aqualoop
29. November 2007, 19:09
Auszug aus orf.at:
"Am Straflandesgericht Wien ist Donnerstagnachmittag das Urteil im Prozess zu einem Mordkomplott an einem 41-jährigen Familienvater gefallen.
Angeklagt waren seine Ehefrau, sein Stiefsohn und die Schwiegermutter. Die drei hatten den Mordplan gemeinsam geschmiedet. Der 17-jährige Stiefsohn setzte ihn am 21. März gemeinsam mit seiner Mutter in die Tat um: Er schoss erst auf sein Opfer, schlug mit einem Feuerlöscher auf dessen Kopf ein und versetzte dem 41-Jährigen dann noch Stiche mit einem Küchenmesser. Die Mutter schlug ebenfalls zu.
Lebenslang, 18 und neun Jahre Haft
Sie wurde wegen Anstiftung zum Mord zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Der zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alte Sohn der Frau erhielt wegen Mordes neun Jahre. 18 Jahre Haft setzte es schließlich für seine Großmutter, die ihm unter anderem eine Waffe besorgt hatte.
Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Der junge Mann akzeptierte seine Strafe, doch Staatsanwältin Katja Wallenscheswki gab vorerst keine Erklärung ab. Die Ehefrau und ihre Mutter meldeten Strafberufung bzw. Bedenkzeit an.
Mildernde Umstände für 18-Jährigen
Bei der Strafbemessung wurde den beiden Frauen erschwerend angerechnet, ihren eigenen Sohn bzw. Enkelsohn in die Sache "hineingezogen" zu haben, wie Richterin Eva-Maria Wilder in der Urteilsbegründung ausführte. Trotz ihrer bisherigen Unbescholtenheit habe das entsprechend sanktioniert zu werden.
Beim 18-Jährigen fand das Gericht demgegenüber keinen Erschwerungsgrund, während dessen umfassendes, reumütiges Geständnis, die Bestimmung durch Erwachsene sowie seine schwierige Lebenssituation mildernd berücksichtigt wurden. Bei einem Strafrahmen von bis zu 15 Jahren erschienen den Richtern neun Jahre tat- und schuldangemessen.
Ehemann musste "weg"
Als Grund für die Tat nannten die drei Angeklagten die angebliche Vorliebe des Getöteten für außergewöhnliche Sexualpraktiken. Die Ehefrau des Floridsdorfers habe diese nicht mehr ertragen.
Der Mann habe jahrelang "ekelhafte Sachen" von ihr verlangt, wenn er von der Arbeit nach Hause kam. Angeregt von Pornovideos, habe er mit ihr abartige Szenen "nachgestellt". Es sei "immer schlimmer, immer ärger, immer öfter" geworden, hatte die Frau der Polizei erzählt. Eine Scheidung konnte sie sich nicht vorstellen.
Sohn zur Tat angestiftet
Die 35-jährige Frühpensionistin, die an einer chronischen Krankheit leidet, räumte ein, schon Wochen vor der Tat mit ihrer Mutter beschlossen zu haben, dass ihr Mann "wegmuss".
Sie bekannte sich schuldig, ihren ältesten Sohn zum Mord angestiftet und sich an den Tötungshandlungen beteiligt zu haben, als der zum Tatzeitpunkt 17-Jährige den Plan in der ehelichen Wohnung in Wien-Floridsdorf umsetzte. Darüber hinaus entschlug sie sich der Aussage.
Für die Zuneigung der Mutter
Gesprächiger hatte sich der angeklagte Bursche gezeigt: Er habe sich mit der Tat die Zuneigung seiner Mutter "erkaufen" wollte. Diese hatte nach dem Scheitern ihrer ersten Ehe zwar das Sorgerecht für den Burschen und seinen jüngeren Bruder zugesprochen bekommen, trat dieses später jedoch freiwillig ab, um "ein neues Leben zu beginnen", wie sie dem Jugendamt erklärte.
Mordplan beim Frühstück geschmiedet
Eines Tages sei er beim Frühstück von den beiden Frauen gefragt worden, ob er sich "zutraue", seinen Stiefvater "auf illegale Weise wegzubringen".
Der 17-Jährige sagte, unter Kokaineinfluss wäre das denkbar, worauf ihm seine Großmutter ausreichend Bargeld zusteckte und erläuterte: "Die Mama derblast es nimmer!" Außerdem kaufte die Großmutter bei einem Bekannten eine Pistole.
"Ich hab' nicht drüber nachgedacht"
Auf die Frage, weshalb er sich zum Mord bereiterklärt habe, sagte der Jugendliche: "Ich hätte für meine Mutter alles gemacht. Ich hab' mich geborgen gefühlt." Weshalb diese ihren Mann loswerden wollte, habe ihn nicht beschäftigt: "Ich hab' nicht drüber nachgedacht."
Schwiegermutter zögerte erst
Die Großmutter, die sich ebenfalls der Anstiftung zum Mord schuldig bekannte, legte dar, sie habe deswegen mitgemacht, "weil ich nicht sehen konnte, wie meine Tochter leidet". Diese habe ihr nämlich erzählt, dass sie aufgrund ihres Ehemanns "Beruhigungstropfen" benötige, so die 53-jährige Postangestellte.
"Weil's nicht normal ist"
Die Tochter, zu der sie ein sehr inniges Verhältnis habe, habe sie im Februar wissen lassen, dass sie ihren Mann "auf illegale Weise" loswerden wolle: "Ich habe das am Anfang nicht ernst genommen. Dann habe ich gesehen, dass sie es ernst meint."
Sie habe sich in weiterer Folge dazu "hinreißen" lassen, sich an dem Mordkomplott zu beteiligen: "Ich würde es gern rückgängig machen, weil's nicht normal ist." Sie habe nur an ihre Tochter gedacht, sagte die 53-Jährige."
also irgendwie ist die rechtssprechung in diesem lande schon mehr als zweifelhaft :rolleyes:
da werden 3 familienmitglieder zu lebenslanger haft verurteilt, weil sie jemanden beseitigt haben. also ich würde sagen, es handelt sich 1. mal um totschlag, denn es ist offensichtlich, dass der ehemann die frau psychisch misshandelt hat und sie wusste sich nicht anders zu helfen.
wobei in diesem fall beide ordentlich einen an der waffel haben dürften. sie kann sich nicht trennen und er merkt scheinbar nicht, dass sie ihn loswerden will bzw. dass sie keine lust mehr für ihn empfindet. ich frage mich, wie das bei denen im bett abgelaufen ist, immerhin kam die mordidee ja nicht von heut auf morgen!
den jungen burschen trifft meineserachtens die wenigste schuld, immerhin ist er als 17jähriger seiner mutter halt etwas zu hörig gewesen und so wie man das aus dem artikel herausliest, tat er das ja nicht gerne und ohne grund!
davon abgesehen, wenn das so stimmt wie es im artikel geschrieben steht, handelte es sich bei dem ehemann eh um einen irren perversen, somit eigentlich eh besser, dass der weg ist! traurig, aber wahr.
alles in allem halte ich das urteil für mehr als überzogen und frage mich, was die geehrte richterin für ein problem hat? :rolleyes:
"Am Straflandesgericht Wien ist Donnerstagnachmittag das Urteil im Prozess zu einem Mordkomplott an einem 41-jährigen Familienvater gefallen.
Angeklagt waren seine Ehefrau, sein Stiefsohn und die Schwiegermutter. Die drei hatten den Mordplan gemeinsam geschmiedet. Der 17-jährige Stiefsohn setzte ihn am 21. März gemeinsam mit seiner Mutter in die Tat um: Er schoss erst auf sein Opfer, schlug mit einem Feuerlöscher auf dessen Kopf ein und versetzte dem 41-Jährigen dann noch Stiche mit einem Küchenmesser. Die Mutter schlug ebenfalls zu.
Lebenslang, 18 und neun Jahre Haft
Sie wurde wegen Anstiftung zum Mord zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Der zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alte Sohn der Frau erhielt wegen Mordes neun Jahre. 18 Jahre Haft setzte es schließlich für seine Großmutter, die ihm unter anderem eine Waffe besorgt hatte.
Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Der junge Mann akzeptierte seine Strafe, doch Staatsanwältin Katja Wallenscheswki gab vorerst keine Erklärung ab. Die Ehefrau und ihre Mutter meldeten Strafberufung bzw. Bedenkzeit an.
Mildernde Umstände für 18-Jährigen
Bei der Strafbemessung wurde den beiden Frauen erschwerend angerechnet, ihren eigenen Sohn bzw. Enkelsohn in die Sache "hineingezogen" zu haben, wie Richterin Eva-Maria Wilder in der Urteilsbegründung ausführte. Trotz ihrer bisherigen Unbescholtenheit habe das entsprechend sanktioniert zu werden.
Beim 18-Jährigen fand das Gericht demgegenüber keinen Erschwerungsgrund, während dessen umfassendes, reumütiges Geständnis, die Bestimmung durch Erwachsene sowie seine schwierige Lebenssituation mildernd berücksichtigt wurden. Bei einem Strafrahmen von bis zu 15 Jahren erschienen den Richtern neun Jahre tat- und schuldangemessen.
Ehemann musste "weg"
Als Grund für die Tat nannten die drei Angeklagten die angebliche Vorliebe des Getöteten für außergewöhnliche Sexualpraktiken. Die Ehefrau des Floridsdorfers habe diese nicht mehr ertragen.
Der Mann habe jahrelang "ekelhafte Sachen" von ihr verlangt, wenn er von der Arbeit nach Hause kam. Angeregt von Pornovideos, habe er mit ihr abartige Szenen "nachgestellt". Es sei "immer schlimmer, immer ärger, immer öfter" geworden, hatte die Frau der Polizei erzählt. Eine Scheidung konnte sie sich nicht vorstellen.
Sohn zur Tat angestiftet
Die 35-jährige Frühpensionistin, die an einer chronischen Krankheit leidet, räumte ein, schon Wochen vor der Tat mit ihrer Mutter beschlossen zu haben, dass ihr Mann "wegmuss".
Sie bekannte sich schuldig, ihren ältesten Sohn zum Mord angestiftet und sich an den Tötungshandlungen beteiligt zu haben, als der zum Tatzeitpunkt 17-Jährige den Plan in der ehelichen Wohnung in Wien-Floridsdorf umsetzte. Darüber hinaus entschlug sie sich der Aussage.
Für die Zuneigung der Mutter
Gesprächiger hatte sich der angeklagte Bursche gezeigt: Er habe sich mit der Tat die Zuneigung seiner Mutter "erkaufen" wollte. Diese hatte nach dem Scheitern ihrer ersten Ehe zwar das Sorgerecht für den Burschen und seinen jüngeren Bruder zugesprochen bekommen, trat dieses später jedoch freiwillig ab, um "ein neues Leben zu beginnen", wie sie dem Jugendamt erklärte.
Mordplan beim Frühstück geschmiedet
Eines Tages sei er beim Frühstück von den beiden Frauen gefragt worden, ob er sich "zutraue", seinen Stiefvater "auf illegale Weise wegzubringen".
Der 17-Jährige sagte, unter Kokaineinfluss wäre das denkbar, worauf ihm seine Großmutter ausreichend Bargeld zusteckte und erläuterte: "Die Mama derblast es nimmer!" Außerdem kaufte die Großmutter bei einem Bekannten eine Pistole.
"Ich hab' nicht drüber nachgedacht"
Auf die Frage, weshalb er sich zum Mord bereiterklärt habe, sagte der Jugendliche: "Ich hätte für meine Mutter alles gemacht. Ich hab' mich geborgen gefühlt." Weshalb diese ihren Mann loswerden wollte, habe ihn nicht beschäftigt: "Ich hab' nicht drüber nachgedacht."
Schwiegermutter zögerte erst
Die Großmutter, die sich ebenfalls der Anstiftung zum Mord schuldig bekannte, legte dar, sie habe deswegen mitgemacht, "weil ich nicht sehen konnte, wie meine Tochter leidet". Diese habe ihr nämlich erzählt, dass sie aufgrund ihres Ehemanns "Beruhigungstropfen" benötige, so die 53-jährige Postangestellte.
"Weil's nicht normal ist"
Die Tochter, zu der sie ein sehr inniges Verhältnis habe, habe sie im Februar wissen lassen, dass sie ihren Mann "auf illegale Weise" loswerden wolle: "Ich habe das am Anfang nicht ernst genommen. Dann habe ich gesehen, dass sie es ernst meint."
Sie habe sich in weiterer Folge dazu "hinreißen" lassen, sich an dem Mordkomplott zu beteiligen: "Ich würde es gern rückgängig machen, weil's nicht normal ist." Sie habe nur an ihre Tochter gedacht, sagte die 53-Jährige."
also irgendwie ist die rechtssprechung in diesem lande schon mehr als zweifelhaft :rolleyes:
da werden 3 familienmitglieder zu lebenslanger haft verurteilt, weil sie jemanden beseitigt haben. also ich würde sagen, es handelt sich 1. mal um totschlag, denn es ist offensichtlich, dass der ehemann die frau psychisch misshandelt hat und sie wusste sich nicht anders zu helfen.
wobei in diesem fall beide ordentlich einen an der waffel haben dürften. sie kann sich nicht trennen und er merkt scheinbar nicht, dass sie ihn loswerden will bzw. dass sie keine lust mehr für ihn empfindet. ich frage mich, wie das bei denen im bett abgelaufen ist, immerhin kam die mordidee ja nicht von heut auf morgen!
den jungen burschen trifft meineserachtens die wenigste schuld, immerhin ist er als 17jähriger seiner mutter halt etwas zu hörig gewesen und so wie man das aus dem artikel herausliest, tat er das ja nicht gerne und ohne grund!
davon abgesehen, wenn das so stimmt wie es im artikel geschrieben steht, handelte es sich bei dem ehemann eh um einen irren perversen, somit eigentlich eh besser, dass der weg ist! traurig, aber wahr.
alles in allem halte ich das urteil für mehr als überzogen und frage mich, was die geehrte richterin für ein problem hat? :rolleyes: