreiung befreien lassen solltest usw.

djparalyzer
8. July 2010, 21:19
Ein Jahreseinkommen bis 10.000 Euro ist steuerfrei, wenn man darüber hinaus kommt wird besteuert! Du darfst im Jahr zu deinem regulären Einkommen 700 Euro dazuverdienen. Wenn du da drüber bist musst du das auch versteuern.

Das mit dem Gewerbe kann man so nicht genau sagen. Für viele bzw die meisten Gewerbe braucht man eine gewisse Berufsausbildung/Lehre/Abschluss

Die Wirtschaftskammer kann dir da gut helfen, gibt auch eine Anlaufstelle für Jungunternehmer!

Wichtig ist auf jeden Fall ein Business Plan, in dem festgehalten wird was du machen willst, strategische Partner, finanzielle Ist Situation, wie du deine Ziele erreichen wirst, wie sich die Gewinne entwickeln sollen etc... Sonst bekommst von der Bank kein Geld.... :D

Berni
8. July 2010, 21:26
Danke, dass du einfach nochmal das wiederholst, nur in anderem Kontext, was eh ohnehin schon erwähnt wurde.
Lass mich raten - du studierst BWL?
:D :hihi: :hihi:

Sam Valve
8. July 2010, 21:35
Ok, werd mich da mal bei der WKO schlau machen, danke.

Berni
8. July 2010, 21:47
Für GogoTänzer gibt es da spezielle Regelungen.

Sam Valve
8. July 2010, 21:48
Für GogoTänzer gibt es da spezielle Regelungen.

Aso ok. .

Motz
8. July 2010, 22:05
Danke, dass du einfach nochmal das wiederholst, nur in anderem Kontext, was eh ohnehin schon erwähnt wurde.
Lass mich raten - du studierst BWL?
:D :hihi: :hihi:


Vorletzte Schulwoche bei mir in der BW-Stunde:

"Herr Maierhofer, als Abschluss eine leichte Frage: Erzählen sie mir etwas über Bestellungen im Internet!"

Ja also, das Wichtigste ist einmal die Rücktrittsfrist. Diese beträgt 7 Werktage ab Vertragsabschluss, falls der Verkäufer den Käufer nicht über sein Rücktrittsrecht informiert verlängert sich die Frist auf 1 Monat.

"FALSCH! Die Rücktrittsfrist beträgt 7 Monate, wenn der Käufer nicht über sein Rücktrittsrecht belehrt wurde erhöht sich die gesetzlich vorgeschriebene Frist auf einen Monat!"

Das hab ich grad gsagt!

"DAS STEHT SO NICHT IM BUCH !!! "

blede oide Hexe :boese:

Ich hasse diese BWL-ler:D


b2t: Ich bin mir sicher, dass beste wäre es wenn du dich an die WKÖ wendest - ist auch gratis. Ich hab eig auch erst die dritte Klasse in der HAK abgeschlossen, könnte dir sicher weiterhelfen, aber es gibt so verschiedene Branchen, Regelungen und Voraussetzungen das es besser ist wenn du dich an die WKÖ wendest. Und einen Steuerberater würd ich auch sehr empfehlen wenn du nicht mindest einen Buchhaltungs/Controlling-Kurs belegt hast - ist im Prinzip ne einfache Sache aber man muss auch wissen wie.


lg

Berni
8. July 2010, 22:09
b2t: Ich bin mir sicher, dass beste wäre es wenn du dich an die WKÖ wendest - ist auch gratis. Ich hab eig auch erst die dritte Klasse in der HAK abgeschlossen, könnte dir sicher weiterhelfen, aber es gibt so verschiedene Branchen, Regelungen und Voraussetzungen das es besser ist wenn du dich an die WKÖ wendest. Und einen Steuerberater würd ich auch sehr empfehlen wenn du nicht mindest einen Buchhaltungs/Controlling-Kurs belegt hast - ist im Prinzip ne einfache Sache aber man muss auch wissen wie.


lg

Das Problem, das WIR Akademiker mit den HAKlern haben ist, dass sie den Unterschied zwischen Buchhaltung und Steuer nicht kennen.
:D :D

Motz
8. July 2010, 22:38
Das Problem, das WIR Akademiker mit den HAKlern haben ist, dass sie den Unterschied zwischen Buchhaltung und Steuer nicht kennen.
:D :D


Ich denk mal,dass er nicht so ein großes Unternehmen gründen will damit er einen eigenen Mitarbeiter hat der ihm die Buchhaltung führt (ist ja noch einfach), ihm KORREKT alles verbucht und eine eigene Bilanz aufstellt. Da die meisten Steuerberater diesen Service auch haben ists so doch viel einfacher :D

Oder willst du mir sagen jeder Arbeitnehmer kennt den Unterschied zwischen Aktivierungspflichtigen, Betrieblichen Durchlaufsteuern etc ? :p

djparalyzer
8. July 2010, 22:50
Danke, dass du einfach nochmal das wiederholst, nur in anderem Kontext, was eh ohnehin schon erwähnt wurde.
Lass mich raten - du studierst BWL?
:D :hihi: :hihi:
Bin dieses Semester fertig geworden mit dem Bakk, und das was ich geschrieben hab stand so nicht da... Je nach Rechtsform bzw. Gewinnermittlung wird eine andere Abrechnung gemacht. Da ich mal nicht annehme, dass er gleich eine AG oder GmbH anreißen wird gehe ich davon aus, dass eine einfache Einnahmen Ausgaben Rechnung gemacht wird.

Was dir also von den Einnahmen über die Ausgaben übrig bleibt, ist dein Gewinn (dein Jahreseinkommen sozusagen). Das ist dann die Bemessungsgrundlage für die Steuern. Bis du mal soweit bist dass du zwingendermaßen eine doppelte Buchführung machen musst weil ja Einnahmen aus Gewerbebetrieb (unter Berücksichtigung des §189 UGB) etc... dauert das mal... Beispiel: Hast du auch noch einen normalen Bürojob und legst zB nebenher auf für ca sagen wir mal 300 Euro pro Abend (nehmen wir mal an 1mal in der Woche 4 mal im Monat = 1200 Euro im Monat dazu) mit Rechnung bzw Beleg, dann kommen im Jahr nach Adam Riese ca 14400 dazu. Davon musst du dann natürlich auch Steuern zahlen und zwar insofern, dass es deine Bemessungsgrundlage deiner "normalen Erwerbstätigkeit" als Angestellter erhöht. Es werden also alle Einkünfte zusammengerechnet, wär ja auch Schwachsinn wenns anders wär *g* Das kann man zB auch im Steuerausgleich machen wenns mehr war, siehe Finanzonline. Hast du allerdings eine Steuernummer für diese Geschichten gelöst (also bist beim Finanzamt angemeldet für solche Dinge bekommst eine eigene Nummer) wird das wieder gesondert angegeben...

Pfuh also alles ultrazach, das geht halt jetzt ewig so weiter... ich hab in Rechnungswesen auf der Uni immer nur einen 4er gehabt, also bitte nicht steinigen wenn ich jetzt das ein oder andere mal danebengehaut hab :D

djparalyzer
8. July 2010, 22:51
Ich denk mal,dass er nicht so ein großes Unternehmen gründen will damit er einen eigenen Mitarbeiter hat der ihm die Buchhaltung führt (ist ja noch einfach), ihm KORREKT alles verbucht und eine eigene Bilanz aufstellt. Da die meisten Steuerberater diesen Service auch haben ists so doch viel einfacher :D

Oder willst du mir sagen jeder Arbeitnehmer kennt den Unterschied zwischen Aktivierungspflichtigen, Betrieblichen Durchlaufsteuern etc ? :p

In der Größenordnung macht er sicher mal nur eine Einnahmen Ausgaben Rechnung und Vorsteuerabzugsberechtigt wird er sicher auch nicht sein...

djparalyzer
8. July 2010, 22:52
Das Problem, das WIR Akademiker mit den HAKlern haben ist, dass sie den Unterschied zwischen Buchhaltung und Steuer nicht kennen.
:D :D
Ich hab kein Problem mit HAKlern... ;)

DJMAT
8. July 2010, 23:08
Die Fragen solltest dir mal vorab stellen:
Wie bringe ich Kapital auf? (Eigenkapital, Fremdkapital)
Welche Rechtsform
Alleine oder mit Partnern (zwecks Risiko)
Wenn mit Partnern, welche Rechte haben diese

naja ich hoff es hilft da a bissl, wenn net dann ignoriers einfach.

lg

Berni
9. July 2010, 10:05
Ich hab kein Problem mit HAKlern... ;)
Kein Wunder, du bist ja auch BWLer .... ;)

Wo du mir aber kaum widersprechen wirst - selbst bei den wenigen Dingen, die ihr sinnvoll über Steuern gelernt habt - ist, dass er einen Steuerberater braucht, der ihm erklärt, wie er seine Buchhaltung und seine Steuern zu führen hat.
Alleine kann er das nicht wissen und über Tipps von Dritten ist das zuwenig.
Dem Finanzamt ist Unwissen egal - die vergrößern deine Furche bei Bedarf bis nach Paraguay, um daran Mais anzubauen, wenn sie wollen.

djparalyzer
9. July 2010, 11:29
Kein Wunder, du bist ja auch BWLer .... ;)

Wo du mir aber kaum widersprechen wirst - selbst bei den wenigen Dingen, die ihr sinnvoll über Steuern gelernt habt - ist, dass er einen Steuerberater braucht, der ihm erklärt, wie er seine Buchhaltung und seine Steuern zu führen hat.

Als BWLer traue ich mich sagen, dass ich mich nach mehreren LVs zum Thema Steuerrecht eigentlich ganz fit fühle... Dennoch würde ich auch für Spezialfragen einen Steuerberater anrufen *g* Da mich das Thema interessiert werde ich mich wahrscheinlich in die Richtung (Steuern, Revision, Treuhand) im Masterstudium (obwohl ich noch mit Mag. abschließe, komisch...) vertiefen.

P.s.: In Steuerrecht hatte ich einen 2er insgesamt *g* Da ist die Chance ganz okay dass ich was dazu weiß :)

Wenn du Fragen hast kannst du mir eine PM schicken, vielleicht kann ich dir ja helfen ;) Ein Freund von mir wird das nächste Semester mit Jus fertig, den kann ich auch noch befragen :)

Berni
9. July 2010, 12:36
Kann auch sein, dass das nur am schlechten Ruf liegt, den BWLer generell bei ECHTEN Wirtschaftern haben ... ;) ;)

djparalyzer
9. July 2010, 12:57
Kann auch sein, dass das nur am schlechten Ruf liegt, den BWLer generell bei ECHTEN Wirtschaftern haben ... ;) ;)

"Echte" Wirtschaftler... Wirtschaftler ist jeder der sich mit Wirtschaft auseinandersetzt, was zwangsläufig jeder Mensch auf diesem Planeten ist.

Haha es haben generell alle Akademiker einen schlechten Ruf in Österreich. "Oh weh der hot studiert, der waaaas jo nix, is nur Theoretiker...." Stimmt teilweise, allerdings würde ich mich davor hüten, alle BWL Absolventen über einen Kamm zu scheren. Mal abgesehen davon, dass es genug Selbständige gibt, die nie studiert haben und trotzdem Konkurs anmelden weil sie einfach unfähig sind...

Berni
9. July 2010, 17:20
Ich wollte damit sagen, dass der Vergleich WIWI und BWL ungefähr so ist, als würdest du zuerst Platon lesen und dann ein lustiges Taschenbuch.
;)

djparalyzer
9. July 2010, 17:57
Ich wollte damit sagen, dass der Vergleich WIWI und BWL ungefähr so ist, als würdest du zuerst Platon lesen und dann ein lustiges Taschenbuch.
;)

Ich bin da etwas verwirrt ;) Ich war nie auf der HAK und kann nicht sagen wie dort der BWL Unterricht so ist *g*