Vollständige Version anzeigen : Autofahren im hohen Alter: Eure Meinung
Chris B.
9. February 2009, 14:24
Gerade auf orf.at gelesen:
93-jährige Lenkerin verursachte Unfall
Eine 66-jährige Frau ist am Sonntagabend in Wien-Währing schwer verletzt worden, als sie die Gentzgasse überqueren wollte. Sie wurde von einem Auto erfasst, das von einer 93-Jährigen gelenkt wurde.
Ich bin durchaus dafür, dass ruhig auch ältere Menschen mit den Auto fahren "dürfen". Aber wenn ich lese, dass es um eine DREIUNDNEUNZIG-jährige Fahrerin handelt, dann stell ich mir da eher eine gebrechliche Dame vor, die sich beim "ins Auto setzen" schon schwer tut. Allein das schon ist doch ein nicht zu verachtender Punkt. Sollte sie in einen Unfall verwickelt werden, sollte sie, falls unverletzt, dann das Pannendreieck aufstellen gehen?
Klar, man will ungern jemandem einen Riegel vorschieben, vorallem weil Autofahren irgendwie doch was mit "Freiheit" zu tun hat. Ich würde auch ungern sehn, dass man meinen Eltern irgendwann einmal die Berechtigung entziehen würde. Doch irgendwo(!), muss es einfach eine Grenze geben, wo man sagt "Okay, die Person für den Straßenverkehr zuzulassen wäre unzumutbar. Die Person ist in bestimmten Verkehrssituationen körperlich schlichtweg überfordert!".
Damit will ich nicht sagen, dass alte Menschen schlechte Autofahrer sind. Manchmal ist das vielleicht sogar das Gegenteil, aufgrund der langjährigen Fahrpraxis. Aber irgendwann einmal kann auch die längste Fahrkarriere das körperliche Handicap nichtmehr kompensieren.
Eine 93-jährige soll, wenn sie ins Schleudern gerät, reaktionsschnell und gekonnt gegenlenken? Ich würde die Fahrerin echt einmal auf der Schleuderplatte sehen wollen.
Der Thread ist jedenfalls nicht als Pranger gedacht. Aber wenn ich mir denke, dass Menschen in dem Alter noch tonnenschwere Fahrzeuge bewegen, dann kann man bald schon von Gemeingefährdung reden.
Eure Meinung zu dem Thema? Vielleicht jemand, der Erfahrung machen musste?! :confused:
Ben_Zane
9. February 2009, 14:27
Ich bin ganz auf deiner Seite Chris !
Eine Art Überprüfung der Fahrtauglichkeit wäre vielleicht angebracht ab einem bestimmten Alter.
Aber wie durchführen etc. is ja ein Riesenaufwand den sich warscheinlich keiner antut...
Chris Mojito
9. February 2009, 14:28
Naja, das alles aufs Alter einzuschränken wäre mMn nicht so sinnvoll.. Es gibt 90-Jährige, die besser beinand sind als manche 60-Jährigen.
Aber eine Überprüfung der Reaktionsfähigkeit und des Fahrkönnens sollte es in regelmäßigen Abständen geben (jährlich oder maximal alle 2 Jahre). Wer ein gewisses Maß an Reaktion nicht erreicht, ist eine Gefährdung für den Straßenverkehr. Nicht nur für sich, sondern auch für alle anderen Teilnehmer.
Chris B.
9. February 2009, 14:30
Naja, das alles aufs Alter einzuschränken wäre mMn nicht so sinnvoll.. Es gibt 90-Jährige, die besser beinand sind als manche 60-Jährigen.
Das stimmt natürlich... allerdings ist 90 ein Alter, wo wirklich die seltensten noch SO gut beinand sind. Kann aber nur mutmaßen :X
tomy_s
9. February 2009, 14:33
Meiner Meinung sollte ab einem gewissen Alter ein Fahrsicherheitstraining inkl. Test (Reaktion, Fahrtüchtigkeit,...) gemacht werden müssen. Also gesetzlich vorgeschrieben.
Wenn die älteren Leute den Test nicht positiv bestehen wird ihnen der Führerschein entzogen. Ist hald hart.
Die älteren Leute kommen einfach nicht mehr mit dem schnellem Straßenverkehr mit. Vor allem in Wien. Natürlich darf man nicht alle in einen Topf werfen, deshalb wäre ich für so einen Fahrtüchtigkeitstest.
Das traut sich halt keine Partei durchzusetzten, oder als Wahlthema zu bringen, weil ja dann, ich sag mal fast alle älteren Leute die Partei nicht wählen würden, weil die ihnen ja dann das Autofahren "wegnehmen".
Apollon Justice
9. February 2009, 14:33
Naja, das alles aufs Alter einzuschränken wäre mMn nicht so sinnvoll.. Es gibt 90-Jährige, die besser beinand sind als manche 60-Jährigen.
Im Endeffekt läuft also alles auf eine sache hin: Das ist ein Problem, das man nicht generell abhandeln kann und das Alter als Argument ausreicht. Es kommt immer auf die Umstände des Einzelfalls, sprich auf den konkreten Menschen an, wie Chris schon erwähnt hat.
guenny123
9. February 2009, 14:34
Naja mein Großvater zb is jetzt 77, fährt selbst auch noch mitn dem Auto und ist besser beinand als so mancher 50 jähriger! ;)
Dennoch bin auch dafür ab einem gewissen alter zumindest eine Überprüfung durchzuführen, da es genug ältere Leute den Verkehr weit mehr behindern und gefährden als so mancher Fahranfänger, wenn ma das so sagen darf! :)
Chris B.
9. February 2009, 14:37
Naja mein Großvater zb is jetzt 77, fährt selbst auch noch mitn dem Auto und ist besser beinand als so mancher 50 jähriger! ;)
Dennoch bin auch dafür ab einem gewissen alter zumindest eine Überprüfung durchzuführen, da es genug ältere Leute den Verkehr weit mehr behindern und gefährden als so mancher Fahranfänger, wenn ma das so sagen darf! :)
Sicher ist 77 auch schon ein hohes Alter, aber jetzt rechne nochmal 15 Jahre drauf!
Es geht einfach darum, dass es zum Beispiel unverantwortlich wäre, grob gesagt "Fahruntüchtige" wissentlich bzw. ohne überprüft zu haben, eine 93-jährige auf die Straße zu lassen, welche irgendwann mal aus einem Fahrfehler heraus im schlimmsten Fall eine junge Familie auslöscht.
noxman
9. February 2009, 20:54
Naja ich kenne selbst zwei ältere Menschen in meiner Umgebung die weder einen Blinker noch eine STOP Tafel kennen. Also um es banal auszudrücken eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer sind.
So und jetzt stellt sich die Frage. Eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit wäre zwar für andere weit sicherer aber in vielen ländlichen Regionen gibt es im Dorf keine Möglichkeit um Lebensmittel zu besorgen und sehr marode öffentliche Verkehrsmittel. Und oft werden ältere Menschen von ihren Kindern vernachlässigt. Also sind manche Menschen so schlimm es auch klingt, um zu überleben von einem Fahrzeug abhängig.
Und zweitens würde uns so eine Überprüfung auch nerven denn wir bleiben schließlich auch nicht für immer jung.:D
Also im Grunde kann man eh nichts ändern und muss die alten Leute fahren lassen egal ob sie sich oder Andere gefährden oder auch nicht.
Mfg.
Chris Mojito
9. February 2009, 21:04
Also im Grunde kann man eh nichts ändern und muss die alten Leute fahren lassen egal ob sie sich oder Andere gefährden oder auch nicht.
Naja, so ist es auch wieder nicht.
Wir könnten ja auch die Alkohol-Grenze nach oben setzen oder gleich ganz streichen. Ist ja dann schließlich auch egal, ob andere gefährdet werden oder nicht.
(Achtung! Überspitzte Formulierung! Mir ist bewusst, dass es viel mehr Unfälle von alkoholisierten, als von alten Leuten gibt!)
noxman
9. February 2009, 21:11
Naja, so ist es auch wieder nicht.
Wir könnten ja auch die Alkohol-Grenze nach oben setzen oder gleich ganz streichen. Ist ja dann schließlich auch egal, ob andere gefährdet werden oder nicht.
(Achtung! Überspitzte Formulierung! Mir ist bewusst, dass es viel mehr Unfälle von alkoholisierten, als von alten Leuten gibt!)
ja aber saufen musst nicht um zu überleben???:D
guenny123
9. February 2009, 21:21
ja aber saufen musst nicht um zu überleben???:D
Nicht? :confused: :confused:
Ossi
9. February 2009, 21:21
Ganz einfach einen allgemein befristeten Führerschein einführen (gibts ja bei den LKW Fahrern auch) und die Sache ist somit erledigt. Das Ganze altersmäßig mithilfe einer Progession aufteilen und basta.
z.B.
Befristung 20 - 30 jähriger => 15 Jahre
Befristung 30 - 40 jähriger => 12 Jahre ...
usw.
Wäre mal eine Idee oder Vorschlag meiner Seite.
Natürlich sollte diese Aktion nicht als reine Abzocke durchgeführt werden, da das ganze aber mit Sicherheit nicht "kostenfrei" ablaufen wird, könnens von mir aus EUR 20.- Selbstbehalt sein .. Zahle ich lieber alle 10 - 15 Jahre einen kleinen Betrag, weis aber auch das die anderen (österr.) Verkehrsteilnehmer auch auf ihre Reaktionsfähigkeit usw. überprüft wurden.
Indurro
9. February 2009, 21:40
Der Anteil solch alter Menschen im Straßenverkehr ist dermaßen gering, dass ich mich darüber nicht aufregen kann, sorry.
Solange besoffen Auto gefahren wird, Führerschein-Neulinge sich wie die Heroes fühlen, auf Autobahnen gedrängelt wird, etc., brauchen wir uns nicht über diesen Promillesatz an Fahrzeuglenkern beschwerden, die über 70, 80 sind.
Ich hab großen Respekt vor Leuten, die 40, 50 Jahre lange gearbeitet, eine Familie großgezogen haben und dann im hohen Alter noch so selbstständig sind.
Das soll man nicht diskriminieren.
Auch wenn sie übervorsichtig unterwegs sind, und hier und da den Verkehr behindern, regen wir uns bitte über die komplett Gestörten auf der Straße auf, die man tagtäglich begegnet.
99% solcher Gefahrensituationen werden von Fahrzeuglenkern verursacht, die weit unter 93 Jahre alt sind ... :rolleyes:
Stee Wee Bee
9. February 2009, 22:34
Auch wenn es mich naheliegenderweise als erstes hier betreffen wird.
Ich bin für ärztliche Fahrsicherheitstests ab 65.
Die Reaktionszeit manches 80jährigen liegt im Bereich eines jungen Fahrers mit mehr als einem Promille Alkohol im Blut.
Erschreckend hoch ist der Anteil verwirter Greise, die zu Geisterfahrern werden, weil sie die Orientierung verlieren.
Oder die mitten auf Autobahnen ins Schritttempo abbremsen, weil sie ein Schild lesen wollen.
Da gibt es welche, die können kaum noch gehen, aber sollen bei Gefahr auf die Bremse hupfen können.
Hier gehört regelmäßig kontrolliert, ob jemand noch fähig ist oder nicht, bei Gefahr genauso schnell reagieren zu können wie ein jüngerer Verkehrsteilnehmer.
Und der einzige Grund, warum das noch nicht Gesetz ist, ist der, dass sich die Parteien anpfeifen, mit solch einer unpopulären Maßnahme die Masse der Senioren als Wähler zu verlieren.
Chris B.
9. February 2009, 22:39
Der Anteil solch alter Menschen im Straßenverkehr ist dermaßen gering, dass ich mich darüber nicht aufregen kann, sorry.
Hi!
Dies ist eine Diskussion. Gugg mal Wikipedia danach, mag es jetzt nicht raussuchen :D
btw. JA, du hast mit deiner Aussage recht, aber wie gesagt, steht hier eben das hohe Alter zur Diskussion, und nicht ob diese Diskussion nun nötig ist oder nicht. Wenn du sie nicht als nötig empfindest, dann denk dir einfach "Der Chris spammt schonwieder" und gut :D
MR_VooDoo
9. February 2009, 22:44
kann dir nur zustimmen Stevie!
Bin zwar dafür das man ab 60 zur Überprüfung muss aber die 5 Jahre jetzt hin oder her ist nicht so tragisch...
hab das selber schon oft genug erlegt das die "älteren" schlechter fahren wie einige Jugendliche mit 1 Promille.
Ich hab auch selbst ein paar solcher Fälle in der Ortschaft und die haben ziemlich regelmäßig kleinere Unfälle..
mein Opa ist z.B jetzt 75 und lässt sein Auto schon seit mehrer Jahren stehen.
Er fährt nur ganz selten 1km zum Billa einkaufen aber das wars schon.
lg
Chris B.
9. February 2009, 22:47
mein Opa ist z.B jetzt 75 und lässt sein Auto schon seit mehrer Jahren stehen.
Er fährt nur ganz selten 1km zum Billa einkaufen aber das wars schon.
Finde ich echt vorbildlich... irgendwie kann ichs nicht verstehen. Wenn ich mich nichtmehr sicher fühle bzw. ich selbst schon an mir merke, dass ich nicht gut sehe oder sonstiges, könnte ich nicht autofahren... an die Brillenträger: schonmal ohne Brille oder Kontaktlinsen gefahren?
Stee Wee Bee
9. February 2009, 23:32
Das Problem sind für mich auch weniger diejenigen, die den Kilometer zum Billa fahren, sondern die, die einmal im Jahr den Wagen aus der Garage holen, um die Verwandtschaft zu besuchen.
Selbst mir als sehr geschultem Fahrer geht es so, dass ich mich z.B. nach einem zwei- oder dreiwöchigen Urlaub nicht mit der gleichen Lockerheit ans Steuer setze, wie wenn ich mehrmals wöchentlich unterwegs bin.
Und wenn man monatelang nicht fährt und noch dazu schon in hohem Alter befindlich ist, dann wirken da schon einige Risikofaktoren zuviel zusammen.
Kommt es auf dieser jährlichen Standardstrecke dann auch noch zu Ausnahmesituationen (Umleitungen, schlechte Witterung, etc.), sind viele dieser Menschen hoffnungslos überfordert und Unfälle geradezu vorprogrammiert.
DJSub-Zero
10. February 2009, 07:21
ich wäre dafür das ältere Menschen ab 65 od. 70+ nochmals eine Fahrprüfung machen sollen bzw. ein Ärtzlichesattest holen!!
Ältere personen sind ja auch Ausgenommen vom Vertrauensgrundsatz, da sie ja gegebenfalls schlecht sehen, hören usw... da wäre sowas net schlecht.
Free
10. February 2009, 07:51
und eben weil sie vom vertraunsgrundsatz ausgenommen sind sollten sie genausowenig autofahren wie betrunkene oder kinder. bzw ihre fahrtüchtigekeit fürs erste mal in regelmäßigen abständen ärtzlich überprüfen lassen, und als zweiten schritt eine normale fahrüberprüfung (so wie beim 3-phasen schein) machen. bei nichtbestehen -->nachschulung. wer das alles zahlen soll is jedoch fraglich.
DJSub-Zero
10. February 2009, 07:57
bei nichtbestehen -->nachschulung. wer das alles zahlen soll is jedoch fraglich.
die Person selbst ;).... wer sonst? Der/Die Pensionist/in will ja Autofahren..
tomy_s
10. February 2009, 08:04
Solche Personen dürften nicht mehr fahren:
http://www.youtube.com/watch?v=lXjNCKyU3oc
Der braucht nach 5 Kilometer wahrscheinlich eine neue Kupplung. Aber er hat sich eh selbst bestraft.
Apollon Justice
10. February 2009, 11:15
Ganz einfach einen allgemein befristeten Führerschein einführen (gibts ja bei den LKW Fahrern auch) und die Sache ist somit erledigt. Das Ganze altersmäßig mithilfe einer Progession aufteilen und basta.
z.B.
Befristung 20 - 30 jähriger => 15 Jahre
Befristung 30 - 40 jähriger => 12 Jahre ...
usw.
Von einer generellen Befristung halte ich wenig, weil ja nich jeder Mensch gleich ist, manche sind im Alter fitter, manche weniger. Daher würde ich es sinnvoller finden, wenn man ab einem gewissen Alter(ca. 60 Jahre würd' ich sagen) alle paar Jahre verpflichtende Überprüfungen der Fahrtauglichkeit einführen würde. Wie das aber in der Praxis aussehen sollte und was die Folgen des Ergebisses der Überprüfungen sein sollten, darüber müsste man dann genauer nachdenken, wobei aber mE ein Entzug der Fahrerlaubnis nur die Ultima Ratio sein sollte, vorher eher kleinere Einschränkungen...
Ossi
10. February 2009, 11:41
Der von mir gepostete Vorschlag ging in diese Richtung um ein "Geraunze" (wie es in Österreich typisch ist) zu unterbinden - da sich damit dann jeder daran halten muss.
Stell dir vor es wird so eine Kontrolluntersuchung für Menschen ab 60 Jahren verpflichtend, aber in einem relativ kurzen Zeitraum passieren dann tagtäglich Unfälle mit 50 jährigen (Geisterfahrer, Unachtsamkeit usw.), was passiert dann? Es wird wieder geraunzt das die Verordnung schon bei 50 jährigen angewendet werden muss usw.
Deshalb würde die eine Variante gleich im Vorhinein weitere Diskussionen unterbinden.
Just my http://www.in-gender.com/cs/emoticons/TwoCents.gif
noxman
10. February 2009, 16:13
Nicht? :confused: :confused:
Zumindest die meisten nicht. Ausnahmen gibts immer, stimmts.:D
Apollon Justice
10. February 2009, 19:09
Der von mir gepostete Vorschlag ging in diese Richtung um ein "Geraunze" (wie es in Österreich typisch ist) zu unterbinden - da sich damit dann jeder daran halten muss.
Stell dir vor es wird so eine Kontrolluntersuchung für Menschen ab 60 Jahren verpflichtend, aber in einem relativ kurzen Zeitraum passieren dann tagtäglich Unfälle mit 50 jährigen (Geisterfahrer, Unachtsamkeit usw.), was passiert dann? Es wird wieder geraunzt das die Verordnung schon bei 50 jährigen angewendet werden muss usw.
Deshalb würde die eine Variante gleich im Vorhinein weitere Diskussionen unterbinden.
Just my http://www.in-gender.com/cs/emoticons/TwoCents.gif
Verstehe! So meinst das also.
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