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Vollständige Version anzeigen : DJ Flatrate


Berni
19. November 2009, 07:32
In UK wird seit einiger Zeit eine fruchtbare Diskussion geführt, wie man die Musiklandschaft wieder etwas pushen kann.

Kurz vorweg: Die Clubs und die Disco in UK befruchten da die Verkaufscharts noch sehr - dort können teilweise Titel Nummer 1 werden, nur weil sie in den Discos richtig und gut eingesetzt werden.
Beispiele: Armand van Helden und Eric Prydz.

Diskutiert wird nun ziemlich hartnäckig eine "Musikflatrate für Förder" , also für Menschen, die mithelfen können, Musik populär zu machen.

Aussehen könnte das so:
DJs, Promotoren, Radio-DJs usw sollen sich mit einem Formular anmelden können, welches durch die staatliche Komponistenvereinigung geprüft wird.
Dort unterschreibt der Antragsteller auch, dass er keine Titel illegal weiter gibt.

Wird der Antrag positiv bewertet - nachdem er überprüft wurde - zahlt der DJ usw. Hausnummer 5€ pro Monat, und kann sich gratis und unbeschränkt Musik aller Genres und Interpreten (deren Plattenfirmen mitmachen) downloaden und einsetzen.

Ziemlich hart entwickeln sich diese Gespräche gerade zwischen Befürwortern und Ablehnern.

Was sagt ihr dazu?
Gute Idee?
Unsinn?
Wo liegt die Gefahr?
Wo liegt der Nutzen?

und fernab davon:

Hat man DJs lange Zeit als Promotoren für Musik unterbewertet?

micki0279
19. November 2009, 07:51
Hmmm, schwer zum Sagen!
Bin schon eher der Meinung, dass das Spielen der Musik in Diskos und im Radio die beste Werbung ist, daher sollte die Musik für Deejays gratis sein.

Also ist das Ganze m.M. nach ein guter Ansatz.

djparalyzer
19. November 2009, 07:58
Daher sollte die Musik für Deejays gratis sein.
Seh ich nicht so... Ein Deejay verdient mit der Musik anderer ja auch Geld. Somit sollte er mal für seine Tracks zahlen. Die Großen werden eh bemustert und die Kleinen (Residents in Kommerz Hütten etc...) sollen ihre Musik brav kaufen...

*edit* Vor allem muss man mal festlegen wer WIRKLICH Deejay ist, und dann wirds wieder schwer... Wie in den Promopools...

reini
19. November 2009, 08:00
Ansatz mag gute sein, aber ich moechte nicht wissen, wieviel DJ Hodenpetzi es dann auf einmal gibt ?! Wie kontrolliert man das?
Die grossen DJs kennt man, aber die "kleinen", die in einer Dorf-Disco mit 400 Besuchern am Tag auflegen, sind ja auch nicht zu verachten, aber die kennt vl keiner, der das kontrolliert.

Berni
19. November 2009, 08:03
Es ist die Rede von Sachbearbeitern, die jeden Fall überprüfen.
Wird in Gb eh vielleicht nur um die 80-1000 Leute geben, die in Frage kommen (persönliche Schätzung von mir).
Somit will man Hodenpezis ausschließen.

reini
19. November 2009, 08:07
Ja, aber wenn sich 10.000 Hodenpezis anmelden, wie pickts dann die richtigen raus? Und wenn von 1000 gibts mind. 20, die die Files 1:1 ins Internet stellen...

Berni
19. November 2009, 08:10
Die genauen Details kenn ich nicht, aber die werden an diese Probleme sicher auch denken.
Und du musst eines beachten: Das soll dort ja die staatliche Gesellschaft machen, die direkten Zugriff auf die Disco- Location- Radiodaten hat.
(Also wie oft geöffnet, wo gelegen, wie viele Leute, wer Resident ...)
Da würde ein Hodenpezi schnell aufgedeckt werden - zumal er sich gesetzlich beim Antrag ja verpflichten müsste, nix weiterzugeben. Tut er es trotzdem, macht er sich strafbar - und zwar diesmal wirklich.

Gibt ja schon zahlreiche Wasserzeichenmöglichkeiten bei Musik, fernab von Kopierschutz etc.

Chris B.
19. November 2009, 09:06
Wow, ab dem Zeitpunkt ist die Vinyl definitiv tot.
Immerhin sinds gerade die DJs die sie in irgendeiner Weise noch halbwegs am Existenzminimum halten.

Vorallem glaube ich, dass ausschließlich DIEJENIGEN Kunden sind, die ein bisschen ein engeres Verhältnis zur Musik haben... semi-pro-DJs, semi-pro-Producer oder auch einfach Fans die alles mitverfolgen erhalten sich glaub ich auch ganz stark...

Alex Kay
20. November 2009, 07:58
Ich finde es immer wieder schade daß kleine dj's als "hodenpetzi" abgestempelt werden.
davon abgesehen gibts ja promos. Für den rest sollte jeder dj zahlen. ist ja sein arbeitswerkzeug.

Berni
20. November 2009, 08:11
Alex Kay: Nix gegen kleine DJs, aber der SINN einer Promo ist in erster Linie ihr Einsatz.
Was macht es für einen Sinn, jemanden zu bemustern, der eh nie / wenig auflegt?

Die "Marktforschungs" oder "Betatest"-Zweckmäßigkeit von Promos gibt es schon lange nicht mehr, das war nur in wirtschaftlich guten Zeiten der Fall,

Steve Guess
20. November 2009, 08:22
Ist eine gute Idee finde ich. Hat bestimmt auch Nachteile, aber die Deejays sind auch diejenigen, die (in vielen Fällen) die Musik "berühmt" machen. Warum nicht ihnen das Material zur Verfügung stellen?

In gewisser Weise gibts das ja jetzt schon mit den Promo Pools, aber gegen geringes Entgelt die Musik auch noch aussuchen zu können - das wäre fein.

djparalyzer
20. November 2009, 08:52
Ja fragt sich nur welche Deejays... Die Sachen die bei uns gut ankommen werden zuerst von den Großen gespielt... Deswegen finden diese Tracks dann auch Einzug in unsere "Hütten". Wenn, dann sollten nur die Großen zugriff darauf haben, aber nicht jeder 08/15 Resident...

Alex Kay
20. November 2009, 09:47
Die "Marktforschungs" oder "Betatest"-Zweckmäßigkeit von Promos gibt es schon lange nicht mehr, das war nur in wirtschaftlich guten Zeiten der Fall,
bin ja schon lang draussen :verlegen:

seien wir ehrlich: richtig *große* dj's bekommen die musik jetzt schon nachgeschmissen.
radiosender bekommen sogar geld für's pushen.
wenn musik für eine breitere masse gratis zugänglich wird, verliert sie ihren wert. und dann irgendwann auch den sinn. würd ich sagen.

Chris B.
20. November 2009, 09:48
Musik wird nie ihren Sinn verlieren...

Alex Kay
20. November 2009, 09:52
ja, das würde jetzt woanders hin führen. aber mal ehrlich: wir können das ja heute schon beobachten. die qualität wie früher gibt es im allgemeinen nicht mehr.

Chris B.
20. November 2009, 11:18
ja, das würde jetzt woanders hin führen. aber mal ehrlich: wir können das ja heute schon beobachten. die qualität wie früher gibt es im allgemeinen nicht mehr.

Ja, weil die Bignames, die davon immer gelebt haben, nichtmehr davon leben können.
Jetzt ist die erste Reihe verschwunden, und jetzt kommt der Nachwuchs der einfach nicht ganz so mithalten kann. Wie auch - immerhin sind die meisten schon viele Jahre aktiv gewesen. Die Producer die heute noch Handsup Rausbringen sind vielleicht zwischen 15 und 25 Jahre alt und haben in dieser Neidgesellschaft oft nicht die Möglichkeiten eines großen Studios mit vielen Connections.

djparalyzer
20. November 2009, 11:33
Der letzte große Klassiker im Housebereich war für mich "Show Me Love" und selbst das ist ein Cover... *ggg* Naja wir werden sehen was das nächste Jahrzehnt bringen wird :)

Alex Kay
21. November 2009, 02:29
Naja wir werden sehen was das nächste Jahrzehnt bringen wird :)
mir meinen 40er :D

@ Chris: Ja, das meine ich... Wenn die große Masse zu Flatrates kommt, werden wohl noch weniger Produzenten davon leben können...