Vollständige Version anzeigen : Qualität der Musik auf Vinyls
djaristoteles
7. August 2006, 18:13
Wollte mal fragen welche Qualität die Musik auf Platten (so auf Mp3s bezogen hat). Ist das 320er oder noch besser?
Stee Wee Bee
7. August 2006, 19:50
Das kann man nicht vergleichen.
Jedes digitale Medium (CD, mp3, usw.) zerlegt die Musik in kleine Schnippsel und baut sie anschließend wieder zusammen. Da aber relativ viele Schreib/Lesefehler auf einer CD sind, arbeitet ein CD-Player mit einer eingebauten Fehlerkorrektur.
Wer jemals einen CD-Player OHNE eingeschalteter Fehlerkorrektur gehört hat, weiß, dass da außer Knacksen und Knistern kaum was rauskommt.
Das alles verändert natürlich das Originalstück, weniger im Hörbereich, aber es ist messbar.
UND, gewisse Frequenzen werden bei digitalen Tonträgern von vornherein weggelassen, weil man sie ja eh nicht hört.
Es gibt aber auch spürbare Frequenzen außerhalb des Hörbereichs, und diese fehlen bei digitaler Musik völlig.
Deshalb spricht man auch davon, dass eine CD im Vergleich zu einem analogen Tonträger wie Tonband oder Platte, kalt klingt.
Dies sins aber alles Dinge, die Musik betreffen, die mit echten Instrumenten gespielt wird, vor allem Klassik.
Ist erstmal ein digitaler Tonträger im Spiel (also auch Aufnahme auf DAT oder direkt in den Rechner), haben wir 16Bit und 44,1kHz - Schnipssel und auch die schönsten Obertöne einer Violine sind dahin.
Man müsste also ein Konzert auf Tonband mitscheneiden und dann auf Platte pressen oder noch besser, das Tonband kopieren, damit der Musikgenuss unverändert rüberkommt.
MP3 geht dann noch einen Schritt weiter und lässt nicht nur das weg, was man nicht hören kann, sondern auch (je nach Qualität) viel vom hörbaren Bereich.
Nach dem Prinzip: "Wenn zwei ähnlichce Sounds gleichzeitig laufen, einer lauter, der andere leiser, dann hört man eh nur den lauteren.
Ein Trugschluss. Bei mp3s mit schlechter Qualität (128kb/s und darunter, aber auch noch 160kb/s) bleibt so ziemlich nur mehr ein Skelett dessen übrig, was im Original noch zu hören ist, alles klingt matschig und hat keinen Bock.
Ein 128kb/s mp3 hat 10% Dateigröße gegenüber dem Original-wav.
Meine Herrschaften, DA SIND 90% PFUTSCH !!!
Ein 320er mp3 hat ca. die Hälfte der Dateigröße eines wavs, da sind die Unterschiede meist nur messbar. Hören wird man sie kaum.
Was jetzt den Vergleich zur Platte betrifft: man kann das nicht vergleichen.
Die Überspielung des Songs auf die Matrize erfordert einen gewaltigen mechanischen Kraftakt der Nadel, die das Zeugs in Lack- oder Kupferfolie reinschneiden muss.
Hier entsteht in den tiefen Frequenzen (wo die Nadel also am meisten auspendeln muss, ein Kompressoreffekt, der die Spitzen der Basskurve abrundet.
Und deshalb haben Platten einfach mehr Bock, wenn sie gut gepresst sind, als je CD oder mp3 haben wird.
Leider wird heute in den Studios alles totkomprimiert, damit ja jeder die lauteste Nummer hat (teilweise werden hier Pegel verwendet, die man nur in der Werbung gebrauchen kann). Das verträgt sich nicht gut mit Vinyl.
Die Tracks, die weniger extrem komprimiert wurden oder ein eignenes Master für die Vinyl verpasst bekommen, klingen auch auf Platte besser.
Aber nicht nur dort, generell sind weniger komprimierte Tracks auch im Club viel geiler anzuhören, auch wenn sie von CD kommen.
Und natürlich auf jeder normalen Hifi-Anlage auch.
Heutzutage kommt da oft nur noch matschige Suppe raus.
Läuft das dann noch über's Radio mit seinen vielen weiteren Kompressoren, klingt das nur noch schrecklich.
Meiner Meinung nach mit ein Grund, warum so wenig Dance im Radio läuft.
Also, ob Platte oder mp3, das Ausgangsmaterial muss schon mal passen, dann haben auch alle Konsumenten was davon.
Platte klingt fetter, 320er mp3 ist aber vertretbar.
djaristoteles
7. August 2006, 20:32
Vielen Dank! Alles klar!!!!
loop-o
7. August 2006, 22:34
WOW! Danke Stevie, ohne vorher darüber groß nachzudenken, interessierts mich jetzt gleich noch mehr!
Sag, stimmt das gerücht das es unhörbare Frequenzen des Schalls gibt, die verschiedene Reaktionen des Körpers oder des Geistes auslösen können?
MfG, Lukas
Stee Wee Bee
7. August 2006, 22:51
Angeblich gibt es eine gewisse Subbass-Frequenz, die den Schließmuskel öffnet, die kann aber mit normalen Lautsprechern nicht erzeugt werden.
Sonst hätte ich da in der Disco schon experimentiert :hihi:
Aber so wie es Infrarot- und Ultraviolettstrahlungen außerhalb des sichtbaren Lichts gibt, gibt es natürlich auch Infra- und Ultraschall.
Ultraschall ist ein bekannter medizinischer Begriff, Infraschall weniger.
Aber ebenso, wie es Lichttherapien gibt, wird auch mit Schall behandelt.
Was den Infraschall, also besonders tiefe Frequenzen betrifft, so weiß man, dass sich Wale damit über tausende Kilometer durch das Meerwasser verständigen können.
Habe jetzt mal in Wikipedia geschaut, auch recht interessant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Infraschall
RenegadeMaster
8. August 2006, 00:23
Was mich intressiert.. Kann's sein dass die Tracks auf den Vinyls versch. Laut sind? Ich hab zb. ein paar Platten die mir extrem leise vorkommen, da muss ich dann wirklich beim Mixen alle Filter voll aufdrehn damit die Lautstärke beim Übergang zusammenpasst..
Oder ist mein Gayringer DJX700 einfach nur Müll?!
Stee Wee Bee
8. August 2006, 00:29
Nein, das habe ich ja gesagt.
Wenn das Ausgangsmaterial nicht für Vinyl geeignet ist, weil zu sehr komprimiert, ist's auf der Platte nur mehr Suppe und klingt eigentlich wieder leiser.
Außerdem ist das Schneiden der Matrize ein beinahe künstlerischer Akt, den nur wirkliche Profis beherrschen.
Da müssen alle Parameter optimal passen, sonst ist das Teil unbrauchbar.
Und eines ist klar: eine Vinyl mit 45 RPM und je einem Track auf jeder Seite ist um ein Eck lauter
als eine mit drei auf jeder Seite und 33 1/3 RPM.
Denn je kürzer das Material ist, dass gepresst werden soll, desto mehr Abstand kann man bei der Rille lassen. Mehr Abstand bedeutet aber, dass man tiefer und demnach auch breiter schneiden kann und das wiederum bedeutet mehr Lautstärke.
KRIZ VAN DALE
8. August 2006, 10:46
Angeblich gibt es eine gewisse Subbass-Frequenz, die den Schließmuskel öffnet, die kann aber mit normalen Lautsprechern nicht erzeugt werden.
Sonst hätte ich da in der Disco schon experimentiert
Hast dus auch mit "No Coke" versucht ? Die geht ja so weit runter, ich könnt mir schon vorstellen dass da was daneben geht wenn man vor einer JBL Wand steht :D
LGC
DJMoses
8. August 2006, 16:42
Angeblich gibt es eine gewisse Subbass-Frequenz, die den Schließmuskel öffnet, die kann aber mit normalen Lautsprechern nicht erzeugt werden.
Sonst hätte ich da in der Disco schon experimentiert :hihi:
Der braune Ton. Schon mal die dazu passende Southpark-Folge gesehen? :D
RAZE
8. August 2006, 17:18
"No Coke"? Was ist das denn, ein Song?
lg
Stee Wee Bee
8. August 2006, 17:34
Ja, von Dr. Alban.
FLASH
8. August 2006, 21:03
"No Coke"? Was ist das denn, ein Song?
lg
Man kann's dir nicht verübeln, dass du den nicht kennst - immerhin bist du im dem Jahr, als No Coke aktuell war, erst auf die Welt gekommen :freches_grinsen:
Andreas G.
9. August 2006, 06:54
Vinyl kontra CD, ein Thema über das man wohl immer diskuttieren wird.
Es ist wohl Geschmackssache.
Ich persönlich bevorzuge CDs, weil Sie praktischer sind, hab aber trotzdem viele Vinyls.
teejack
9. August 2006, 09:38
Was mich intressiert.. Kann's sein dass die Tracks auf den Vinyls versch. Laut sind? Ich hab zb. ein paar Platten die mir extrem leise vorkommen, da muss ich dann wirklich beim Mixen alle Filter voll aufdrehn damit die Lautstärke beim Übergang zusammenpasst..
Oder ist mein Gayringer DJX700 einfach nur Müll?!
ich hoff doch das auch ein DJX700 Gain-Regler haben wird, die sind nämlich genau dafür da ;)
dj_feivel
10. August 2006, 12:39
naja ich sag mal jein, ein einfacher lautstärke regler sind die gains eigentlich nicht. im prinzip regelt der gain, wie sehr die eq einstellung greifen soll. wenn man den gain voll aufdreht verstärkt man eigentlich nur das, was vom eq kommt. subjektiv wirds natürlich lauter. am besten spielt man da mit gain und master. so in etwa....
KRIZ VAN DALE
10. August 2006, 14:02
Leider isses so wenn du den Gain raufschraubst, was leider viele machen, übersteuert die ganze Sache so derb dass es nicht mehr zum anhören ist.
Wird sehr oft won Residents angewendet wo auf der PA der Limiter sehr früh greift, der Master auf Anschlag is, und es trozdem nicht lauter wird.
Leider nicht erst einmal erlebt.
LGC
dj_feivel
11. August 2006, 07:36
nur bringt den gain raufdrehen dann genau nix (im gegenteil)...
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