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Vollständige Version anzeigen : "andere Dimension"


madi
6. August 2003, 13:47
Das Problem mit "guten Dingen" ist, dass, wenn man sie einmal erreicht/erlangt hat, will man freiwilligerweise meist nicht mehr zurücksteigen und wird von Dingen mit geringerem Status entweder gelangweilt oder nicht mehr zufriedengestellt.

Wenn ich eine Woche mit dem 911er von nem Freund fahre möcht ich auch nicht wieder zurück zu meim Diesel Kadett, wenn ich einmal mit am Model im Bett war bediene ich mich auch nicht mehr an Durchschnitts mädeln usw. ...

Analog dazu müsste ich jetzt für meine weitere Fortgehzeit ein ordentlich gebrandmarktes Kind sein!

Ich bin gestern mit relativ wenigen Erwartungen ins Amnesia gefahren weil ein gutes lineup noch nicht die beste Party ausmacht. Tja, gegen 04:00 war ich dort und ich muss sagen, sowas hab selbst ich selten gesehn.
Ein Menschenauflauf vor den Türen Amnesias wie ich es bei Cocoon noch nie erlebt hat. Die Gästeliste war hoffnungslos blockiert. 100te Menschen versuchten irgendwie noch gratis reinzukommen. Die Schlange bei den Karten war sowieso jenseits von Gut und Böse.
Nachdem ich ja die Kamera mithatte und sozusagen ein "Pressefuzzi" war gelang es mir dann doch relativ schnell in den besten Club der Insel einzusickern.

Ich wusste sofort dass Laurent noch am Werk war - rein musikalisch. Das ist einfach unvergleichlich. Die verspieltesten aber zugleich kränksten Elektroklänge pushten die Leute über 60.000 Watt in einen absoluten Rausch der Ekstase.
Gegen 04:30 über übernahm dann Väth das Ruder. Vor allem bei vielen Spaniern hat sich Sven Väth mittlerweile zu einem absoluten Hero gemausert. Das liegt in erster Linie daran, weil viele Spanier, gerade auf ibiza, den cheasy singsang house satt haben und Väth vertritt einfach eine ehrlich Linie. Keine Anpassung an Trends, die Leute werden überrascht und können den ganzen Abend auf dieser "journey" mitreisen!

Vor einigen Wochen hab ich mir mal cream gegeben im Amnesia mit Tiesto und Paul van Dyk. Einfach so zum Vergleich dachte ich mir - was kann dieser PvD eigentlich, dass er so eine grosse Nummer ist in England - als nicht mal Engländer!

Tja, Leute ich weiss es bis heute nicht. Mir ist völlig schleierhaft wie PvD mit solch billigem UK Trance dermassen erfolgreich werden kann. Trance überhaupt in dieser Form ist für mich die Richtung in der elektronischen Musik mit dem einfältigsten und unkreativsten Strickmuster überhaupt.
Zusammengefasst: Paul van Dyk macht (billige) Unterhaltug, Größen wie Laurent Garnier oder Sven Väth erzählenen eine GESCHICHTE. Ein Spannungsbogen erstreckt sich über den ganzen ABend wie es seines gleichen noch immer sucht. Dabei wird völlig unabhängig von elektronischen Musikrichtungen von House über Elektro bis zum straighten Techno alles in Perfektion verarbeitet!

Der 04. August war für mich wieder einmal der Beweis dass oftmals ein grosser Name noch immer zurecht für extreme Qualität steht. Zumindest, wenn dieser Status durch eine konsequente, klare, ehrliche Linie erreicht wurde und ned unbedingt weil man den Restident Vertrag für Cream Liverpool unterschrieben hat und vielleicht 1x ne gute Produktion auf den Markt geworfen hat.

Viele Deejays hinter den Decks wollen sich kreative Künstler nennen, doch nur den wenigsten steht, meiner Meinung nach, solch ein Status zu. Mit einer guten Nummern den Markt zu überschwemmen und sich zusätzlich medial in den Vordergrund drängen macht noch lange keine Grösse in der elektronischen Musikwelt aus.

Laurent Garnier und Sven Väth haben über Jahrzehnte eine gewisse Szene mitgeprägt, dinge gepusht und weiterentwickelt.
Der letzte Montag hat für mich bewiesen, dass die beiden nicht umsonst ganz weit oben stehn und es hat mir auch mal wieder überdeutlich gezeigt dass es selbst unter den bekannten, erfolgreichen Stardeejays einfach noch immer Quantensprünge gibt. Ein Steve Lawler auf Space' Terrace, Erick Morillo bei seiner Subliminal Party oder meinetwegen Paul van Dyk Donnerstags @ cream .... das sind alles nette Parties, aber was Montags im Amensia abging war keine Party, Leute - das war ein Exzess, zum absoluten Stimmungszenith gepusht durch Plattenkünstler, die einfach uneinholbar in einer eigenen Liga spielen.

Gracias a Laurent Garnier y Sven Väth

mfG

madi

MisterTiddles
6. August 2003, 15:59
Lieber madi!

Zuerst freut es mich, dass du anscheinend die Party deines Lebens hattest und keien Mühen scheust anderen davon zu berichten. Immer schön zu lesen, auch wenn einem dabei leicht der Neid durchgeht - das mit-dem-anderen-Freuen überwiegt, vor allem wenn man irgendwie weiß wovon da geredet wird.

Nichtsdestotrotz färbten sich meine Augäpfel vor Zorn rot, nachdem ich am Ende deines beitrages angelangt war. Eine solch geballte Intoleranz, fast schon Arroganz, hätt ich mir von deiner Seite nicht erwartet. Wie es scheint lebst du schon so sehr in deinem "Väthischismus" , dass dir die Möglichkeit objektiv und rational zu beurteilen völlig abhanden gekommen ist. Schön und gut wenn für dich Sven und Laurent die absoluen Kings des Techno sind, aber dies als Anlass für einen Rundumschlag gegen Andere zu nehmen, find ich..."oarg", oder schlicht scheiße.
Du wirst es kaum glauben, aber manche Leute denken über die von dir in den Schmutz gezogenen DJ's genau das selbe wie du über Väth& Garnier. Mit deinen Sprüchen suggerierst du, die absolute Wahrheit gepachtet zu haben- etwas was der subjektiven Natur des Musikgeschmacks (und darum gehts doch) völlig widerspricht. Nein, es widerspricht sogar dem gesamten "Geist" der elektronischen Szene: der Toleranz, der "open-mindedness", dem Respekt.

Ich wage mal einfach zu behaupten, dass ich mich mit elektr. Musik mindestens genauso intensiv beschäftige wie Du. Einzges Manko wäre vielleicht, dass ich auf meinen ersten Ibiza Trip erst warten muss. Trotzdem bin ich schon ziemlich rumgekommen , habe eien Vielzahl an DJ's live erlebt und besitze Dutzende livesets und Alben/ Mix compilations von DJ's aller Coleur. Damit müsste das Argument der Unwissenheit/Ahnungslosigkeit schon mal wegfallen und es bleibt nur noch ein Unterschied: der Geschmack.

Ich habe Sven gesehen, 4 stunden lang. Ich war nicht im geringsten beeindruckt. Ich liebe Techno. DJ's á la Jeff Mills (der viel mehr für techno getan hat, als "pionier" väth), Richie Hawtin, Dave Angel, ja sogar der prügelnde Adam Beyer nahemn mich auf Reisen oder ließen mich wenigstens eine verdammt geile Zeit erleben (den sets und Werken von Garnier nach zu urteilen würde er auch locker in diese Kategorie fallen). Sven hat nichts dergleichen bewerkstelligt. Solider Techno, Aufbau war schon erkennbar, Lieder jedoch oft voraussehbar (wie oft denn bitte noch pontapé?) udn irgendetwas fehlte....Dieses "etwas" gaben mir nicht nur Mills udn Hawtin, nein, dieses "etwas" gaben mir Tiesto und Paul van Dyk ebenso, wenn nicht sogar intensiver. Tiesto nahm mich schon auf Reisen, die am Rande eines tränenreichen Gefühlsausbruchs lagen, Paul van Dyk offebarte sich mir in den 4 Malen die ich ihn sah als einer dem in Sachen Musikkenntniss und LIEBE zur Musik fast niemand das Wasser reichen kann. Dass dir sein Stil nicht zusagt ist deine cerveza, ich finde den trance den er spielt, vor allem aber die Art und Weise wie, einfach gigantisch. Übrigens kann er auch anders, was ich in seinem 6 stunden set erlebte war eine Fahrt durch die verschiedensten genres, wobei sich sein gefühl, und die einzigartige Stimmung auf dem Floor wie ein roter Faden durchzog. Mag sein, dass er im Amnesia, bei einem kannperen zeitrahmen und vor anderem Publikum etwas anders auflegt, aber seine Qualität ist schlicht unbestritten. Ich traf schon Dutzende Leute die die halbe Welt bereisen um von ihm bezaubert zu werden. Gleiches gilt für Tiesto.
Natürlich denke ich auch über Lawler, tenaglia, Sasha, Howells et al wahrscheinlich anders als du. Der Unterschied ist jedoch, dass ich das niemals in deiner Form zur Sprache bringen würde. Ich verehre gewisse DJ's ohne sie dabei mit anderen zu verlgeichen, um diese (und deren Musikstil) dann als amateure hinzustellen. Hab ich irgendwie nicht nötig und will ich auch gar nicht. Ab einem gewissen Level bin ich bereit die verschiedensten meinungen zu akzeptieren. Es ist ein Unterschied ob jemand mir NMaster Blaster als geilen Trance verkaufen will (da kann auch ich nicht stillschweigend Respekt vor dieser Meinung aufbringen ) oder ob jemand sagt, er bevorzugt Roger Sanchez einem Armin van Buuren. Ich hoffe du verstehst was ich meine.

Jedenfalls noch schöne Tage,

MrT.

olf
6. August 2003, 18:16
Da Madi postet doch nur seine Meinung wie jeder andere auch hier im Forum. Man sollte die Meinung der anderen einfach respektieren, auch wenn man nicht der gleichen Meinung ist. ;)

N-Forcer
6. August 2003, 18:50
wieso kopiert ihr immer so lange posts ins forum....liest sich eh keine sau durch!
ich weiss ich weiss, alle tun es ausser mir...... :rolleyes:

DJ Moreno
6. August 2003, 19:48
Also ich freu mich immer wieder über ellenlange Postings vom Madi

Leki
6. August 2003, 19:58
haben beide irgendwie recht...

Madis subjektive Meinung is voll ok - muß aber auch Tiddles ein bißchen rechtgeben, wenn er sagt daß der Madi schreibt als ob er die einzige Wahrheit gepachtet hätte...

In dem Fall muß man halt wissen wers schreibt und wie das ganze zu verstehen ist.

Ich find daß solche Postings mit unter das Beste an diesem Forum sind, den "XY is supa" kann bald wer schreiben, aber hier haben wir zwei die sich wirklich was überlegen bevor sie schreiben und sich mit dem Thema wirklich intesiv befaßt haben...

plastic
8. August 2003, 12:27
also was sich der herr väth alles reingepusht hat, sieht man ihm an, keine frage... habe pvd noch nicht live erlebt, aber ihn mit sv zu vergleichen hinkt gewaltig...

madi
8. August 2003, 17:26
Mr. tiddles hat vollommen recht.

Ich verliere mich sehr gern in herablassenden und supersubjektiven Ausdrucksweisen, doch möchte ich schon anmkerken, dass die meisten ja schon seit längerem gecheckt haben dass PROVOKATION immer ein Mittel war auf postings aufmerksam zu machen. Nichts anderes macht ein Journalist in einem "Kommentar"

Ich würd mir wünschen, dass öfter mal emotionsgeladene Meinungen im Forum gepostet werden. Da fällts doch gleich viel leichter einzuhacken.

mfg madi

ddaver
9. August 2003, 08:16
Erst einmal bin ich auch immer wieder erfreut, wenn hier Diskussionen auf einem höheren Niveau stattfinden. Ich finde auch, dass Provokation und subjektive Meinungen hier erlaubt - ja sogar Pflicht sind. Die Frage ist natürlich, wie weit kann man gehen, ohne die Meinung anderer so schlecht zu machen, dass diese sich persönlich angegriffen fühlen.

Wenn es nun schon um Vergleiche zwischen gewissen Djs oder Partys geht, muss auch ich meine Meinung dazu abgeben.
Ich habe auch schon einige Clubs in der Welt besucht, habe aber sicher viel zu wenig Erfahrung um nun die Qualität in dieser Form, wie es Madi glaubt zu können, zu beurteilen. Madi hat viel Erfahrung in Ibiza gesammelt - mehr als alle anderen, trotzdem glaub ich, dass Ibiza nicht alles ist.

Es gibt so viel schönere Partys in netten kleinen Clubs irgendwo, bei denen die elektronische Musik den gleichen, wenn nicht höheren „Wert“ hat - ohne Pressefotograf (nichts gegen Madi persönlich), ohne VIP-Szene Hirnis und ohne Star-Dj der die Jahresgage eines durchschnittlichen Djs in einer Stunde bekommt.
Es stimmt sicher, dass Väth (der mich auch kalt gelassen hat), oder Laurent Garnier (leider noch nicht gehört) viel für die Szene getan haben, ich respektiere auch, dass das die Party des Lebens für Madi war, aber dieses Ding jetzt so hoch zu loben finde ich etwas übertrieben.
Genauso habe ich PvD live gehört, der mich ebenfalls kalt gelassen hat. Ich bin der Meinung, dass ein großer Name noch lange keinen unvergesslichen Abend macht - wie soll das auch funktionieren. Für mich gibt es viele Faktoren, die einfach stimmen müssen und auf diese der Dj meist keinen Einfluss haben kann: der Club allgemein, die Leute, in manchen Städten sogar die Einstellung der Klimaanlage…

Was in Ibiza heute passiert ist sowieso beinahe der Ausverkauf der elektronischen Musik: Eintrittspreise jenseits € 30,- Getränkepreise genauso, VIP's in den Clubs, denen sowieso egal ist, ob PvD, Väth oder Gigi D'Agostino spielt...
Musikalisch gesehen entwickelt sich hier nicht mehr wirklich viel weiter. Dafür gibt es irgendwo in der Welt kleine Clubs, wo teilweise unbekannte Djs neue Sound-Kreationen testen.
Ich finde es kann genauso ein schöner Abend sein, wenn z.B. BTO-Spider seine Lieblingsplatten in einem "No Name" Club in Graz spielt. Er schafft genauso einen Stimmungsbogen und kann mich genauso auf eine Reise durch die Nacht und musikalische Genres mitnehmen. Auch seine Auflege-Qualität ist unbestritten.
Es gibt eben (zum Glück) auch noch Djs, die von der Leistung her lange ein Star sein könnten, aber dies aus diversen Gründen einfach nicht wollen.

Trotzdem ist meine jährliche Ibizareise immer wieder ein Erlebnis für mich – egal ob bei Subliminal, Roger Sanchez, oder Frankie Knuckles (quasi „Miterfinder“ von House - in Madi’s Kommentaren komischerweise nie erwähnt)
Die Party des Leben kann ich meiner Meinung nach (zum Glück) aber genauso wo anders, in einer ganz anderen Umgebung erleben.

Berni
9. August 2003, 11:29
Nun ja, zuerst mal auf Madis Posting bezogen:

Da bin ich größtenteils der Meinung von Mr. "Meistens treff ichs Punktgenau" Tiddles.

Ich glaube aber, dass es nicht wirklich sinnvoll oder ergebnisbringend ist, einen Pvd mit einem Väth zu vergleichen.
Weil: Ganz andere Chargons.

Einen Paul van Dük / Deik / Dik bemächtigt genau das selbe im Trancesektor on TOP zu sein, wie einen Sven Väth im Techno & Co Bereich.

Einen "absoluten" Meister der Musik wird es wohl nie geben, genauso wie eine objektive Meinung die man von einem Ereignis zu erzählen weiß.
Somit kein Vorwurf an dich.

Aja .... ein Zusatz noch.
Um den einzigen "absoluten" Musiker zu treffen müssten wir wohl einige "Jährchen" in die Geschichte eintauchen ...
Ja genau - nach Salzburg.

Mozart wäre wohl der einzige geworden, der sowohl zur selben Zeit tribal Techno und Trance - Pop exzellent produzieren hätte können.
Auch von der Person her smile.gif

MisterTiddles
9. August 2003, 21:24
</font><blockquote>Zitat:</font><hr />Original erstellt von madi:
Mr. tiddles hat vollommen recht.

Ich verliere mich sehr gern in herablassenden und supersubjektiven Ausdrucksweisen, doch möchte ich schon anmkerken, dass die meisten ja schon seit längerem gecheckt haben dass PROVOKATION immer ein Mittel war auf postings aufmerksam zu machen. Nichts anderes macht ein Journalist in einem "Kommentar"

Ich würd mir wünschen, dass öfter mal emotionsgeladene Meinungen im Forum gepostet werden. Da fällts doch gleich viel leichter einzuhacken.

mfg madi</font>[/QUOTE]fair enough!
;)

zurückblickedn hast ja dein ziel erreicht, alles wunderbar. grüße an alfredo vom circo loco
ciao :cool: