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Vollständige Version anzeigen : ITALIEN geht neue Wege ...


Berni
4. August 2008, 16:58
..
Man kann von Berlusconi halten, was man will.
Aber manchmal hat er - so finde ich zumindest - gute Ideen.

Sein neuester Streich: Seit heute untersützt eine spezielle Einheit des italienischen Heeres die Polizei bei ihrer Arbeit.
Die Jungsoldaten sind nicht als Ermittler oder Vollzieher in Amt und Würden.
Diese Aufgaben bleiben weiterhin bei der Polizei.

Aber: Sie sind an kritischen Punkten (gewissen U-Bahnstationen, schützenswerten Objekten, da wo viele Menschen sind und wo Leute oft Hilfe brauchen) stationiert, helfen und bewachen.

Ich finde das eine super Idee!
Das würde auch unserem Bundesheer wieder mehr Sinn geben, zumal mehr Sicherheit ja nie schlecht ist.
Auch wenn die Bundesheerler nicht extrem viel machen dürfen (dürfen nur Platzverbote aussprechen, Personalieren kontrollieren, Leute festhalten oder Sachlagen aufnehmen), dennoch:
Alleine die Präsenz und die Assistenz für die Polizei sind schon viel wert!


Momentan läuft bei unseren Nachbarn damit eine sechs Monate dauernde Testphase.
Sollte dies aber Wirkung zeigen, kann sich Berlusconi vorstellen, spezielle Ausbildungen und Uniformen für diesen "Ordnungsdienst" einzuführen.

..........................................

Was sagt ihr dazu?
Sinnvoll, nicht sinnvoll?

Meine Meinung: Wenn man das geschickt macht, und das so konzipiert, dass nicht der Eindruck eines "Heer-Staates" aufkommt, wäre das glaube ich in Ö auch gut.

Und eure Meinung?

Chris Mojito
4. August 2008, 17:04
..Personalieren kontrollieren..

Schau, schau :p

Finde die Idee super! Bin mir sicher, dass schon alleine die Präsenz von Uniformierten den ein oder anderen Übergriff verhindert.

Auch für Österreich wäre das sicher nicht schlecht. Schließlich gibt es genug Rekruten, die sinnlos den ganzen Tag herumsitzen und auf Dienstschluss warten. Nur müsste halt dann auch mal ein wenig am Baum der Aufmerksamkeit gerüttelt werden und nicht für eine Stelle, wo ein Rekrut reicht, gleich drei Leute abkommandieren. Aber ob das bei unserer Regierung so einfach ist? Ich bezweifle es...

DJ Moreno
4. August 2008, 17:07
Bin etwas zu wenig informiert über die aktuelle Lage in Italien aber ich halte diese Aktion außenpolitisch für Italien nicht sehr förderlich - Stichwort "Kriminalität nicht im Griff" "Faule Polizei".

RAZE
4. August 2008, 18:28
...kommt drauf an wo und wie, als Kontrolleure in den Kurzparkzonen etc. brauch ich sie nicht :D, aber gegen Gewaltübergriffe find ich es ganz okay.

lg

IAN NEVARRA
4. August 2008, 19:15
Ja, ansich keine schlechte Idee. Man muss wirklich - denke ich - drauf aufpassen, dass es nicht nach einem Militärstaat aussieht.
Trotzdem... den Mann kann ich einfach nicht ernst nehmen. Schon gar nicht, wenns ihm öfters den Vogel raushaut: http://www.youtube.com/watch?v=KkDp-6t-keA :D

Indurro
4. August 2008, 22:24
Auch für Österreich wäre das sicher nicht schlecht. Schließlich gibt es genug Rekruten, die sinnlos den ganzen Tag herumsitzen und auf Dienstschluss warten.

Soweit ich das mitbekommen habe, sind das keine "Rekruten" sondern Kadersoldaten.
Einen Grundwehrdiener in dieser Art einzusetzen halte ich für absolut unangebracht. Jemand, der 250 Euro (?) im Monat für einen "Fulltime-Job" bekommt, und lieber was anderes machen würde, ist nicht die geeignete Person, um für Sicherheit zu sorgen.

Der italienischen Lösung kann ich durchaus Gutes abgewinnen.
Dieses "Präsenz zeigen" ist eine gute Möglichkeit, gerade bei U-Bahn-Stationen etc. Kriminalität im Keim zu ersticken und die Polizei zu entlasten.
Den Versuch gilt es zu beobachten, und zu analysieren ob es was bringt.

Chris Mojito
4. August 2008, 23:12
Sehe ich genauso wie du, Gregor, vielleicht habe ich es ein wenig falsch ausgedrückt..

Dass es einem 18-20-jährigen scheiß egal ist, ob das jetzt was bringt oder nicht (eben u.A. aufgrund der niedrigen Entlohnung), liegt mehr oder weniger auf der Hand.

Als Unterstützung von Kadersoldaten könnten hingegen Rekruten auf jeden Fall eingesetzt werden. Schon klar, dass eine Schar von lauter "Frischgfangten" nicht viel bringen kann..

Indurro
4. August 2008, 23:29
Bei uns in Graz (und ich wohne unmittelbar neben dem Jakominiplatz, das ist ein Konflikt-Punkt) wurden vor einiger Zeit sogenannte Ordnungshüter installiert. Die haben natürlich weniger Rechte als Polizisten, und kümmern sicher eher darum, aufzuklären, Störenfriede im Bedarfsfall wegzuschicken, oder bei schlimmeren Vergehen festzuhalten, bis die Polizei eintrifft.

Desweiteren gibt es zB bei Lebensmittelgeschäfte in der Innenstadt Security-Mitarbeiter. Da steht beim Spar tatsächlich ein Security-Typ am Eingang, ähnlich wie bei einer Disco.

Nur!
1.) Ich hab bis dato noch keinen einzigen Ordnungshüter gesichtet, weder bei Tag noch bei Nacht.
2.) Der Sicherheits-Tpy im Spar läuft zwar im Geschäft durch die Gegend und kontrolliert Ausweise, wenn jemand was alkoholisches kauft, und man sich nicht sicher ist ob er schon volljährig ist.
Aber er verhindert nicht, dass ich vor dem Geschäft von 5 Asozialen (mit Hunden im Schlepptau) angeschnorrt werde.

Und genau da sehe ich die Schwierigkeit, dass es an Kompetenz fehlt.
Das spricht sich ja mit der Zeit rum "die dürfen eh nix machen", daher wird das Problem nicht gelöst, sondern einfach nur umständlicher gemacht.

aqualoop
5. August 2008, 06:39
also den ganzen positiven meinungen hier kann ich wenig abgewinnen. mit dieser aktion nähert man sich nur wieder einen schritt mehr in polizeistaat, die freiheiten des einzelnen werden weiter eingeschnürt!

prinzipiell ist jede art der überwachung abzulehnen, da sie die freiheit, die individualität, die selbstverantwortung des einzelnen untergräbt und letztendlich auch zunichte macht.
klar, man versucht quasi eine wildgewordene herde von sozialen außenseitern nun mit gewalt einzudämmen. nur löst es damit das problem ja nicht, sondern schafft nur neue hohlwinkel der gesellschaft. lösungsansätze sollten immer an der wurzel des baumes fußen. eine gesellschaft und die menschen darin von klein auf aufbauen, nicht sie vorerst zerschlagen um dann gewalt anwenden zu können. man hat ja über jahrzehnte nichts anderes gemacht als die persönliche entwicklung jedes einzelnen zu sabotieren und zu zerstören!

sprich, das ist erst der anfang, der totalitäre staat ist gar nicht mehr zu verhindern und dem ahnungslosen bürger wird dieser natürlich unter dem deckmantel der sicherheit, die es ja in wahrheit dadurch noch weniger gibt, schmackhaft gemacht!

Berni
5. August 2008, 06:55
Wo habt ihr denn das mit den "Frischgfangtn" gelesen?
Hab überall nur was von speziell ausgebildeten Hütern gefunden ...
Das ist dann natürlich was anderes.

Stee Wee Bee
5. August 2008, 08:14
@Aqualoop: wenn ich kein schlechtes Gewissen haben muss, kann es mir egal sein, wieviel Polizei und/oder Heer präsent sind.

Wenn damit das lichtscheue Gesindel abgeschreckt wird, nur gut.

Ich würde mich auf jeden Fall sicherer fühlen.

Kann also den linkslinken Aufschrei nicht wirklich nachvollziehen.

aqualoop
5. August 2008, 08:27
ja möglich dass sich ein paar leute wie du sicherer fühlen, nur das grundproblem wird dadurch nicht gelöst!

scheinbar sind aber die meisten menschen inzwischen eh willenlose thronen, die alles mit sich machen lassen und denen es egal ist, wieviel sie ihrer freiheit beschnitten werden. und warum muss man zwangsläufig immer etwas zu verbergen haben, nur weil man nicht als gläserner mensch dastehen will??

möglichst unauffällig zu sein ist demnach immer noch das beste. sobald ein regime zuviel über die eigene persönlichkeit weiß, umso gefährlicher wird es. wie wir aus der geschichte wissen, haben schon damals die klügsten menschen ihre identität möglichst weit verschleiert. nur der dumme agiert im vordergrund ;)

Stee Wee Bee
5. August 2008, 08:39
Hmmm, patroullierendes Bundesheer macht mich nicht "gläsern".
Ich bin natürlich auch gegen Eingriffe in die Grundrechte auf Datenschutz, etc.
Aber im konkreten Fall betrifft es den "Normalbürger" einfach nicht.

Ob jetzt Polizei oder Heer für etwas mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen, ist doch sowas von Powidl.

Immer mit Dingen daherzukommen, die mit dem aktuellen Thema eigentlich gar nichts zu tun haben, zeugt von billiger Demagogie, nicht von politischem Weitblick.